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  • Day 21

    Big Bend Nationalpark Teil I

    January 31, 2019 in the United States ⋅ ☁️ 4 °C

    Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter in Richtung eines unserer Traumziele: den Big Bend National Park in Texas.

    Alleine schon die Anreise in der sich durch Wüste und Felsen abwechselnde Landschaft war jeden Meter wert und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

    Am Parkeingang erwartete uns zunächst ein großes Schild „SHUTDOWN IS OVER, WE ARE THRILLED TO BE BACK :)“.

    Der Shutdown, mittlerweile ein fast jährliches Spektakel, ausgelöst durch die Probleme im US-Finanzhaushalt, hat sämtliche staatliche Einrichtungen wie Ämter, Institute und eben auch die Verwaltung der Nationalparks zum Stillstand gezwungen. Nun gerade war dieser Shutdown beendet und alle staatlichen Mitarbeiter können nun wieder auf Gehaltszahlungen hoffen und ihrer Arbeit nachgehen. Entsprechend groß war die Freude bei den Angestellten und uns, da auch der Nationalpark wieder geöffnet hat.

    Nachdem wir den Eintritt für eine Woche bezahlt hatten, fanden wir uns kurzerhand mitten auf einem Campingplatz im Chisos Mountain Valley wieder. Normalerweise ist dieser gut besucht, aber wir hatten Glück und konnten uns noch völlig frei ein schönes Plätzchen aussuchen, um unser Zelt eingekesselt von einer imposanten Bergkulisse aufzuschlagen.

    Nach einer zur Abwechslung mal sehr leisen Nacht, krabbelten wir kurz nach Sonnenaufgang aus dem Zelt und waren überwältigt von dem Anblick! Wir campen mitten im National Park umgeben von atemberaubenden Bergketten. Das Chisos Valley ist ein Tal, eingekesselt von enormen Bergformationen und schirmt einen quasi von der Außenwelt vollständig ab. Keine Flugzeug am Himmel, keine Fahrzeuggeräusche – einfach nur Stille und Natur. Im Big Bend National Park haben wir uns direkt für 3 Nächte einquartiert – richtige Entscheidung!

    Die Einrichtungen an dem Campground sind nicht sehr umfangreich. Es gibt nur Toiletten und Waschbecken. Duschen, Spiegel und heißes Wasser sucht man hingegen vergeblich. Für ein paar Tage kein Problem – duschen lässt es sich schließlich auch mit einem Eimer Wasser und ohne Spiegel hat Aron wieder eine Ausrede mehr, sich vor dem Rasieren zu drücken.
    Im Visitor-Center holten wir uns zunächst das nötige Know-how über Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Bären und Berglöwen. Sporttreiben ist im Park übrigens untersagt – Berglöwen würden Läufer direkt als Beutetier ansehen und jagen. Man soll auch immer mindestens zu zweit unterwegs sein. Ein Bärencontainer zur Lagerung der Lebensmittel wird an jedem Campingplatz zur Verfügung gestellt.
    Nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir in unser Wanderabenteuer in die Berge.
    Wir mussten ganz schön kraxeln, denn es ging einige Meter in die Höhe und auch wieder runter und an vielen schmalen Abhängen entlang. Zunächst besuchten wir das „Window“ einen Abgrund am Ende einer langen schmalen Schlucht auf einer Anhöhe mit tollem Ausblick auf das Tal darunter. Hier fällt auch ein Wasserfall in die Tiefe.

    Im Anschluss wollten wir das „Fenster“ dann von der Talseite aus sehen und machten uns auf einen 5 Stundenmarsch, entlang an den Felsklippen und einen schmalen Pfad, hinunter. Dort sollten wir auch den Rest des Tages keinen anderen Menschen mehr begegnen. Das ist definitiv nichts für Leute mit Höhenangst! Dafür wurden wir von einem atemberaubenden Ausblick, viel Sonnenschein, wilden Squirrels, Riesenheuschrecken, Rehen und ohrenbetäubender Stille belohnt.
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