• Der Anfang ist noch asphaltiert
    No Grog! No Dope!Kurz darauf beginnt die GravelroadWir senken den ReifendruckSchrottautos am Straßenrand, ein von nun an häufiges BildVor uns wartet eine Roadtrain an einer WasserquerungNur noch Staub, der einem die Sicht nimmtBei der Lasseter HöhleEine "Crested" Pigeon (also mit Kamm)Die Höhlen

    Great Central Road

    November 25, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 30 °C

    Es geht los ins Abenteuer. Nicht, dass wir bisher kaum etwas in Australien erlebt haben, aber über 1.000km durch das tiefste Outback abseits der Zivilisation, in das man nur mit Sondergenehmigung rein darf, ist dann doch etwas Besonderes.

    Von den Kata Tjuta (Olgas) fahren wir noch zur nachgelegenen Day-Use Area und füllen dort ein letztes Mal Wasser auf. Auch die Solardusche mit etwa 10L wird gefüllt.

    Zuletzt mit Diesel vollgetankt haben wir in YuLARA, das gibt uns zusammen mit dem Reservekanister auf dem Dach und unseren 2 Dieseltanks eine Reichweite von über 1.000km.

    Wasser und Treibstoff gibt es unterwegs an insgesamt 3 Roadhouses. Die Preise dafür sind astronomisch! Deshalb haben wir gut vorgesorgt, um nur das Nötigste nachkaufen zu müssen.

    Ansonsten gibt es nichts, wirklich nichts auf der Strecke, außer größtenteils unberührte Natur, viel Staub, rote Erde, Fliegen und die Hitze der Gibson Wüste.

    Dann biegen wir schließlich auf die Great Central Road ab. Vor uns liegen nun über 1.100km durch das Zentrum Australiens. Davon sind über 1.000km unsealed, also nicht asphaltiert. An der Straße gibt es mehrere kleine Aborigines-Communities, die man aber nicht betreten darf. Unsere Permits gelten nur für die Durchreise.

    Noch sind wir auf der Northern Territory Seite und die ersten 30km der Straße sind asphaltiert.
    Noch…

    Die Mitnahme von Alkohol (Grog) und Drogen (Dope) ist hier übrigens verboten, Hinweisschilder erinnern einen daran. Genauso darf man kein Benzin in die Communities bringen, denn es wird offenbar gern „geschnüffelt“. An den Roadhouses gibt es deshalb für die Community Mitglieder nur „Opal“ Benzin, das ist wie normales Benzin, aber es macht beim Schnüffeln nicht High… und es kostet etwas mehr. Wir haben nur Diesel dabei, keine Ahnung was das mit einem beim Schnüffeln so macht 😅 Wir sind nicht so scharf darauf es auszuprobieren. Es wird auch darauf hingewiesen, dass man seinen Treibstoff vor Langfingern „sichern“ soll!

    Es fängt nach wenigen Metern wieder an zu regnen, dann geht es auf Sand und Gravel weiter, von nun an für die nächsten 1.000km! Die Straße ist in einem eher mäßigen Zustand und es sind immer wieder größere Pfützen und Washouts auf der Straße, denen man aber leicht ausweichen kann. Washouts sind vom Wasserlauf geschaffene Vertiefungen und Risse in der Straße, die bei zu hoher Geschwindigkeit durchaus gefährlich werden können.

    Hinzu kommen die Corrugations, diese kleinen waschbrettartigen Wellen auf der Straße, die alles durchrütteln und rattern lassen und die Fahrt sehr unangenehm machen können.

    Wir senken den Reifendruck von 38PSI auf 32PSI, das macht die Fahrt etwas angenehmer und bringt schon minimal mehr Grip auf weicherem Untergrund. Wir können momentan aber maximal 40-60km/h fahren.

    Am Straßenrand finden sich auch immer wieder kaputte Autos, die hier zurückgelassen wurden.
    Manchmal noch recht neu, teilweise von Plünderern schon ausgeschlachtet, auf das Dach gedreht, damit man leichter an Fahrwerk und Reifen kommt und schließlich am Ende immer angezündet. 🔥

    Wir machen uns einen Spaß daraus und fangen an zu zählen. Wie viele werden es wohl am Ende sein?

    Nach einer Stunde hört es endlich auf zu regnen.

    An einer Stelle steht nun eine Roadtrain mitten auf der Straße, die hinter dem großen Truck einen Auflieger mit einem riesigen Minenfahrzeug geladen hat. Der Fahrer checkt ein großes Wasserloch vor ihm, was sich hier über die gesamte Breite der Straße erstreckt. Die Möglichkeit zum Drumherumfahren gibt es nicht. Schließlich fährt er mit seinem langen Gespann langsam hindurch.

    Wir wechseln in den 4x4-Antrieb und auch direkt in den Low-Range, für mehr Antrieb bei geringer Geschwindigkeit. Wir schaffen vor uns eine kleine Bugwelle und kommen gut durch.

    Der Fahrer der Roadtrain wartet auf der anderen Seite auf uns und wir kommen ins Gespräch. Gordon aus Irland, fährt diese Strecke regelmäßig und sagt, das dieses Wasserloch in der Vorwoche noch deutlich tiefer war. Er erzählt uns ein wenig über die 1.000km, die bis Laverton noch vor uns liegen und falls etwas sein sollte, können wir uns gern bei ihm über Funk 📻 melden. Gut zu wissen!

    Nur ein paar Kilometer weiter liegt eine Höhle etwas abseits der Straße. Die Lasseter‘s-Cave, nach dem Entdecker dieser Region benannt. Wir machen kurz Halt. Viel zu sehen gibt es leider nicht.

    Die Roadtrain hat uns inzwischen wieder überholt, so müssen wir Gordon halt auch nochmal überholen, denn er kommt aufgrund der Corrugations nur sehr langsam voran. Über Funk kündigen wir uns an, denn durch den Staub sieht er kaum etwas im Rückspiegel.
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