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  • Day 19

    Begegnungen die Pläne verändern

    June 27, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich hatte für diese drei Wochen keinen Plan, nur Natur, beeindruckende Landschaften, wandern und radeln. Es gab nur einen einzigen „Termin“, am 22. wollte ich den Tag auf dem Preikestolen begrüßen. Das ich mich da selbst ein wenig ausgebremst haben, die Geschichte kennt ihr.
    Trotzdem wollte ich gerne noch da hoch, bevor es Richtung Fähre geht.
    Das habe ich heute abgewählt, für 2019. Weshalb, dazu später.
    Heute Morgen habe ich mein Frühstück noch mit dieser großartigen Aussicht auf den Fjord genießen können. Gegen 9:00 Uhr hielt an diesem Platz, an dem ich etwas versteckt im Grünen mein Zelt aufgebaut hatte, ein Reisebus nach dem andern. Kurz alle raus, Foto machen, alle wieder rein in den Bus. Das hat kaum fünf Minuten gedauert, dann war der Bus wieder weg. Ich weiß, warum ich solche Reisen nicht mag. Kaum ein Bus weg, kam auch schon der nächste. Deshalb habe ich meine Zelte dort schnell abgebaut und bin weitergefahren.
    Ich bin ein Stück durch den Jostedalsbreen Nationalpark gefahren. Jostedalsbreen ist der größte Gletscher auf dem europäischen Festland und man muss nicht mal zur Gletscherzunge wandern. Man kommt aus einem Tunnel und steht praktisch davor.
    Alte Wege, heute als Wanderwege markiert, führen durch die Landschaft. Über diese hielten die Gemeinden um den Gletscher ihre Beziehungen untereinander aufrecht. Ein großer Teil der Landschaften kann nur zu Fuß erreicht werden. Grüne Landschaften im Tal, im Gebirge kaum Pflanzen, nur karge Landschaft.
    Hier muss ich in diesem Leben nochmal hin.
    Erste Pause am Sognefjord, übrigens mit einer der längsten Fjorde der Welt. Auch wieder mit einem tollen Ausblick in den Fjord. Dort treffe ich Axel. Man kommt so ins Gespräch und er hatte viel zu erzählen. Ist Mitte/ Ende 60, war früher Reise- Busfahrer und ist jetzt mit seinem Motorrad in Norwegen unterwegs. Sich genau die Orte angucken, für die er in seinem Berufsleben nicht so viel Zeit hatte. Ich mag ja solche Begegnungen.
    Er erzählt mir etwas von der alten Straße, die er ab Lærdalsøyri bis Aurlandsvangen über das Gebirge nehmen will. Meine Neugier war geweckt. Als er dann aber meinte, da muss man gut eineinhalb Stunden mehr ein planen 🤔, meinte ich, dann wohl nicht und erzählte, dass ich zum Preikestolen will.
    Mädchen, nimm die Straße und genieße es, was willst du auf dem Felsen. Da wollen alle hin und es ist einfach nur voll. Und überlege mal, wie weit das noch ist.
    Er hatte tatsächlich „Mädchen“ zu mir gesagt 😊.
    Und wie recht er hatte. Ich fühlte mich tatsächlich schon ein wenig gestresst, die vielen tollen Orte, die ich gar nicht richtig genießen konnte, weil, ich wollte ja zum Preikestolen.
    Manchmal muss man einfach nur die richtigen Menschen treffen.
    Und was habe ich gemacht? Ich bin die alte Straße gefahren! Und es war großartig. Ein wenig wie zum Staudamm Aura, nur eine asphaltierte Straße bis auf 1400 Meter hoch. Wäre ich die E16 weiter gefahren, hätte ich durch den längsten Straßentunnel der Welt gemusst, 24,5 km ist der lang. Aber Tunnel hatte ich wirklich schon genug und da gibt es nichts zu sehen und ich finde das manchmal echt nervig. Die sind nämlich alle recht lang. Die alte Straße war definitiv die bessere Entscheidung.

    Der Preikestolen muss warten.
    Ich habe mir heute ziemlich früh einen Campingplatz gesucht und stehe jetzt praktisch fast unter einem Wasserfall.
    Und wen treffe ich hier 😂 Axel.
    Und Mädchen, hast du die Straße genommen, war die erste Frage 😉.
    Wir haben noch richtig lange geschwatzt, war sehr unterhaltsam.
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