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  • Day 131

    Auf dem Weg ins Outback

    March 16 in Australia ⋅ ☁️ 34 °C

    Durch eine Zufallsbegegnung mit Tegan, einer Australierin am Strand von Geraldton, erfahren wir, dass ihre Eltern Jo und Ken eine historische, alte Station im Landesinneren von Westaustralien betreiben.

    >>>> Was ist eine Station? <<<<

    Stations, das sind normalerweise große Zuchtfarmen, z.B. für Schafe oder Rinder, tief im Outback gelegen. Manche wurden aber auch nur bewohnt oder auch später wieder aufgegeben, da es sich nicht rentiert hat. Davon sind die meisten heute verfallen, und nur sehr wenige erhalten.

    Die Station von ihren Eltern wurde um 1920 von einem Pastor entworfen und gebaut. Sie restaurieren sie nun liebevoll seit einigen Jahren. Sie vermieten manche Räume in dem Gehöft auch an Gäste.

    Momentan brauchen sie für ein paar Tage ein wenig Hilfe bei ganz normalen Arbeiten auf dem Hof und bei der Verpflegung der Tiere. Im Gegenzug können wir dort kostenlos campen und alles an den Einrichtungen nutzen.

    Wir überlegen ein wenig, nehmen zunächst auch direkten Kontakt zu ihren Eltern auf und lassen uns schließlich auf das kleine Abenteuer für die nächsten 2 Wochen ein.

    >>>> Es geht nun also etwa 300km ostwärts in das Outback von Western Australia.<<<<

    Die Station liegt nördlich vom Highway 123 und ist ab dort nur über eine rund 70km lange Gravelroad zu erreichen. Die Straße soll momentan aber in einem guten Zustand sein.

    Wir stocken in Geraldton nochmal alle Lebensmittel auf und packen vor allem den Kühlschrank so voll es geht. Dort draußen wird es nichts geben! Der nächste Supermarkt ist von der Station mindestens 1,5 Stunden entfernt und entsprechend teuer.

    Der Highway 123 ist asphaltiert und die Fahrt ostwärts im Grunde ganz entspannt. Es sind nur wenige Autos unterwegs.

    Uns kommen vor allem aber immer wieder Roadtrains entgegen. Das sind LKW-Gespanne mit bis zu 4 Anhängern und einer Gesamtlänge bis zu 60m. Man kennt ja den Fahrtwind wenn einem auf einer Landstraße ein normaler LKW entgegenkommt - bei einer Roadtrain ist dieser Gegendruck ungleich größer. Das ganze Auto wackelt hektisch und wird nur zu gern vom starken Wind aus der Spur gedrückt. Entsprechend weicht man der Roadtrain so weit es geht an den Fahrbahnrand aus, um möglichst viel Platz zwischen sich und dem Boliden zu bringen. Wenn man Glück hat, macht der Fahrer der Roadtrain dasselbe :)

    Auf einer Staubpiste möchte man einer Roadtrain besser gar nicht begegnen 🥸

    Auf dem Weg halten wir an einem alten Brunnen und den Überresten einer alten Schule an und nehmen bei der Gelegenheit noch einen leicht zu findenden Geocache mit.

    Hinter der Ortschaft Mullewa, am Highway 123 steht außerdem noch ein in Stein gehauener Altar vom Pastor Monsignor John Hawes, genau jenem Pastor, zu dessen Station wir grad unterwegs sind. Der Altar wurde zwischen 1916 und 1938 von ihm in den Stein gearbeitet, um auch den konvertierten lokalen Aborigine-Stämmen eine Möglichkeit zu geben an der heiligen Messe teilzunehmen. Diese fühlten sich im der Ortschaft nicht wohl und haben so einen eigenen Ort bekommen.

    Die erste Nacht verbringen wir nach etwa 200km nur etwas abseits des Highway auf einem großen, sandigen Areal.

    Wir kennen ja schon so einiges von Australien, aber solch eine Heerschar an Fliegen ist auch für uns neu. Überall um und herum summt es und penetrant setzen sich die kleinen Biester auf jede freie Körperstelle, vor allem aber kriechen sie in die Ohren und in die Augen- und Mundwinkel. Kurzerhand sind wieder die Fliegennetze ausgepackt.
    Dazu kommt heute noch die Temperatur von rund 38 Grad in der Spitze. Selbst abends um 20 Uhr, nach Sonnenuntergang sind es immer noch über 30 Grad.

    Die Nacht wird sehr warm in unserem Dachzelt
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