• Mainz, wo es singt und lacht

    2. September 2024 in Deutschland ⋅ ☀️ 21 °C

    Das Fahrrad hängt noch auf dem Heckträger am Wagen. Es hat die Fahrt gut überstanden. Nach ein paar Minuten steht die 30 Jahre alte Kiste vor dem, der seit mindestens 10 Jahren keine größere Tour mehr damit gemacht hat und seit einigen Jahren fast garnicht damit gefahren ist.

    Eine kleine Rundtour zum eingewöhnen soll es werden. Rüdesheim, Bingen und zurück.

    Viel schneller als erwartet bin ich in Rüdesheim. Ich sehe mir die Karte an und beschließe nach Mainz weiterzufahren. Immer am Rhein entlang im Wettkampf gegen die Geschwindigkeit der Schubschiffe erreiche ich die Brücke über den Rhein. Es ist eine Eisenbahnbrücke und der Aufgang ist oben zugemauert. Ein älterer Herr erkennt meine Ratlosigkeit und weist schmunzelnd daraufhin, dass der Aufgang auf der anderen Seite ist.

    Ich schiebe das Rad hoch und überquere den Rhein auf einer der wenigen Brücken in dieser Gegend. Auf der anderen Seite geht es z.T. über Stock und Stein durch die Rheinauen zurück.

    Irgendwann wird mir klar, dass die 1 Liter Wasser etwas optimistisch waren. Ich ergänze erstmal einen halben Liter Bier. Später kehre ich noch bei einem EDEKA ein. 1 Liter Kola und 3 Liter Wasser sind dazugekommen. Insgesamt trinke ich auf der Tour 4 Liter.

    Wenn man fährt, dann bleibt das T-Shirt trocken. Der Schweiß verdunstet sofort. Wenn man anhält, dann öffnen sich die Poren und man ist in kurzer Zeit klitschnaß.

    Bingen entpuppt sich als nicht besonders sehenswert. Besonders ärgert mich, daß ca. 2 km Uferpromenade für Radfahrer gesperrt ist.

    Ich nehme die Fähre über den Rhein und bin dann nach ca. 75 km wieder in meinem Hotel.

    Kleine Anekdote am Rande: In der Türkei hat mich morgens der Muezin geweckt. Hier im Dorf ist es eine Kirche, die Punkt sieben Uhr sehr laut ihre ersten sieben Schläge von sich gibt. Danach läutet sie im Viertelstundentakt.
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