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  • Day 3

    Hinter Gittern im „Alcatraz“ Europas

    July 7, 2020 in Denmark ⋅ 🌧 14 °C

    Na, schon mal im Gefängnis gewesen?

    Wir ja… als Besucher mit Eintrittskarte im ehemaligen dänischen Staatsgefängnis Horsens.
    2006 verließ hier der letzte Gefangene das Gefängnis. Heute ist es ein Museum mit der weltgrößten Sammlung an Exponaten aus der Gefängniswelt. Der Besucher erhält einen Einblick in die über 150jährige Geschichte, in der das Haus als Gefängnis bestand. Die Bedingungen für die Gefangenen waren 1890 auch andere als 1970. Diese Entwicklung findet man in den einzelnen Etagen.
    Mit Schattenspielen und Lichtshows wird hier der Alltag der Insassen und Wärter dargestellt. Als Schatten begegnen einem Gefangene und Wärter auf den Fluren und in den Zellen. Letztere sind zum Teil unverändert. Da steht noch die alte Pritsche und die Graffiti sind noch an den Wänden zu finden.
    Das ist schon eine recht eigenartige Stimmung, die einem beim Rundgang begegnet.
    Natürlich gibt es auch einen spektakulären Ausbruch aus dem Staatsgefängnis.
    Am Heiligabend 1949 floh Carl August Lorentzen, ein Dieb, der in die Häuser der Wohlhabenden einbrach und wertvolle Gegenstände entwendete. Fast ein Jahr lang hat er seine Flucht geplant und sich mit einem Löffel eine 18 Meter langen Fluchttunnel von seiner Zelle aus unter dem Gefängnishof entlang in die Freiheit gegraben. Humor besaß er auch, bei seiner Flucht hinterließ er einen Zettel mit der Aufschrift "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg".
    Der Tunnel wurde wieder hergestellt und man kann dem Fluchtweg bzw. Lorentzens Schatten durch den Fluchttunnel heute folgen. Ihr müsst aber nicht durch den Tunnel kriechen, das ist eine akrobatische Meisterleistung und dazu muss man sehr schmal sein.
    Sein Ausflug in die Freiheit dauerte ganze sieben Tage, dann wurde er gefasst und zurück ins Gefängnis in Horsens gebracht. Was uns als Besucher und Hörer dieser Geschichte schon fast ein wenig leid tat, bei so viel Ausdauer und Energie diesen Tunnel zu graben.

    Wem ein Rundgang durch das Gefängnismuseum nicht reicht und wer noch mehr Gefängnisluft schnuppern will, der kann sich in der ehemaligen Krankenstation des Gefängnisses eine Übernachtung buchen.

    Ein Teil des Hauses wird heute auch für Events und Businessveranstaltungen genutzt. Konzertveranstaltungen oder mal das nächste Teammeeting im Gefängnis....
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