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  • Day 66

    Feuer und Asche

    April 21, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach drei eher ruhigen Wochen am Atitlan-See steht nun unser bisher größtes Abenteuer an: Die Besteigung des Acatenango, mit 3.976 Metern einer der höchsten Schichtvulkane Mittelamerikas ⛰️

    Von Antigua aus startet unsere Tour, wir beginnen früh morgens mit dem Aufstieg. Und der hat es in sich: Etwa 1.400 Höhenmeter geht es steil bergauf, vorbei an Feldern, Pinienwäldern und zuletzt Vulkanasche. Unser Ziel ist ein Zeltlager auf dem Vulkan, wir bleiben über Nacht 🏕 Auf dem Rücken tragen wir unsere Ausrüstung, Verpflegung sowie fast alle Schichten an Kleidung, die wir dabei haben, denn es werden bis zu -5 °C 🥶

    Am frühen Nachmittag erreichen wir erschöpft das Basislager auf 3.600 Metern Höhe und können keinen Schritt mehr laufen. Den Rest des Tages genießen wir die angepriesene Aussicht... nicht! Denn es ist den ganzen Tag schon dichter Nebel, wir können kaum weiter als fünf Meter sehen 🌫 Eigentlich sollten wir eine tolle Sicht auf den aktiven Zwillingsvulkan Fuego ("Feuer") haben. Immerhin hören wir ab und zu sein Grollen. Enttäuscht schlüpfen wir nach dem Abendessen direkt ins Zelt. Am nächsten Morgen wollen wir fit sein, dann steht der finale Aufstieg auf den Gipfel des Acatenango an.

    Doch unser Schlaf wird plötzlich unterbrochen, als wir große Aufregung vor unserem Zelt hören. Wir schauen nach und werden von einer riesigen Feuerfontäne überrascht. Der Nebel hat sich verzogen und wir haben perfekte Sicht auf den Fuego, der seinem Namen alle Ehre macht 🌋 Wir schnappen die Kamera und bestaunen den Fuego bis tief in die Nacht hinein. Wann die nächste Eruption kommt, weiß man nie: Manchmal passiert 30 Minuten gar nichts, dann kommen zwei direkt hintereinander.

    Um 4:00 Uhr starten wir dann den Aufstieg zum Gipfel. Noch etwa 400 Höhenmeter und wir wollen zum Sonnenaufgang oben sein. Aber es gibt keinen festen Boden mehr unter den Füßen, sondern nur lose Vulkanasche. Mit jeden Schritt rutscht man einen halben wieder zurück. Und die Luft ist zu dünn. Michelle hat Probleme mit der Höhe und entscheidet sich, zum Zeltlager zurückzukehren. Mathias schafft den Aufstieg mit letzter Kraft 🌄 Jetzt ist auch der Fuego zum ersten Mal bei Tageslicht zu sehen. Der Anblick ist atemberaubend und entschädigt für die Anstrengungen.

    Zurück am Zelt gibt es noch ein kleines Frühstück mit tollem Blick auf den Fuego. Der Abstieg geht dann ganz schnell, teilweise rutschen wir die Staub- und Aschepiste hinunter. Wir sind stolz, aber auch komplett erledigt und erholen uns noch ein paar Tage in Antigua, um die unvergesslichen Eindrücke zu verarbeiten.
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