• Königsstuhl

    July 20, 2024 in Germany ⋅ ☀️ 30 °C

    So langsam müssen wir uns wieder auf den Heimweg machen. Nach einem privaten Stopp in Koblenz gondeln wir ganz gemütlich durchs Mittelrheintal, einfach nur zum Genießen.

    Spontan machen wir noch einen Abstecher zum Königsstuhl in Rhens, den wir bisher immer nur aus der Ferne gesehen haben.

    Im Jahre 1273 fand erstmals im Nussbaumgarten am Rheinufer zu Rhense eine Vorbesprechung der vier rheinischen Kurfürsten (die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln und der Pfalzgraf bei Rhein) zur Wahl Rudolfs von Habsburg statt, da dort ihre Territorien zusammentrafen. Nach weiteren Vorbesprechungen für die Wahlen von Heinrich VII. und Ludwig dem Baier zum römisch-deutschen König in den Jahren 1308 bzw. 1313/14, wurde im Jahre 1338 der Kurverein von Rhense geschlossen, der kurz darauf in Frankfurt am Main zum Reichsgesetz erhoben wurde. Die erste Königswahl in Rhens wurde am Königsstuhl im Jahre 1346 bei der Wahl Karl IV. zum Gegenkönig durchgeführt.

    Erbauen mussten den Königsstuhl die Bürger von Rhens, die allerdings für die entstandenen Kosten und den späteren Unterhalt des Bauwerks von Karl ein Zollprivileg erhielten.
    Im Jahre 1398 wurde das Gestühl zum ersten Mal schriftlich erwähnt, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Besuch Wenzels in Rhens.

    Das heute zu besichtigende Bauwerk, das somit auf die Entstehung der historischen Grundlagen des heutigen Föderalismus in Deutschland verweist, ist allerdings ein inzwischen versetzter Neubau aus dem Jahre 1842, dessen Original 1795 zerstört wurde.
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