• Fast verloren am Tokyo Hauptbahnhof

    April 8 in Japan ⋅ ⛅ 15 °C

    Nachdem wir am Hauptbahnhof in Tokyo aus dem Shinkansen aussteigen, versuchen wir uns zunächst einmal zu orientieren.

    Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, denn der Hauptbahnhof ist gigantisch. Mal eben den Bahnsteig wechseln ist nicht so einfach, da man erstmal die alte Fahrkarte einlösen muss, bevor man eine neue für die nächste Linie kaufen kann.

    Den passenden Schalter zu finden, ist beinahe wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und hat man ihn dann endlich gefunden, steht dort oft alles nur auf Japanisch. Das macht es zusätzlich schwierig für ausländische Reisende, aber zum Glück gibt es ja Übersetzungsapps.

    Das Bahnnetz selbst ist eine Wissenschaft für sich. Es ist mit den unzähligen einzelnen Linien und unterschiedlichen Betreiber riesig. Bei der Größe der Metropole auch kein Wunder.
    Tokyo ist über die letzten Jahrzehnte immer mehr mit seinen Vororten verwachsen, was zur Folge hatte, dass sich die gesamte Infrastrukur in ein wirres Labyrinth vergrößert hat.
    Das Resultat ist ein kompliziertes Bahnnetz, mit dem man aber nahezu jeden Winkel Tokyos ohne Probleme erreichen kann.

    Wir müssen aber wohl sehr verloren ausgesehen haben, denn als wir mit Fragezeichen in den Augen vor einer Karte stehen, kommt uns eine junge Japanerin zu Hilfe.

    Nach einer Weile haben wir eine Idee, mit welcher Bahn wir weiterfahren müssen und wo wir das Zugticket kaufen können, denn unsere Unterkunft liegt mit etwa anderthalb Stunden etwas außerhalb von Tokyo in Saitama.

    Erleichtert seufzen wir auf, als wir dann endlich in der richtigen Bahn stehen. Sitzen ist nämlich gerade nicht möglich, da es mit beginnender Rushhour immer voller wird.

    Am Bahnhof in Saitama angekommen, steigen wir auch schon in ein kleines würfelförmiges Auto (japanische Fahrzeuge sehen meist sehr merkwürdig aus) um und werden von den Gastgebern zur Unterkunft gefahren. Das gehört hier einfach mit zum Service dazu.

    Wir sind froh, als wir endlich unsere Rucksäcke in unserem Zimmer abstellen können.
    Wir werden die nächsten Tage in einem traditionell japanischen Haus verbringen, was unter anderem bedeutet, dass wir auf dem Boden auf zwei japanischen Futons (Klappmatratzen) schlafen werden.

    Insgesamt gibt es 5 Zimmer in diesem Haus, welche alle vermietet sind. Die Wände sind sehr dünn und nicht schallisoliert. Man hört alles!
    Die Zimmer liegen direkt nebeneinander und sind vereinzelt mit einer Schiebetür verbunden, die aber mit Riegeln verschlossen sind. Das ist auch besser so. Es gibt eine einzige Dusche und eine separate Toilette für alle Gäste. In den kommenden Tagen werden wir wohl kaum Privatsphäre haben.
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