Island - 2020

March 2020
7 Tage Island im Frühjahr Read more
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  • Day 1

    Island - Ankunft mit Hindernissen

    March 12, 2020 in Iceland ⋅ -4 °C

    Vielversprechender Anflug am Nachmittag mit Blick auf das völlig verschneite hügelige Land, irgendwie verwunschen und unwirtlich, nur das schwarze Band der Ringstraße zeugt von Zivilisation. Auf dem Boden der Tatsachen zurück dann bei einer zeitraubenden Autoübergabe des kurzfristig gebuchten Kleinwagens bei einer Vermietung namens Greenmotions. Das dritte Fahrzeug war dann endlich weitgehend fehlerfrei und wir konnten die knapp 100 km vom Airport in Kevlavik nach Reykjavik fahren. Der Zugang zum Apartmenthaus kostete mangels richtiger Codes zur Eingangstür auch nochmal einige Nerven – wenigstens die Kombination zu unserem Apartment stimmte. Und ja, das Apartment dann, très chic! Modern, siebter Stock mit weitem Blick auf die verschneite Stadt und sonnenbeschienene Hügel. Ein spätes Tütensüppchen, Tagesschau aus der Mediathekkonserve mit den neuesten Coronanews und ab ins Bett.Read more

  • Day 2

    Polarlicht

    March 13, 2020 in Iceland ⋅ -2 °C

    Die Börse wegen des Coronavirus im Keller, Hamburg verfügt nun auch Schul- und Kitaschließungen, Staatstheater einschließlich Elbphilharmonie geschlossen, fast alle Veranstaltungen abgesagt. Bundesweit werden nicht lebenswichtige medizinische Eingriffe in Krankenhäusern verschoben, damit Kapazitäten für die an COVID-19 Erkrankten frei sind. Aber wir sind ja in Island. Von dem hier vor ein paar Tagen ausgerufenen Ausnahmezustand merken wir nichts. Abends sehen wir allerdings, dass es auch hier Hamsterkäufe bei Nudeln und Klopapier gegeben hat. Verrückt, diese Kombination in ganz Europa, wie kommt man da eigentlich drauf?

    Ab 9 Uhr muss man die Parkuhr vor unserem Haus in Betrieb nehmen und wir schaffen es tatsächlich uns bereits kurz nach neun in Bewegung zu setzen, und das im Urlaub! Nach einem bescheidenen Skyr-Frühstück, mehr hatte der Supermarkt gestern nicht hergegeben. Temperatur – 4 Grad und bedeckt, mal wieder ein echtes Winterfeeling, auch das Parken auf der Schneespur. Wir merken, dass unser Haus gar nicht so weit vom Zentrum entfernt ist, wie wir dachten und parken in der Nähe des Wahrzeichens der Stadt, der Hallgrímskirka, die mit ihrer speziellen Beton Architektur und dem 76 Meter hohen Turm weithin sichtbar ist. 1986 nach 40 Jahren Bauzeit eröffnet, ist sie nicht gerade ein romantisches Kleinod.
    Verrückterweise liefen auf dem Vorplatz und in der Kirche viele asiatische Touristen mit Selfiesticks und teilweise Mundschutzen herum. Asiaten haben jetzt auch Island entdeckt? Wirklich Historisches gibt es kaum in Reykjavik, hat zwar seit 1789 das Stadtrecht, war aber lange eher ein kleines Fischerdorf, bis die Amerikaner während des 2. Weltkrieg etwas Infrastruktur aufbauten. Vom Kirchturm hatten wir einen weiten Blick. Über der Stadt lag eine Wolke, aber dahinter blitzten die beschneiten Berge in der Sonne.
    In der Einkaufsstraße Laugavegur sahen wir neben sehr vielen Iceland Kleidungs- und Souvenierläden dann doch auch ein paar alte, mit buntem Wellblech verkleidete, kleine Häuschen aus dem 19. Jahrhundert. Und wir haben noch längst nicht alles von der Stadt gesehen. Während wir so durch die Läden mit den unzähligen Islandpullovern und sogar Robbenfellprodukten schlenderten, erreichten uns weitere Breaking News, WhatsApp Nachrichten und Anrufe zum Virus. Meist über abgesagte Termine oder Entscheidungen darüber. Die Deutsche Fußball Liga hat nun tatsächlich alle Spiele ausgesetzt, das will in Deutschland schon etwas heißen. Island ist zwar nicht in der EU, aber dem Roamingverfahren angeschlossen, sehr praktisch in dieser Lage. Bei der Touristik-Info buchten wir eine Northern Light Tour für direkt diesen Abend. Dann ein Lamm- und ein Fischsüppchen mit Brot in einem Iceland Streetfood Imbiss für umgerechnet 25 Euro ohne Getränke. Lebensmittel und Essengehen ist hier im Schnitt 30% teurer als in Germany. Außer Lamm und Lachs :-).

    Nun machen wir uns langsam bereit für die Polarlicht Tour. Die Sonne scheint seit Stunden, wir sind gespannt.

    Beim Treffpunkt am Hotel nebenan standen bestimmt 50 Leute im eisigen Wind. Wir hatten fast alles an, was der Koffer so hergab. Lange Unterhose, Thermohose, Fellstiefel, Merinowolle, Skiunterwäsche, Mütze, Schal, Doppelsocken you name it. Wenn man sich so einige der Wartenden in einfachen Hosen und kurzen Stoffjacken ansah fror man gleich für die mit. 50 Leute, aber der Kleinbus aus dem Fee, eine deutsche Touri-Guide heraussprang, nahm nur uns mit. Klapperte dann aber weitere Stationen ab, sodass wir am Ende 12 Menschen aus Deutschland, England, den USA und Kanada waren. Nach einem Pinkelstopp ging es right away aus der Stadt mit vielen munteren Erklärungen in englisch rund um das Thema Nordlichter. Nach ca. 45 Minuten Ausstieg in einer Parkbucht an einer hügeligen Landstraße. Schon nach kurzer Wartezeit im frostigen Wind zeigten sich die ersten grünen Muster am Himmel, über einer noch von wo auch immer her orangenen Wolke und hinter einem Vorhang von Sternen. Wir hatten von Fee gelernt, dass das menschliche Auge dieses ganze Phänomen nicht so gut sehen kann wie das Kameraauge, es kann sich nicht so schnell anpassen. Und tatsächlich sah man durch Kameraobjekte und sogar übers Handy das Spektakel deutlicher. Die Lichter tanzten sogar ein bisschen, nach einer Weile war eine Dunstschicht davor, dann zeigten sich nochmal zwei grüne Finger, dann wieder nur noch ein Glimmen. Heiße Schoki und Zimtschnecken zwischendurch wärmten ein bisschen, durch den Wind waren es sicher gefühlt minus 10 Grad. Alle waren happy, weil es wohl die letzten Tage keine Sichtungen gegeben hatte. Wir hatten leider kein Stativ dabei, aber die Bilder sind trotzdem ganz passabel geworden. Vom Erlebnis her ist da sicher noch Luft nach oben, aber war schon sehr faszinierend! Um 0:30 Uhr waren wir zurück.
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  • Day 3

    no whales today

    March 14, 2020 in Iceland ⋅ -3 °C

    Das zweite MUST dieser Islandtour neben den Nordlichtern ist Whalewatching, haben wir beide noch nie erlebt, obwohl wir schon ganz schön rumgekommen sind :-). Erstmal aber etwas downtown Reykjavik, einmal um den zugefrorenen Stadtsee Tjörnin herumgeschlendert, bisschen Altstadt und Old Habour bestehend aus 4 alten Lagerschuppen, in denen jetzt Restaurants und Boutiquen sind. Und natürlich das Kongress- und Konzertzentrum Harpa, ein mit seiner verrückten Glasfassade architektonisch sehr beeindruckendes Bauwerk.
    Das bot soviele tolle Fotomomente, dass wir es gerade noch schafften, uns einen leckeren Thunfischbagel zu kaufen, bevor wir auf den Walschoner stiegen, mit vielen anderen Touris bei allerschönstem Wetter. Wir hatten uns noch dicker angezogen als bei der Nordlichttour. Zu Recht, denn trotz Sonne sorgte der Wind doch für einen ziemlichen Chillfaktor. Wir blieben trotzdem über drei Stunden an Deck, hielten Ausschau und lauschten den umfassenden Erklärungen des Guides, der auf einem etwas erhöhten Ausguck stand. Es half aber alles nichts. Kurz vor Ende sichteten wir in ziemlicher Entfernung ein par Miniwale, die tauchten aber kaum auf und zählten nicht. Zum Glück, denn so bekamen wir Voucher für eine Wiederholungsfahrt, gültig für zwei Jahre. Mal sehen, ob wir uns bis zum Abflug nochmal aufraffen für einen zweiten Versuch.
    Abends kochten wir uns ein Lammgericht und verdauten die neuen Coronameldungen aus Deutschland, die uns über den Tag auch auf hoher See erreicht hatten.
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  • Day 4

    Golden Circle

    March 15, 2020 in Iceland ⋅ 1 °C

    Schon kurz nach 9 Uhr brachen wir auf zur „Golden Circle“ Tour, dem Klassiker beim Islandtourismus. 35 km östlich der Hauptstadt liegt der Pingvallavatn, der größter See Islands. Dort ist auch eines der ältesten Parlament der Welt zu finden, kein Gebäude, sondern eine Versammlungsebene, die von allen Ecken des Landes gut zu erreichen war, schon 930, als dort der Freistaat ausgerufen wurde. Einmal pro Jahr trafen sich hier für 14 Tage alle Stammesoberhäupter und die freien Bauern, um Gesetze zu hören, Urteile zu fällen und politische Entscheidungen zu treffen. Bis zur Auflösung durch die dänischen Besatzer 1789. 1944 gründete man hier die Republik Island und noch heute werden wichtige Staatsakte- und Feierlichkeiten hier im Freien durchgeführt.
    Das alles konnte man wunderbar bei einem schönen Spaziergang erschließen, überwiegend schien die Sonne, aber das Autothermometer hatte minus 12 Grad angezeigt.
    Kleine Lunchpause mit Suppe, dann weiter zur nur 8 km entfernten Geysirlandschaft mit dem berühmten Strokkur, der beeindruckende 20 Meter hochsprotzt. Schon das ganze Gebiet war sehr mystisch. Überall gurgelte und dampfte und gluckerte es aus Gräben und Löchern – kein Wunder, dass die Isländer fest an Elfen und Trolle glauben. Oft ändert sich die Gemengelage nach Erdbeben oder Vulkanausbrüchen etwas. Geothermische Felder verschieben sich und plötzlich gluckert es woanders aus der Erde, ein stummer Geysir explodiert wieder und ein anderer ruht. Auf den Strokkur kann man sich aber verlassen, er steigt alle 8-10 Minuten zischend in die Höhe und verbreitet dabei eine beachtlich Dampfwolke. Wenn man ohne Handschuhe mit dem Finger am Auslöser der Kamera wartet, kann das ganz schön kalt werden.
    An der Coronafront in Deutschland entwickelte es sich derweil dramatisch. 5.500 Infizierte. Schulen und Kitas ab morgen bundesweit geschlossen. Ipsos ermöglicht ab Montag fast allen Mitarbeiter*innen work from home zu machen. Politiker und Medien versuchen verzweifelt, den Menschen klarzumachen, dass Hamsterkäufe nicht nötig sind, weil der Einzelhandel auf jeden Fall aufbleibt und auch immer weiter beliefert wird.
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  • Day 5

    Blaue Lagune

    March 16, 2020 in Iceland ⋅ 0 °C

    Ab heute gelten in Island verschärfte Coronavorschriften. Auch und vor allem im Touribereich gilt: Abstand halten! Die blaue Lagune informiert darüber auf ihrer Website, aber kein Wort von anderen Maßnahmen. Also gebucht und hin da. Die etwa 40 km Richtung Flughafen Keflavik fingen mit einer komplett leeren Batterie an. Als wir das Auto auf die Straße schoben, um es durch abwärts rollen in Schwung zu bringen, hielt eine nette Isländerin und rief uns ein Taxi. Aber nicht zur Beförderung, sondern für Starthilfe „they do it all the time“. Nach ein paar Minuten war schon einer da und weitere 2 Minuten und ca. 20 Euro später lief die Karre wieder. Die blaue Lagune liegt auf einem thermischen Feld, auf dem auch das Heizkraftwerk von Reykjavik steht, überall riecht es nach Schwefel und Dampfschwaden steigen auf. Für das Thermalbad hat man auf dem Vulkangestein ein 8000 qm großes verwinkeltes Becken geschaffen, das durch die Mineral- und Kalkablagerungen einen weißen Boden hat. Das Wasser ist milchig blau und strotzt vor Mineralien, Algen und Meersalz. Erwiesenermaßen hilfreich bei Hautkrankheiten. Aus 2000 m wird es hochgepumpt, eine Mischung aus der thermischen Sole und Meerwasser, 38 bis 40 Grad warm. Eine tolle Erfahrung in der eisigen Kälte in so angenehmer Temperatur durch Dampfschwaden im ca. 1,50 m tiefen Wasser zu floaten. Getoppt noch von einer Bar im Wasser (1 Freidrink nach Wahl) und einer Gesichtsmasken Bar (1 Mineral-Freimaske). Und es war nicht sehr voll. Fast ausschließlich Briten und Iren…die einzigen, die sich noch trauen zu reisen in Zeiten von Corona. Mit kleiner Snackunterbrechung blieben wir dort 3,5 Stunden bei schönsten Sonnenwetter. Auf dem Rückweg mit Einkauf fing es allerdings mächtig an zu gießen und stürmen, das hielt die ganze Nacht an.Read more

  • Day 6

    Noch mehr Wasserfälle

    March 17, 2020 in Iceland ⋅ 0 °C

    Ein langer Ausflugstag in die südlichste Stadt Islands, nach Vik. Also eher Dorf, mit 320 Einwohnern. 185 km Strecke 2,5 Stunden mit dem Auto auf der Ringstraße, die einmal um die Insel geht. Aber natürlich fuhren wir nicht durch, sondern hielten für die beiden Wasserfälle auf dem Hinweg mehrmals an. Das Wetter war traumhaft schön und zum ersten Mal war die bewährte Kombi aus langer Skiunterhose und Thermohose zu warm.

    Zuerst stoppten wir bei dem 40m hohen Seljalandsfoss, der an der Wand eines tafelartigen Bergs herunterstürzt und schon von der Straße aus zu sehen ist. Im Sommer kann man auch hinter dem Fall längs gehen jetzt war der Weg leider gesperrt. Man konnte aber noch einen Spaziergang zu zwei weiteren, deutlich kleineren Fällen an der gleichen Felswand machen.

    Nicht weit entfernt, dann der nächste und noch spektakulärer Foss = Fall. Der Skogafoss ergießt sich aus einem Gletscherfluss in 60 Meter Höhe. Er donnert in mächtiger Breite und Wassermenge herunter und man konnte unten ganz dicht rangehen. Da er an der Seite noch von einer Felswand geschützt ist, an der viele Vögel nisten, gab es in der aufspritzenden Gischt bei sonnigem Wetter einen tollen Regenbogen, von dem man tatsächlich beide Enden sehen konnte. Wir kletterten dann noch den ziemlich steilen Stufenweg hoch zum Ursprung des Falls, Ein sehr lohnenswerten Aufstieg, denn dort gab es noch mehrere beachtliche Wehre und Stromschnellen und einen tollen Blick über die Küste und den Wasserfall hinunter.
    Kleiner Zimtschneckensnack am Parkplatz und weiter nach Vik, wo wir unbemerkt in zwei Minuten durch den Ort gefahren waren und dann schon vor einem großen Icelandwear Store mit Supermarkt standen, der irrerweise direkt in erster Reihe am Strand gebaut war. Ein paar Hotelbungalows standen dahinter mit Blick auf den Parkplatz…seltsame Planung. Ein richtiges Stadtzentrum gab es irgendwie nicht, selbst die Kirche trohnte allein, aber sehr schön anzusehen, auf einem Hügel mit spektakulärem Blick. Rund um die Touri-Info in Strandnähe gab es ein paar historisch aussehende Häuser, die aussahen, wie eher zufällig da hin gebaut. In einem davon war tatsächlich ein Restaurant, in dem wir erstmal und überhaupt das erste Mal hier richtig Essen gingen. Es gab große Fischportionen mit Beilagen zu gehobenen Steakhauspreisen. Dafür waren wir fast allein und somit Corona geschützt.

    200 Meter weiter dann der pechschwarze ganz feine und breite Sandstrand, der schönste Islands, wie man liest, wenn es überhaupt einen weiteren gibt. Und die mystische Felsformation im Meer, vor der Steilküste, die sich an den Strand anschließt. Schöne sonnige Gegenlichtaufnahmen gemacht.
    Noch mal hochgekurbelt zur rot bedachten Bilderbuchkirche, kurzer Blick in den Icelandshop und zwei Stunden durch die Schneelandschaft zurückgejuckelt. Wobei interessanterweise im südlichsten Teil in der Ebenen kein Schnee mehr lag, sondern man schon Wiesen erahnen konnte. Überall übrigens Islandponyhöfe. Die stehen genauso im Schnee auf einem Haufen Heu wie auf abgetauten braunen Wiesen.
    Unterwegs wieder laufend den Corona Ticker gecheckt. Über 9.000 Infizierte in Deutschland, Colin fragt, ob er uns aus Suderburg Lebensmittel mitbringen soll, da gäbe es noch welche. Ich kann es nicht glauben, aber die Hamstersituation scheint sich seit unserer Abreise drastisch verschlimmert zu haben. Von unterwegs aus liest man, ja, es wird viel gekauft, aber die Regale werden immer wieder aufgefüllt. Aber offenbar nicht immer. Teilweise scheitert es auch an ausreichend Personal zum Auffüllen.
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  • Day 7

    Letzter Tag - schlechtes Wetter

    March 18, 2020 in Iceland ⋅ -2 °C

    Unser letzter ganzen Tag in Island beginnt mit Schneegestöber und bedecktem Himmel. Macht nichts, nach der langen Fahrt gestern und den vielen Eindrücken, wollen wir sowieso erst einmal ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Dabei überlegen wir hin und her, was man sich noch ansehen könnte. Wir haben noch unsere Ersatztickets für das zweite Whale Watching. Check im Internet ergibt, gestern gab es auch kaum Sichtungen und es ist definitiv zu kalt, um stundenlang an Deck zu verbringen. Wegen Corona will man ja nicht unnötig lange unter Deck bleiben.
    Per Auto in den Westen fahren, das ist nicht so weit wie der Trip gestern, aber gibt locationmäßig auch nicht so viel her, abgesehen von der schlechten Sicht. Sicht und Wetter sind auch KO Kriterien für die Aussichtsplattform Perlan in Reykjavik und ein Tripp zum nördlich der Stadt gelegenen Gletscher. Bis 14.30 Uhr chillen wir so vor uns hin, allerdings auch dabei immer mit den aktuellen Corona Infos im Ohr.

    Für heute Abend ist eine Ansprache der Bundeskanzlerin angekündigt. Die Lage scheint ernst, sicher will sie eine Ausgangssperre verkünden. Felix fragen, ob er nicht nach Hamburg kommen will. Er ist wenig begeistert, meint er kann sich in Braunschweig besser beschäftigen und irgendwie vermuten beide Söhne, wir könnten sie anstecken nach unseren touristischen Ausschweifungen. Wir beschließen, in eine freiwillige zweiwöchige Quarantäne zu gehen, wenn wir wieder in Hamburg sind. Freiwillig, weil Island kein Risikogebieten ist. Colin fordert eine Einkaufsliste und kauft für uns „Frischfutter“ ein, ansonsten hatten wir ja schon etwas gehamstert vorab.

    Gegen halb drei machen wir uns zu Fuß zum Hafen auf, um nochmal so einen leckeren Thunfischbagel zu essen. Auf dem Weg kam eine SMS, dass unser Flug sich erneut geändert habe. Wir fliegen nun morgen nicht über Helsinki, sondern über Amsterdam, aber gleich frühe Abflugzeit. Dann allerdings in Amsterdam acht Stunden Aufenthalt, aber egal, man freut sich ja, dass man noch rauskommt und wieder reinkommt. Der Bagel war lecker und wir stellten fest, dass die Restaurants und Geschäfte doch deutlich leerer geworden sind als noch vor ein paar Tagen. Die Isländer fühlen sich offenbar am sichersten, wenn überall Sterilium zur Verfügung steht. In jedem Laden und Restaurant hängen die Behälter, sonst gibt es nicht besonders viele Vorkehrungen.

    Auf dem Rückweg kam tatsächlich die Sonne raus und wir fanden noch einen Geo Cache, den wir an der Promenade in heftigem eiskalten Wind bargen.

    Abendbrotreste, Packen und ins Bett bis der Wecker um 3:30 Uhr klingelte.
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