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  • Day 24

    Norge, jeg kommer tilbake!

    July 2, 2019 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

    Es hat mich heftig erwischt, das Norwegenvirus.

    Wieder zurück, bin ich gefragt worden, was ich am Beeindruckendsten fand und was mir besser gefallen hat, Norwegen oder Schweden im letzten Jahr.
    Fasziniert war ich, vor diesem riesigen Gletscher zu stehen und auch wenn das noch in Schweden war, der Elch, der vor mir ganz gemütlich über die Straße „geschlendert“ ist. Das schlechte Handyfoto gibt diesen beeindruckenden Moment überhaupt nicht wieder.
    Und dann gibt es noch so über 3000 Gründe, warum ich so begeistert bin. Das ist etwa die Anzahl der Bilder, die ich gemacht habe. Ok, da muss ich sicher nochmal ganz ordentlich aussortieren.
    Mir gehen auch langsam die Adjektive aus, um meine Begeisterung zu beschreiben.
    Ich hatte glaube ich das eine oder andere Mal schon erwähnt, wie beeindruckend die Landschaften sind. Geprägt durch Berge, Gletscher, tiefe Fjorde, Wasserfälle ohne Ende, aber immer wieder faszinierend. Landschaften mit tollen Kontrasten von sattem Grün, kristallklares Wasser vor unverschämt blauem Himmel oder spektakulären Wolken. Diese Stille und diese Weite dieser Landschaften hatte mich ja schon in Schweden beeindruckt. Norwegen fand ich landschaftlich beeindruckender. Die Berge und die tief eingeschnittenen Fjorde, Ebenen auf über 1000 Metern Höhe mit karger Vegetation, fast glatt geschliffen… lässt Norwegen zum Favoriten werden.
    Definitiv wird es ein zweites Mal Norwegen geben. Nicht nur ein Paradies für Angler, sondern auch für Wanderer.

    Was ich wirklich unterschätzt habe, ist die Geschwindigkeit, mit der man sich in diesem Land fortbewegt. Ich wusste, dass ich nicht schnell vorankomme, dass ich aber im Durchschnitt nicht mal 70 km/h hatte. Und da sind Wartezeiten und Überfahrten von Fähren überhaupt nicht berücksichtigt oder die vielen Stopps für ein Foto.
    Trotzdem fand ich das Fahren sehr entspannend (bin ja sonst eher links am Limit unterwegs), weil es hinter jeder Kurve, hinter jeder Bergkuppe wieder ein tolles Fotomotiv gab.

    Tunnel bin ich für den Rest des Jahres genug gefahren. Anfangs war ich ja noch begeistert von diesen langen Tunneln, manchmal mehrere kurz hintereinander, kilometerlang.
    Später aber nur noch genervt, da gibt es außer nackter Felswand nichts zu sehen. Die sind auch nicht alle großzügig und hell. Sondern oft sehr funzelig beleuchtet und der Beifahrer könnte fast die Felsenwand berühren, so eng ist es.

    Gibt es etwas, was gegen eine Reise nach Norwegen sprechen könnte?
    Da fallen mir zwei Gründe ein:
    1. Norwegen ist sehr teuer
    2. Das Wetter

    Lebensmittel, Fähren, Maut, Restaurantbesuche, Hotels sind einfach verdammt teuer. Bei Lebensmitteln kann man fast den doppelten Preis ansetzten, den ihr von zu Hause kennt. Ich hatte sehr viele Dinge, welche haltbar sind, einfach schon dabei, so das ich nur frische Lebensmittel eingekauft habe.
    Die Infrastruktur ist für Wohnmobilreisende perfekt. Auch wild zelten ist kein Problem, an oft herrlichen Plätzen. Das spart die eine oder andere Übernachtung auf Campingplätzen. Rastplätze haben fast immer warmes Wasser und sogar Duschen habe ich auf Rastplätzen gefunden. Alles sehr sauber.
    Nach meiner ersten Wildcampingnacht in Schweden habe ich das noch fünf weitere Nächte praktiziert.
    Für Übernachtungen auf Campingplätzen habe ich zwischen 10€ (ohne Dusche mit Trockentoilette) und 30€/ Nacht bezahlt.
    Bei Fähren ist der Preis natürlich abhängig von der Strecke, der Größe des Fahrzeuges und den Personen im Fahrzeug. Ich habe in den drei Wochen 130€ für Fähren gezahlt.
    Maut - hier haben die Norweger, wie ich finde, ein geniales System. Erstens, nur wer die Straße/ Brücke/ Tunnel benutzt, muss bezahlen. Zweitens, wenn die Investitionskosten durch die Maut eingenommen wurden, fällt keine Maut mehr an. Heißt, ein Tunnel, für den ich in diesem Jahr Maut gezahlt habe, kostet im kommenden Jahr vielleicht nichts mehr. Und Drittens, bis auf zwei Ausnahmen, welche ich erlebt habe, wird dein Fahrzeug elektronisch registriert, wenn du mautpflichtigen Straßen/ Brücken/ Tunnel benutzt. Die Rechnung gibt es erst Monate später. Ich kann also noch nicht sagen, wie hoch diese Kosten sind.
    Die beiden Ausnahmen war die Atlantic Ocean Route, da wird tatsächlich in einem bemannten Häuschen die Maut kassiert und der Aursjøvegen, diese abenteuerliche Straße über das Gebirge, wo Zahlung nur per Kreditkarte möglich war.

    Das Wetter - für absolute Sonnenanbeter ist Norwegen wohl eher nichts. Ich hatte fast alles dabei. Von 5 bis 26 Grad, blauem bis schwarzen Himmel, Sonnenschein pur und Regen und Sturm. An manchen Tagen war ich nur mit an- und ausziehen beschäftigt oder Sonnenbrille auf und Sonnenbrille ab fast im Minutentakt. Ich bin nicht mit der Erwartungshaltung gefahren, so einen Sommer wie in 2018 zu erleben. Ich war für jedes Wetter gerüstet, außer Schneefall. Nur für die Nächte hatte ich mir Temperaturen im zweistelligen Bereich gewünscht.
    In der ersten Woche hatte ich in Schweden zwei Nächte mit Temperaturen um die 6-8 Grad. Das war echt kalt und ich werde hier definitiv nochmal in meine Equipment investieren, sprich ich brauche einen wärmeren Schlafsack.
    Zum lange draußen sitzen waren manche Abende auch zu kühl, da haben die Campingplätze oft Alternativen in Form von kleinen gemütlichen Aufenthaltsräumen.

    Also doch keine Gründe, die gegen Norwegen sprechen :-), man (Frau) muss sie nur darauf einstellen.

    Ich habe mich auf meiner Reise sicher ein paar Tage ausgebremst, was ich aber nicht wirklich schlimm fand. Ich habe die Zeit auf dem Platz von John gut nutzen und auch genießen können.
    Auch wenn ich keinen Plan hatte in den drei Wochen, so hatte ich doch ein paar Ziel, die ich ansteuern wollte. Die habe ich nicht alle erreicht, dafür sind einige neue hinzugekommen und einige einfach nach unter gerutscht auf der Liste (nicht mehr so wichtig).

    Ich hatte drei herrliche, entspannte Wochen zwischen großartigen Landschaften und kleinen Abenteuern. Ich habe wieder tolle, interessante und vor allem hilfsbereite und ehrliche Menschen getroffen.
    Ich hätte dieses Land und die Art zu reisen, was sicher auch nicht jedermanns Sache ist, gut noch ein paar Wochen mehr „ertragen“. Diese Freiheit in dieser Landschaften ist einfach großartig.

    Definitiv komme ich wieder und vielleicht, laßt ihr euch auch mal anstecken von diesem Virus.

    Norge, jeg kommer tilbake!
    Norwegen, ich komme wieder!
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