• Nistplätze der Meeresschildkröten

    22 Mac 2021, Costa Rica ⋅ ☁️ 28 °C

    In der Gegend um Tamarindo nisten jedes Jahr hunderte von grünen Meeresschildkröten. Die Saison dafür ist im Grunde schon vorüber, es kommen aber immer noch vereinzelte Exemplare und legen ihre Eier im Sand der weitläufigen Strände ab. Wir sollten Glück haben!

    Bei einem nächtlichen Ausflug entdecken wir zusammen mit einem Guide tatsächlich eine Meeresschildkröte und haben das große Glück ihr bei der Eiablage zusehen zu können. Wie wir bereits in Tortuguero gehört haben, darf dabei kein normales Licht verwendet werden, um majestätischen Meerestiere nicht zu stören. Nur mit Rotlicht darf man sich den Schildkröten nähern. Vor der Eiablage schaufeln die Tiere mit ihren Hinterbeinen ein etwa 30-50 cm langes Loch in den Sand, was durch den immer wieder nachrutschenden Sand sehr lange dauern kann. Ist das Loch schließlich tief genug, beginnt die eigentliche Eiablage und die Schildkröte fällt in eine Art Trancezustand. Die ersten Eier, die abgelegt und ganz unten im gegrabenen Loch liegen werden, sind übrigens nicht befruchtet und dienen den nachfolgenden Eiern als eine Art Polster.

    Ist die Schildkröte mit der Eiablage fertig, deckt sie das Brutloch mit Sand ab und wird neben der Eiablagestelle noch eine zweite Kuhle buddeln, damit vom Eigeruch angelockte Fressfeinde abgelenkt werden und die frischen Eier möglichst nicht finden.

    Die gelegten Eier bleiben nun etwa 45 Tage im tiefen Sand, bis schließlich die kleinen Schildkröten in der Nacht oder am frühen Morgen schlüpfen und mit eigener Kraft in das Meer krabbeln werden. Wenn alles gut läuft werden die Weibchen selbst nach vielen Jahren einmal an genau diesen Strandabschnitt zurückkehren, um selbst ihre Eier hier abzulegen.
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