• Torres del Paine - Tag 1

    24. Februar 2023 in Chile ⋅ 🌧 8 °C

    Mit dem Bus geht es noch 3 Stunden nördlicher in die Stadt Puerto Natales, welche wir gegen Abend erreichen.
    Dies ist der Ausgangspunkt für den Nationalpark Torres del Paine, welcher nochmal 1,5h entfernt liegt.
    Die Nationalpark-Fläche umfasst 2420 km². Er ist durchzogen von bis zu beinahe 3000 m hohen Bergen, Gletschern, Fjorden und großen Seen.
    Vor allem beliebt ist der Nationalpark bei diversen Wanderern, da man hier auch richtig gute mehrtägige Wanderungen machen kann.
    Da zur Zeit Hauptsaison ist, sind für die längeren Treks die meisten Campingplätze schon ausgebucht und meistens nur noch sehr teure Zimmer verfügbar, weswegen wir uns gegen eine mehrtägige Wanderung entscheiden.
    Immer in den Nationalpark mit dem Bus zu fahren ist etwas zeitaufwendig, aber dennoch günstiger, weshalb wir drei Tageswanderungen machen wollen.

    Am Abend der Ankunft checken wir in unser Hostel ein, welches mega gut ist und super hilfsbereit bei unseren Planungen für die nächsten Tage.
    Anders als gedacht haben wir keine Küche zur freien Benutzung mit drin, sondern müssen heute nochmal in ein Restaurant gehen.
    Aufgrund der komplizierten Anreise in den Park und der Inflexibilität entscheiden wir uns noch für Tag 2 und 3 einen Mietwagen zu nehmen, welcher von den Kosten ähnlich ist wie die Busse etc.

    Nach einer guten Nacht klingelt der Wecker sehr früh, denn heute steht die anstrengendste Wanderung auf dem Programm. Wir wollen zu den Las Torres, welche die berühmten drei Granitspitzen und Namensgeber der Parks sind.
    Die Wanderung ist recht anspruchsvoll und dauert insgesamt 6-8 Stunden, wobei man beim letzten Part eine Höhenüberwindung von ca. 400m auf 1km hat.
    Vom Parkeingang müssen wir nochmal einen Shuttle zum Startpunkt der Wanderung nehmen. Hier starten auch die meisten mit dem W-Trek, welcher dann 3-4 Tage geht.

    Voller Vorfreude und Zuversicht starten wir in das Abenteuer bei dem es nach ca. 30 Minuten anfängt zu regnen.
    Anfangs noch ganz in Ordnung, wird der Regen mit der Zeit immer mehr und auch der Wind nimmt weiter zu je höher wir kommen.
    So erreichen wir dann eins der Camps, welches von der Zeit auf halber Strecke liegt, völlig durchnässt und schon leicht genervt.
    Nach einer kurzen Pausen gehts weiter und das Wetter wird besser, sodass sogar die Sonne rauskommt und wir wieder trocknen.
    Nach weiteren 1,5h erreichen wir den letzten Checkpoint von wo wir noch den härtesten Part vor uns haben.
    Diesen empfinden wir als tatsächlich gar nicht so schlimm, wie zunächst angenommen und es scheint sogar so, dass wir Glück haben, denn der Himmel klart auf.
    Dies ist enorm wichtig, um die Granitspitzen oben an der Lagune sehen zu können.

    Nur wie es so ist, herrschen in den Bergen andere Gesetze und so schnell wie der Himmel aufgeklart ist, zieht er auch wieder zu.
    20 Minuten später kommen wir in einem Sturm aus heftigem Wind, Schnee & Regen an der Lagune an.
    Man sieht quasi nichts und hat auch keine Möglichkeit sich irgendwie zu schützen.
    Nach wenigen Minuten ist man klitschnass und einem vergeht echt die Lust.
    Wir warten noch 15-20 Minuten, aber es ist keine Besserung in Sicht und so begeben wir uns etwas geknickt auf den Rückweg.
    Man muss schon etwas Glück haben, das hatten wir heute leider nicht.
    Pech kam dann auch noch hinzu, denn es schneite und regnete den ganzen Weg zurück bis zum Camp immer doller. Danach war man einfach bedient.
    Zum Ende des gesamten Treks wurde es zumindest trocken, sodass unsere Klamotten durch die Körperwärme wieder trocknen.
    Sogar meine Regenjacke war durch den ganzen Schneeregen & Wind von innen nass.

    Wir waren in dem Moment ganz froh, nicht in einem Zelt schlafen zu müssen, sondern abends, zwar recht spät, in einem warmen Zimmer mit heißer Dusche zu sein.
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