• Cusco, im Zentrum der Inkakultur

    12 November 2022, Peru ⋅ ☁️ 23 °C

    Unser Nachtbus trifft am frühen Morgen in Cusco ein. Wir sind noch ziemlich müde und würden am liebsten direkt ins Bett fallen. Und das klappt diesmal sogar, denn unser Vermieter Isaías holt uns direkt am Busbahnhof ab und bringt uns in die Unterkunft. Danke, das ist super 👍🏼

    Unterwegs erzählt er uns, dass in der Region zur Zeit Dürre herrscht. Eigentlich wäre jetzt schon Regenzeit, aber das erfrischende Nass lässt seit Wochen auf sich warten. Um Wasser zu sparen, stellt die Stadt tagsüber das Leitungswasser ab. Das kommt wohl öfter vor und Isaías hat präventiv ein ausgeklügeltes System in unserem kleinen Bad installiert... und einen 250-Liter-Wassertank verbaut 💧 Manchmal funktioniert die Konstruktion sogar, aber häufig müssen wir Isaías kontaktieren, da eine der Pumpen nicht anspringt, der Tank leer ist oder gar ausläuft 🙈 Wir wohnen in der Nähe vom belebten Viertel San Blas und können uns im lokalen Markt mit Obst und Snacks eindecken. In den nächsten Tagen wollen wir die Inkakultur kennenlernen und ihre Hauptstadt Cusco erkunden.

    Die Inka erlebten ihre Blütezeit im 15. Jahrhundert unter den Herrschern Pachacútec und seinem Sohn Túpac Yupanqi. Das riesige Imperium erstreckte sich entlang der Anden vom heutigen Ecuador bis hin nach Chile und Argentinien. Cusco entwickelte sich dabei zum politischen, kulturellen und rituellen Zentrum des Reiches. Im 16. Jahrhundert endete die Hochkultur mit der brutalen spanischen Eroberung unter Francisco Pizarro ⚔️

    Cusco selbst liegt auf 3.400 Metern Höhe in den peruanischen Anden. Wir schauen uns zunächst den zentralen Platz an und sind sofort begeistert ⛲️ Es ist beeindruckend zu sehen, wie riesige Kirchen und andere Kolonialgebäude auf den massiven Fundamenten der Inkaruinen erbaut wurden. Besonders auffällig ist dabei die phänomenale Baukunst der Inka: Die Mauersteine wurden so lange bearbeitet, bis sie ganz ohne Mörtel perfekt aufeinander passten. Dieser Anblick zieht sich durch das ganze historische Zentrum der Stadt ⛪️ An jeder Ecke bieten Straßenverkäufer Souvenirs und Touren an. Indigene Frauen führen Alpakas durch die Straßen, damit man sich mit ihnen fotografieren lassen kann. Das touristische Treiben nervt uns oft, aber hier passt es irgendwie gut ins Stadtbild und gehört einfach mit zum Flair 🦙

    Wir nehmen auch wieder an einer Free-Walking-Tour teil und während wir auf den Start des Rundgangs warten, passiert etwas Ungewöhnliches, als ein Straßenhändler im Vorbeigehen seine Zeichnungen anpreist. Normalerweise lehnen wir das direkt ab, da Bilder auf Reisen echt schwer zu transportieren sind. Aber... dieses Bild... zeigt Lamas... und sie sind sooo süß 😍 Wir wissen es zwar noch nicht, aber der Händler hat an unseren Blicken bereits erkannt, dass er dieses Bild gerade verkauft hat. Wir verhandeln jetzt nur noch den Preis und sind dann stolze Besitzer einer knallbunten Lama-Zeichnung 😅 Dann beginnt auch schon die Free-Walking-Tour. Dabei lernen wir Christian aus Thüringen kennen und verstehen uns super. Später gehen wir mit ihm und seiner Freundin Elisa Kaffeetrinken und Abendessen. Die beiden sind auch länger auf Reisen und folgen in Südamerika einer ähnlichen Route wie wir 🌎

    Am nordwestlichen Stadtrand von Cusco liegt die ehemalige Inka-Festung Sacsayhuamán. Ihre wichtigste Verteidigungslinie besteht aus terassenförmigen Zickzackmauern, die an die Zähne eines Pumas erinnern sollen. Beachtlich sind vor allem die riesigen Steine, die auch wieder fugenlos aufeinander passen. Der größte Stein wiegt über 200 Tonnen und wurde ohne technische Hilfsmittel wie Flaschenzügen oder dem Rad herangeschafft 💪🏼 Unser treuer Begleiter für diese Art Ausgrabungsstätten ist ein Buch, das uns Isaías freundlicherweise geliehen hat. Michelle saugt alle Infos daraus auf und könnte hier direkt als Tourguide anfangen 😊

    Ansonsten gehen wir die Tage in Cusco etwas ruhiger an. Gerne hätten wir uns noch den Sonnentempel der Inka "Coricancha" angeschaut, das zugehörige Museum war aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ☀️ Wir verzichten auch auf einen Besuch der zentralen Kathedrale, da der Eintritt unverschämt teuer ist. So bleibt etwas Zeit, unseren Ausflug in das Heilige Tal der Inka zu planen. Es werden zahlreiche Touren und Treks angeboten. Da wir noch etwas Zeit bis zum Machu-Picchu-Besuch haben, entscheiden wir uns für eine individuelle Anreise über die kleinen Ortschaften im Heiligen Tal 💫
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