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  • Day 44–45

    Horseshoe Bend 🧲

    September 3, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 30 °C

    *Verfasst von Henne

    03.09.23 SANDIGE DÜNEN & HEIßE KURVEN
    Als wir unterwegs sind, fällt mir am Straßenrand ein Wegweisschild auf: 'Coral Pink Sand Dunes'. Wir fahren weiter, aber insgeheim ärgere ich mich, das klingt schon irgendwie abgefahren. Als ich kurze Zeit später eine zweite Chance zur Abfahrt bekomme, nutze ich sie! Wir fahren eine sehr hügelige Straße entlang, den Blick auf die Uhr, weil wir noch etwas vorhaben, dazu später mehr. Ich hoffe, dass wir schnell ankommen, und übersehe dadurch ein zwischen Hügeln und genau im Schatten eines Baumes gelegene große Schlagloch, dass seine Wurzeln rausgerissen haben. Durch die blendende Wüstensonne kann ich es kaum erkennen, reagiere aber noch, wenn auch zu spät - es rummst ordentlich, aber glücklicherweise passiert dem Auto nichts.

    Die Dünen selber sind in einem Nationalpark gelegen, doch ich will nur einen kurzen Blick hinein werfen. Wir halten also etwas vor dem Eingang und laufen einfach über die Straße, sind dann auch schon direkt in der Wüste. Ich hätte sie mir etwas farbenfroher vorgestellt, aber vielleicht braucht man dazu Abend- oder Morgensonne, damit sie voll zur Geltung kommen. Beeindruckend ist es dennoch, weil die Wüsten hier eigentlich steiniger sind, und wir nun riesige Sanddünen sehen. Die großen am Horizont haben leider dicke Trikespuren, was das Flair etwas verunstaltet. Aber so weit wollen wir eh nicht gehen. Wir wandern noch ein paar Meter, beschauen uns die Natur (hier wachsen sogar ein paar Bäume) und machen uns auf den Rückweg zum Auto. Ich entdecke noch eine kleine sehr schnell rennende Gottesanbeterin, dann fahren wir weiter.

    Wir forschen, was man hier in dieser Ecke noch alles so Tolles machen kann. Der Antelope Canyon soll spektakulär sein, geschwungene tunnelartige Gesteinsformationen mit wunderschönem Lichtspiel. Allerdings befindet sich dieser auf Navajo-Land und ist damit nicht im Nationalpark-Pass inbegriffen- und die Navajos lassen sich die Natur gut bezahlen. 100 Dollar pro Person für eine Drei-Stunden-Tour würde unser Budget dann doch sprengen, daher verzichten wir schweren Herzens (und auch ein bisschen entrüstet) und fahren weiter.

    In der Nähe soll es kostenlos zu besichtigende versteinerte Dinosaurierspuren geben. Ich bin begeistert, aber hier ernüchtert mich Googlemaps schnell: Zwei oder drei Versteinerungen, dafür 'gratis' Touren mit ordentlich gefordertem freiwilligem Trinkgeld der eher unwissenden, dafür umso aufdringlicheren Local Guides. Gibt man unter 20 Dollar, wird man wüst beschimpft, auch das Auto steht dann vielleicht etwas unsicher auf dem Parkplatz. Nein danke, dem wollen wir uns nicht aussetzen und lieber unsere gute Laune behalten 😎

    Es geht also zur direkt in der Nähe gelegenen Horseshoe-Bend (Hufeisen-Kurve), die quasi gratis ist. Der Parkplatz kostet seit 2019 zehn Dollar, das entspricht sozusagen dem Eintrittsgeld und ist eine überschaubare Summe, wie wir finden. Die Einnahmen werden für Sicherheits- und Instandhaltungsmaßnahmen der Attraktion genutzt und direkt von der Stadt Page verwaltet. Wir gehen los, es ist heiß. Sehr heiß. Ein sandiger ausgetretener Weg, auf dem sich die Touristen sammeln, führt in weiten Kurven und nur wenigen schattigen Plätzchen zum Höhepunkt: Der Aussichtsplattform der Horseshoe-Bend, von der man auf den Colorado-River schauen kann, der sich 300 Meter in den Boden gefressen hat! Die Aussicht ist wirklich beeindruckend, die Tiefe schwindelerregend. Boote sehen aus wie Spielzeug, Raben nutzen die Aufwinde für elegante Gleitflüge. Rundherum werden Fotos geschossen, auch neben der Plattform (ungesichterter Bereich), aber alle helfen sich gegenseitig und übernehmen das Fotografieren. Weiter hinten entdecken wir eine Art großen Felsvorsprung, und wir beschließen, den Touristrom zu verlassen, die Kurve etwas weiter zu gehen und die Felsformation zu erkunden. Der Aufstieg hier ist recht ungefährlich, wenn auch vielleicht etwas mühsam, und oben auf der Spitze ist nur ein japanisches Pärchen, das gerade geht, als wir kommen. Ich bedanke mich (auf japanisch 😁), dann haben wir das ganze Areal für uns. Kelly legt sich entspannt auf den flachen Fels, und wir genießen die Aussicht und die Sonne. Die Idylle haben wir für vielleicht 15 Minuten, dann kommen wieder ein paar Touris, die natürlich auch noch den Stein laut kratzend mit ihren Initialen verunstalten, so dumm! Uns reicht es aber sowieso langsam (erwähnte ich bereits die Hitze?), sodass wir uns auf den Weg zur Unterkunft machen.

    Diese liegt direkt in Page am Lake Powell und hat das luxuriöseste Zimmer, das wir bisher hatten. Zwei große Doppelbetten in einem sehr großen Zimmer, Kühlschrank mit Tiefkühler, Klo mit Senkdeckel und sogar kleine Shampoofläschchen 🤗 Wir sind schwer begeistert. Direkt gegenüber der anderen Straßenseite ist ein großer Supermarkt, wir gönnen uns ausnahmsweise mal wieder ein Ben&Jerry's - hier gibt es ausgefallene Sorten. Churros ist mein persönlicher Favorit 🫠 So lassen wir den Abend mit Eis und Serie ausklingen, während wir uns in den großen Betten ausstrecken. Übrigens hatten wir uns für ein Hotel entschieden, weil es zu heiß zum Zelten war 😅

    04.09.23 MORGENDLICHE WAFFELORGIE
    Das Hotelzimmer war auch inklusive Frühstück, es gibt also die obligatorischen Oats und Cornflakes sowie, nun haltet Euch fest, Waffeln zum Selbermachen! Dazu muss man kleine Kännchen füllen und diese dann in Formen gießen. Diese zuklappen und wenden, das ganze Waffeleisen ist drehbar! Dann erst beginnt auch der Countdown zu zählen. Viel zu satt beenden wir dann irgendwann die Frühstücksorgie, natürlich nicht ohne uns vorher noch Wegwaffeln zu machen ☺️ Gut vorbereitet wollen wir den nächsten Nationalpark besuchen: Den weltberühmten Grand Canyon!
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