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  • Day 17

    Der Tag der schlechten Navigation

    May 10, 2023 in Italy ⋅ 🌬 18 °C

    Heute liegt eine kurze Rundtour mit ca 190 Kilometern an. In Orgosolo geht es steil über den Hausberg. Es ist alles grün und die Wiesen sind voller Blumen. Gemütlich fahre ich die kleinen Straßen und da auch die Temperaturen mitspielen bin ich in einer super Stimmung.

    Nach einiger Zeit kommt eine kleine Stadt. Das Navi weiß leider nicht, daß meine Straße eine Einbahnstraße aus der anderen Richtung ist. Ich fahre die Straße, die meiner Meinung nach die richtige ist. Da ist jetzt aber plötzlich eine Baustelle mit Vollsperrung. Ich biege in die kleinen Straßen ab und stelle aber nach einiger Zeit fest, daß ich da nicht zu meiner Straße komme, die mich aus dem Ort führt. Jetzt kommt wieder das Navi zum Zuge. Ich bringe ihm bei, daß die Hauptstraßen gesperrt sind. Es berechnet auch sehr schnell einen Weg. Ich folge ihm und mir wird immer unwohler. Ich fahre kleinste Straßen und erwarte jederzeit auf der Terasse eines Hauses zu stehen.

    Das Navi kann gar nicht so schnell ansagen , wie ich abbiegen soll. Es kommt nur noch: rechts in 50 Me... links, rechts. Irgendwann ist es dann soweit. Nach einem rechts biege ich ab und sehe gerade noch das nette runde Schild mit dem roten Ring. Leider geht es hier bergab und die GS hat keinen Rückwärtsgang. Knappe 300 Kilo bekomme ich jetzt nicht mehr zurück. Ich bin in Italien und ein kleines Gebet, daß niemand mir entgegen kommt helfen bei der Weiterfahrt. Die Straße war so schmal, daß hätte echte Probleme gegeben, wenn mir jemand entgegengenommen während.

    Nach ein paar Straßen weiter erkenne ich auf dem Navi, daß es nur noch 200 Meter sind, bis ich durch sein werde. Da steht es aber schon wieder: das runde Schild mit dem roten Rand. Diesmal ist die Straße relativ breit. Ich bin mittlerweile so genervt, daß ich einfach langsam durchfahre.

    Ich fahre weiter und erfreue mich an der Gegend. Irgendwann blubbert das Navi: in 900 Meter Ziel erreicht und dann bitte wenden. In 9 von 10 Fällen ist das ein schlechtes Zeichen. Ich prüfe die Route und glaube auf dem richtigen Weg zu sein. Irgendwann merke ich, daß die Route total verkorkst ist. Ich plane eine Rücktour direkt auf dem Navi. Das ist das erste Mal, daß ich das mache.

    Wenigstens den Supramonte will ich noch mitnehmen. Es ist eine sehr schöne Bergregion in der Pferde, Schafe, Schweine, Kühe und was es sonst noch gibt frei rum laufen. Es geht zwar hoch, aber die Gegend ist relativ flach ohne tiefe Täler. Der Berg selbst könnte aus Arizona stammen.

    Interessant ist, daß sowohl hier, aber auch auf dem Festland im nördlichen Italien Flüsse und Stauseen z.T. sehr leer sind. In Norditalien habe ich große Flüße gesehen, die fast leer waren.
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