• Stiftskirche St. Agapitus

    June 15, 2021 in Austria ⋅ ⛅ 23 °C

    Die eigentliche Führung startet in der Stiftskirche, die zunächst dem Weltheiland, Salvator Mundi, geweiht war. Später kam der hl. Agapitus von Praeneste dazu. Nachdem mehrere Vorgängerbauten durch Brand zerstört worden waren, wurde 1232 mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Die Kirche wurde seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts in mehreren Phasen barockisiert.

    Neben dem 24 Quadratmeter großen Hochaltarbild sind in dieser Kirche die flämischen Tapisserien sehr besonders, die früher an Festtagen, heute ständig die Stuckmäntel der Pfeiler umkleiden. Sie stammen aus Brüssel und wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts gewebt.

    Das Gunthergrab, ein Scheingrab ohne Inhalt, befindet sich in der Turmhalle der Stiftskirche. Die Platte stammt aus der Zeit vor 1304 und zeigt Gunther, den sagenhaften Sohn des Bayernherzogs Tassilo III., der der Gründungslegende des Kremsmünsterer Stifts zufolge in den Wäldern an der Krems bei der Jagd von einem wilden Eber tödlich verwundet wurde. Zu Füßen des auf einem Kissen ruhenden und in romanisches Röhrengewand gehüllten Gunther ruhen der Eber, mit einer Lanze im Leib, und der Jagdhund Gunthers, der ihn aufgespürt haben soll. Tassilo soll der Sage nach einen erleuchteten Hirsch bei der Totenwache gesehen haben und deshalb an dieser Stelle das Kloster gegründet haben. Ob Gunther aber tatsächlich existiert hat, ist fraglich: außer der Gründungslegende gibt es keinen Hinweis auf einen Sohn Tassilos namens Gunther.
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