Slowenien

September 2019
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  • Day 1

    Bled

    September 19, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich weiß, es ist schon ein wenig unverschämt. War ich doch eigentlich nur zum Koffer umpacken zu Hause. Ok, ich hatte noch zwei mit Terminen voll gepackte Arbeitstage, bevor ich Donnerstag
    Morgen sehr früh Richtung Süden aufgebrochen bin. Mein Ziel, Slowenien.
    Ich war sehr froh, dass ich mich gegen das Zelt entschieden hatte, dass war der anfängliche Plan. Unterwegs und auch letzte Nacht waren die Temperaturen schon nahe 0 Grad 🥶.
    Ich wohne ca. 30 km südlich von Bled, oben auf dem Berg, im Wald. Mein Häuschen ist kaum größer als mein Zelt, aber mit eigenem Bad und Heizung.
    Stockfinster ist es hier Nachts, dafür kann man aber einen tollen Sternenhimmel bewundern.
    Am Nachmittag bin ich noch mal runter vom Berg und war in Bled. Fotos von dem See in Bled mit seiner kleinen Insel in der Mitte und der Burg oberhalb, hat wohl jeder schon gesehen. Sehr romantisch aber auch sehr touristisch.
    Man kann den See zu Fuß umrunden oder sich mit einem Boot auf die Insel rudern lassen. Ich habe mich für ersteres entschieden.
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  • Day 2

    Triglav Nationalpark

    September 20, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 13 °C

    Sloweniens einziger Nationalpark in den Julischen Alpen war heute mein Ziel.
    Ca. 7000 km Wanderwege, mit unterschiedlichen Landschaften. Ich habe mich für eine Wanderung im Sočatal in der Nähe von Trenta, direkt am Fluss entlang entschieden. Ein Stück (sehr kleines Stück 😉) des Fernwanderweges Alpe Adria Trail.
    Der Weg führt hier über einige holzbeplankte Hängebrücken 😳. Nicht immer vertrauenswürdig, aber ordentlich schwankend.
    Das Wasser der Soča schimmert türkisblau und ist kristallklar. Mal plätschert der Fluss breit und flach vor sich hin und dann hat er sich tief in den Felsen eingegraben und wird zum reißenden Gewässer. Sehr beliebt für Wildwasserfahrten mit dem Kanu. Die Farbe des Wassers ist einfach faszinierend. Am Fluss gibt es am flachen Lauf immer mal wieder kleine Kiesstrände oder Bänke für eine Rast mit tollem Blick.
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  • Day 3

    Bohinj Lake

    September 21, 2019 in Slovenia ⋅ ☀️ 13 °C

    Als ich am Morgen vom Berg runter gefahren bin, war das Tal in Wolken oder Nebel eingehüllt. Nach drei Kilometern gab es heute schon mal den ersten Fotostopp.
    Mein Ziel an diese Tag, ein weiterer See. Am Rande des Triglav Nationalparks, umgeben von dessen Bergen, liegt der Bohinj See auf über 500 Metern über dem Meeresspiegel. Hat mir fast besser gefallen als der See in Bled. Gerade am Morgen, als noch kaum Menschen und Boote unterwegs waren.
    Auch hier findet man einen Wanderweg um den See. Ich habe diesen gegen den Uhrzeigersinn in Angriff genommen. Hier hat man am Anfang den schöneren Teil der Wanderung. Direkt am Ufer, immer mit Blick auf den See. Anfangs ein schöner breiter Weg, nach ca. vier Kilometern wird es etwas spannender und abenteuerlicher. Schmal der Weg, über Wurzeln und auch Geröllfelder. Aber immer eine tolle Aussicht auf das Wasser. Die Runde um den See hat ca. dreizehn Kilometer. Die letzten waren bei meiner Runde dann nicht mehr ganz so schön. Zwischen See und Wanderweg liegt auf den letzten Kilometern die Hauptstraße.
    Gestartet bin ich am östlichen Ufer, kurz hinter Ribčev Laz. Am Ende der Rundwanderung hat man einen tollen Blick auf die alte Steinbrücke und die kleine Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
    Das Wetter war perfekt an diesem Tag und ich habe einige der Rastplätze und Bänke unterwegs genutzt, um die Sonne zu genießen oder einfach auf das Wasser zu starren.
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  • Day 4

    Vintgar Klamm

    September 22, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 13 °C

    Diese Schlucht ist schon magisch.
    Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hat man sie entdeckt und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
    1,6 km führt der Weg über Holzstege direkt am Felsen entlang. Über einige Brücken überquert man hier den Fluss Radovna. Das Wasser hat auch hier diese faszinierende türkisblaue Farbe und ist kristallklar. Es sieht wirklich so aus. Diese Farbe, der rauschende Fluss über kleine Wasserfälle, in dieser engen Schlucht, immer wieder toll, was die Natur so gezaubert hat. Am Ende findet man einen Wasserfall,
    Šum -Wasserfall, zu dem es nochmal ca. 60 Stufen hinabgeht.
    Dieser Ort ist aber auch eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten Sloweniens. Meine Herbergseltern meinten bereits, es gibt dort „very lot of people“.
    Deshalb bin ich am Sonntag morgen sehr früh aufgebrochen, um so ziemlich der erste Besucher zu sein. Die Schlucht findet man circa vier Kilometer hinter Bled.
    Und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Es waren kurz nach neun nur wenige Menschen da. Der Weg zurück führt über die selbe Strecke oder man entscheidet sich für eine Wanderung bis nach Bed. Da mein Auto aber hier auf einem Parkplatz stand, habe ich den selben Weg zurück gewählt. Entgegen kamen mir dann regelrechte Menschenschlangen.
    Also früh aufstehen, wenn ihr diesen Ort mal besuchen wollt, damit ihr es in Ruhe vor den ganzen Reisebussen genießen könnt. Und unbedingt rutschfeste Schuhe. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in der Schlucht sind die Holzplanken fast immer nass. Auch wenn das wieder ein sehr touristischer Ort ist, sollte man der Vintgar- Klamm unbedingt einen Besuch abstatten, wenn man einmal hier ist. Diese Intensität dieser Wasserfarbe...
    einfach nur Wow 😲.

    Nach dem ich die Schlucht wieder verlassen habe, war es gerade mal kurz vor 12 Uhr. Die Wanderung durch die Schlucht war auch recht kurz und nicht anstrengend. Ich bin nach Bled zurück gefahren, ich hatte da noch zwei Pläne für diesen Ort...

    To be continued 😉
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  • Day 4

    Bled Creme Cake & Great View

    September 22, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 18 °C

    Mir ist am Donnerstag schon die Werbung aufgefallen und als ich am Abend essen war, hatte jeder zweite so ein Teil vor sich stehen. Ich hab mir dann sagen lassen, dass das Teilchen typisch Bled ist. Und mein Kopf so... Haben will! 🤔 Da muss die Zucker - Challenge mal wieder ruhen. Frau muss sich auch mal was gönnen.
    Eigentlich hatte ich das dann schon an der Klamm im Auge, da hat mir aber das Ambiente an diesem Kiosk nicht gefallen. So eine Zuckerbombe braucht schon den richtigen Rahmen.
    In Bled angekommen wollte ich eigentlich erst den Aufstieg zu einem Aussichtspunkt in Angriff nehmen. Zuerst habe ich aber einen Ort für menschliche Bedürfnisse gesucht und bin über das Café vom Belvedere Hotel gestolpert. Café = Toilette. Etliche Stufen führten da hoch zum Café und was für eine Aussicht von der Terrasse. Das eigentliche Bedürfnis war erstmal vergessen, ich hatte den perfekten Platz für den Genuss der Zuckerbombe gefunden. Blick direkt auf die Insel im See. Und lecker war es- Blätterteig oben und unten, eine Art Pudding uns Sahne dazwischen.

    Meine nächste Aktivität hat dann dabei geholfen, dass die Zuckerbombe nicht direkt auf der Hüfte landet. Great View Point 610 Meter über dem See.
    Der Weg ist knapp einen Kilometer lang und Weg kann man dazu auch nicht sagen. Oft mussten Wurzeln oder Äste herhalten, um sich fest zu halten, um nicht abzurutschen. Am Ende noch eine richtig steile Eisentreppe oder fast Leiter.
    Und dann steht da diese Bank mit dem Blick...
    Ich habe da bestimmt ne Stunde rumgesessen, den Blick genossen und eine Millionen Fotos gemacht. Man kann dann noch ein Stück höher zum nächsten Aussichtspunkt auf 680 Meter Höhe. Das habe ich dann ausgelassen. Es fing an leicht zu regnen und ich hatte ein wenig Panik vor dem Abstieg. Komm ich da ohne Knochenbrüche wieder runter 😳.
    Voll konzentriert und langsam bin ich wieder runter und auf den letzten 150 Meter....

    ...habe ich natürlich noch den Boden geküsst. Einfach auf dem Schotter ausgerutscht. Da war der Weg schon fast wieder gut, nur sehr steil.
    Die erste Frage, die sich dann stellt, wenn man am Boden liegt, hat es jemand gesehen! In dem Fall wäre die Haltungsnote sehr wichtig. Aber weit und breit keine Menschen Seele. Also habe ich mich aus dem Staub wieder nach oben geschraubt, alle Gliedmassen auf Funktionalität geprüft, mir den Staub abgeklopft und dann schön langsam den Rest des Weges hinunter gelaufen. Keine größeren Schäden, nur ein aufgeschlagenes Knie und das Handgelenk schmerzt ein wenig.
    Ich werde es also überleben 😉
    Der Blick war es auf jeden Fall wert.
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  • Day 5

    Berge im Nebel

    September 23, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Wetterprognose für den Tag, 99 Prozent Regenwahrscheinlichkeit mit Gewitter.
    Am Morgen war davon aber noch nichts zu sehen.
    Ich habe meine Wanderschuhe trotzdem geschnürt und damit ich schnell wieder ins Trockene komme, falls es doch regnet, wollte ich die Gegend um meine Hütte erkunden. Auch hier gibt es einige Wanderwege. Im Winter ist das ein Skigebiet, es stehen hier einige Sessellifte rum. Im Sommer verirren sich hier nur ein paar Wanderer.
    Die Gipfel der Berge erreichen hier 1800 Meter und ich habe mich dann mal auf gemacht, einen zu erobern. Bisher war ich eher so der Flachlandwanderer, diese Hügel hier rings rum sind schon beeindruckend. Ich war bis auf 1600 weit oben und um mich herum zogen die Wolken auf und hüllten die Landschaft ein. Minuten später konnte man dann wieder einen Teil der Landschaft erkennen. Der Wanderweg hatte auch eine Geschichte. Genutzt wurden diese von den Besetzer nach den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Ungarn, Österreich und Italien Anfang des 20. Jahrhunderts. Man findet noch Beobachtungsstände und kleine Bunker.
    Faszinierend ist die Stille oben auf den Berg oder im Wald.
    Am Sessellift habe ich mir ein Päuschen gegönnt und das Schauspiel der Wolken beobachtet. Und dann kam er, der Regen, richtig heftig. Als ich wieder zurück in meiner Hütte war, war ich nass bis auf die Haut, trotz Regenklamoten.
    Nach einer heißen Dusche und einem Tee habe ich es mir mal mit einem Buch gemütlich gemacht, bevor das Abendessen bei meinen Gastgebern rief.
    Auch wenn ich sehr nass geworden bin, war das ein großartiger Ausflug. Hat sich richtig gut angefühlt. Sollte man oder besser Frau viel öfter machen. Weniger Couch, mehr draußen, egal was das Wetter bereit hält.
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  • Day 6

    My little sweet house

    September 24, 2019 in Slovenia ⋅ ⛅ 13 °C

    Wie versprochen, noch ein paar Worte zu meinem kleinen Häuschen.
    Die Entscheidung fiel zwei Wochen vor Reisebeginn, da die Nachttemperaturen auch in Slowenien heftig unter die 10 Grad Grenze gefallen sind.
    Auswahlkriterien, Nähe Bled und Lowbudget. Ich habe bei Airbnb und Booking gesucht und das Hotel bei Booking gefunden, welches auch diese Hütte anbot. Kosten für diesen Zeitraum, dreißig Euro pro Nacht inklusive Frühstück. Gebucht!
    Die Anreise - etwa dreißig Kilometer von Bled und die letzten zwölf in Serpentinen den Berg bis auf 1000 Meter hoch.
    Als ich hier ankam, sah das alles etwas unbewohnt und unfertig aus und ich musste meine Gastgeber erst mal suchen.
    Anhand der Anzahl der Tische und Bestuhlung, muss hier in der Saison richtig was los sein. Das Lokal wirkt wie eine Skihütte.
    Ich habe dann mein kleines Haus bezogen Die Ausstattung ist wirklich sehr einfach. Wer Luxus und Styl sucht, ist hier falsch. Ich war happy.
    Die einfache und etwas in die Jahre gekommene Ausstattung wird durch die Gastgeber aufgewertet.
    Zum Frühstück habe ich nicht im riesigen Gastraum gesessen, ich war der einzige Gast, sondern im kleinen Schankraum, welcher auch Rezeption und wohl auch Wohnzimmer der beiden ist. Ein riesiger Kaminofen und ein großer Flachbildschirm.
    Zum Frühstück haben die beiden mich schon erwartet und dann ordentlich auf getafelt. Wirklich ordentlich.
    Beim Frühstück wurde ich immer gefragt, ob ich zum Dinner komme, die Uhrzeit spiele keine Rolle.
    Total süß, wenn ich dann gegen 20 Uhr zurück kam, haben die beiden schon entspannt das Fernsehprogramm genossen. Es wirkte so ein wenig, wie Mutti und Vati warten darauf, dass das Kind zum Essen nach hause kommt. Auch das Essen, recht einfach, aber richtig lecker. Ich habe mich richtig wohl gefühlt. Sie spricht sehr gut englisch und die beiden waren immer bemüht, mir ein wenig slowenisch beizubringen.

    Was war nicht so toll- der Wasserdruck. Das Wasser in der Dusche ist fast nur getropft, das war ein wenig nervig, da man ewig zum Duschen benötigt.
    Weitere Bewohner in der Hütte. Über Spinnen brauchen wir nicht reden, die habe ich auch mal im Zelt.
    Hier war es am ersten Abend so, dass ich gemütlich im Wohnraum meine Bilder sortiert hatte, als es am Fenster raschelte. Ich dachte, da schleicht jemand draußen rum und starrt durchs Fenster. Es gab nichts zu sehen, ich war ordentlich angezogen und habe auch nicht in der Nase gebohrt. Komisch war es schon. Am anderen Tag habe ich mir das von draußen angesehen. Da kann keiner ohne Fußbank reinsehen. Ok, war dann wohl der Wind. Am zweiten Abend wieder rascheln. Jetzt hörte es sich so an, als käme es vom Dachboden. Da war aber niemand. Meine Vermutung, in der Zwischendecke lebt mindestens eine Maus. Es raschelte jeden Abend.

    Ihr wollt jetzt immer noch dahin?
    Dann müsst ihr euch beeilen…
    Auch mein Plan war es wieder zu kommen. Ich träume ja immer noch von Silvester in einer einsamen Hütte im Schnee. Ok, ein Kamin gehört zu meinem Traum…
    Aber auch wenn die Hütte keinen Kamin hat, im Schankrum steht einer.
    Gestern Abend habe ich das dann hinterfragt. Geht das an Silvester, ist die Straße vom Schnee geräumt. Kann ich schon mal für Silvester 2020 buchen… NEIN!
    Die beiden betreiben diesen Gasthof seit vierzig Jahren und hören im April 2020 auf.
    Das Objekt wird zwar verpachtet, aber ich vermute mal, dann wird der Kommerz einziehen und der Charme geht verloren.
    Also wenn ihr diese einfache Hütte mit diesen liebenswerten Gastgebern noch besuchen wollt….
    Man muss es aber mögen, es ist wirklich sehr einfach. Dafür direkt in der Natur und der Sternenhimmel- wow.
    Ich vermisse es jetzt schon, auch wenn ich meine Wohnung sehr mag.
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