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- Day 403
- Friday, December 13, 2024 at 8:20 AM
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 240 m
AustraliaCokine Spring31°56’12” S 117°52’34” E
Kwolyin

Einige Kilometer südlich des Eaglestone Rocks liegt das beschauliche Städtchen Merredin. Hier machen wir kurz Halt um unser Wasser aufzufüllen und ein paar Dinge im lokalen Supermarkt einzukaufen. Die Temperaturen steigen mittlerweile auf über 35 Grad und es ist heiß und stickig. Dennoch gehen wir ein paar Meter zu Fuß. Nach nur ein paar Metern klebt die Kleidung an uns und der Schweiß läuft nur noch. Wir haben eigentlich vor, uns hier im Schwimmbad abzukühlen, aber leider dauert es noch ein paar Stunden bis das Bad öffnet. Also beschließen wir weiter zu fahren und freuen uns auf die eisig kalte Klimaanlage im Auto.
Wir verlassen Merredin nun ostwärts auf der Suche nach einem Platz für die Nacht. Wir schauen uns den ausgetrockneten Bandee Lake an.
Schlafen ist hier erlaubt und es gibt sogar eine Toilette und eine Dusche, die noch funktionieren, aber ziemlich heruntergekommen sind. Schatten suchen wir auch vergebens, denn hier stehen kaum Bäume.
Wir bleiben hier nicht, es ist einfach zu heiß. Bevor wir aber weiterfahren, springen wir doch noch schnell unter die Dusche, um uns ein bisschen abzukühlen.
Ein paar Kilometer weiter biegen wir nordwärts vom Highway ab und finden ein weitläufiges Camp mitten im Busch in der Nähe des „Shark Mouth Rocks“, dem wir einen Besuch abstatten. Der Fels sieht tatsächlich aus wie ein Hai, der das Maul weit aufreißt und ist ein heiliger Platz der Aborigines.
Den dort versteckten Geocache nehmen wir selbstverständlich mit.
Am Camp selbst gibt es eigentlich Toiletten, von denen aber nur noch die Grundmauern übrig sind, denn die wurden vor einiger Zeit stark demoliert. Es sind nur noch die Löcher im Boden und ein bisschen Wand übrig. Vandalismus sehen wir hier sehr oft.
Leider ist es auch sehr schwierig einen guten Stellplatz zum campen zu finden, denn wirklich überall liegen Müll, Schutt und Glasscherben herum. Nach mehrmaligem Rangieren finden wir einen einigermaßen sauberen Platz. Für eine Nacht wird es wohl gehen.
Kaum ist alles aufgebaut und wir haben uns gerade verschwitzt unter die Markise gesetzt, da tauchen die nächsten Plagegeister auf: die Bienen. Erst nur eine, aber innerhalb weniger als 5 Minuten schwirrt der halbe Schwarm um uns herum, auf der Suche nach Wasser.
Total genervt von der Hitze, den Fliegen und nun auch noch den Bienen, packen wir alles wieder zusammen und machen uns auf die Suche nach einem anderen, hoffentlich bienenfreien Platz.
Fast 60km weiter südlich in Kwolyin werden wir fündig. Kwolyin ist eine ehemalige Siedlung mitten in der Wheatbelt-Region 200km östlich von Perth.
Die Siedlung wurde 1908 gegründet, ist aber seit den 1990er Jahren verlassen, als das Hotel durch Brandstiftung zerstört wurde. Das einzige Gebäude, was noch steht und sogar noch genutzt wird, ist die Kirche.
Neben dem alten Stadtkern befindet sich auf dem ehemaligen Sportfeld ein weitläufiger sehr gut gepflegter Campingplatz mit Toiletten, fließendem Wasser, einer kleinen Küche und mehreren Barbecueplätzen und Mülltonnen.
Wir freuen uns, dass wir diesen schönen Platz gefunden haben und sind den Bienen sogar ein bisschen dankbar dafür🐝
Mittlerweile ist der Himmel ziemlich dunkel zugezogen. Es grummelt in der Ferne und Wetterleuchten erhellt die schwarzen Wolken. Wir haben gerade das Camp aufgebaut, da fängt es an zu tröpfeln. Da es heute Burger geben soll, steht Lara hinten in der Küche und bereitet alles schnell vor. Aron hat sich währenddessen mit der ansässigen Ameisenpopulation angelegt und versucht Lara zu beschützen und den Platz von ihnen zu befreien. Der Regen wird immer heftiger und auch das Gewitter kommt immer näher, sodass wir das Essen in der Küche verstauen müssen und uns nur noch ins Auto setzen können, um das Unwetter abzuwarten.
Glücklicherweise dauert es keine halbe Stunde, bis wir uns wieder aus dem Auto wagen können. Voll bepackt mit dem Essen, setzen wir uns an einen der vorhanden Barbecueplätze und brutzeln unsere Burger auf dem öffentlichen Gasgrill.
In der Ferne grummelt es noch, was uns aber nicht weiter stört.
Nach diesem anstrengenden Tag klettern wir nur noch müde ins Zelt und freuen uns, dass das Gewitter zumindest ein wenig Abkühlung gebracht hat.
Der nächste Morgen beginnt allerdings alles andere als entspannt. Wir haben kaum einen Fuß auf den Boden unterhalb des Zeltes gesetzt, da werden wir nicht nur von den Fliegen überfallen, sondern auch von den Ameisen attackiert und gehörig gezwickt.
Weder Trampeln, noch den kleinen Biestern Schimpfwörter ins Ohr brüllen bringt nichts. Es ist so schlimm, dass wir uns noch vor dem ersten Kaffee fluchend auf die Suche nach einem neuen, ameisenfreien Stellplatz auf dem Campingplatz machen müssen, welcher aber schnell gefunden ist.
Nur 100m weiter lässt es sich trotz der sengenden Hitze gut aushalten und wir bleiben gleich mehrere Tage. Hier können wir gut laufen gehen und wir haben reichlich Wasser zum Duschen. Mittlerweile besteht auch ein „Fire ban“ für die Wheatbelt-Region, was bedeutet, dass aufgrund der trockenen Umgebung und Hitze, kein Lagerfeuer entzündet werden darf. Die Gefahr ein Buschfeuer zu entfachen ist einfach zu groß. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich, außer uns, hier kein einziger Reisender hin verirrt.
So haben wir den riesigen Platz komplett für uns alleine und müssen ihn eben nur mit mehreren Huntsman-Spinnen, unzähligen Ameisen und einem kleinen Skorpion teilen.
Wir nutzen auch die Zeit, um unseren Bücherberg zu verkleinern und lesen viel. Bei der Hitze von über 40 Grad tagsüber bleibt uns auch nicht viel übrig.
Dennoch machen wir zwischendurch einen Ausflug zum nahegelegenen „Kokerbin Rock“. Er ist mit seinen 122m Höhe der drittgrößte Monolith in Australien und hat eine besondere Bedeutung für die Nyoongar-Aborigines.
Ein Wanderweg führt uns um den Kokerbin Rock herum, vorbei an kleinen Höhlen und wellenartigen Felsformationen und hoch auf den Gipfel hinauf. Die Aussicht auf die umliegenden Felder und das weite Buschland ist wirklich schön.
Europäische Siedler haben dort damals einen Brunnen errichtet, den man heute noch sehen kann. Von der ehemaligen Schule ist aber leider nichts mehr zu erkennen.
Heute ist es durch die Hitze einfach extrem anstrengend und wir freuen uns nur noch auf den nächsten Tag, wenn wir unser Camp zusammenpacken und die letzten 250km über Quairading und Northam bis nach Perth hinter uns bringen.Read more