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- Dia 640
- quinta-feira, 7 de agosto de 2025 08:16
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 3.062 m
PeruSanta Teresa13°23’33” S 72°52’26” W
Choquequirao - Die Ruinen ⛰️

Um 4:45 Uhr werden wir schon wieder von lauten Stimmen anderer Gäste aus dem Schlaf gerissen.
Wir stehen also mal wieder im Dunkeln auf. Letztendlich kommt es uns zwar gelegen so früh aufzustehen, denn so können wir den ganzen Tag gut nutzen. Es will uns nur einfach nicht in den Sinn kommen, wie man so rücksichtslos sein kann.
Der am Abend vorbestellte Kaffee war heute sogar noch schlechter, als in der vorherigen Unterkunft, sodass wir ihn kaum runterbekommen. Als wir ihn bezahlen wollen, trifft uns beinahe der Schlag: er war doppelt so teuer wie der Kaffee tags zuvor. Eine Frechheit.
Zum Sonnenaufgang um 6 Uhr sind wir auch schon startklar. Das Zelt lassen wir erstmal hier zum Trocknen stehen, denn es ist von außen und innen aufgrund der kalten Nacht und er Höhe klatschnass.
Wir wandern die letzten 5 Kilometer nach Choquequirao, unser Ziel immer direkt vor den Augen, denn aus der Ferne können wir die Ruinen schemenhaft erkennen. Sie thronen auf einem auslaufenden Bergkamm und sind umgeben von dicht bewachsenem Urwald.
Vor uns liegen weitere 500 Höhenmeter, die wir zu bewältigen haben.
Glücklicherweise schlängelt sich der Weg an den dicht bewachsenen Bergen vorbei, sodass der Anstieg nicht konstant ist. Links von uns ist ein tiefer Abgrund.
Kurz bevor wir Choquequirao erreichen, kreuzen wir sogar einen Teil des alten Inka Trails, welcher quer durchs Land bis nach Machu Picchu führt.
Wir stapfen die letzten Meter durch den Wald, es beginnt sich zu lichten und plötzlich stehen wir mitten auf den riesigen über 500 Jahre alten Terrassen Choquequiraos. Alles ist ruhig und man hört nur ein paar Geräusche des Waldes.
Wir sind heute die Ersten hier und haben die gesamte Anlage erstmal für uns alleine! Wahnsinn! Wir bekommen eine Gänsehaut hier sein zu dürfen.
Wir bahnen uns den Weg zum Plaza Principal, worauf die meisten gut erhaltenen Ruinen stehen. Auch wenn hier seit 1970 Ausgrabungen stattfinden, sind erst 40% der Anlage freigelegt. Das meiste ist tatsächlich noch tief im Dschungel verborgen und wartet darauf entdeckt zu werden. Wir fühlen uns wieder mal wie Indiana Jones auf Entdeckungstour. Es ist wie Machu Pichu, nur besser, wilder mit mehr Abenteuer und ohne die unzähligen Touristen.
Auf beiden Seiten führen Wege auf den Berg hinauf, wo sich noch mehr Ruinen verstecken.
Alte Wasserkanäle durchlaufen die gesamte Anlage.
Es wird immer wärmer und langsam kommen auch ein paar andere Wanderer in Choquequirao an. Da diese Ruinen nur durch diese schwierige, mehrtägige Wanderung zu erreichen sind, hält sich der Andrang mit knapp 20-30 Besuchern täglich in Grenzen. Heute sind es sogar noch weniger. Toll!
Die Aussicht ins umliegende Tal und die Berge der Anden ist grandios. Wir können sogar in weiter Ferne den Startpunkt unserer Wanderung von vor 2 Tagen erkennen.
Wir machen noch einen Abstecher zu den berühmten Lamaterrassen, wofür wir über 300m auf der anderen Seite des Berges absteigen und anschließend wieder aufsteigen müssen.
Die Terrassen sind extrem steil am Abhang entlang erbaut worden und gleich mehrere hundert Meter lang. Die Inkas haben mit hellen Steinen Lamasymbole in die dunklen steinernen Mauern gelegt, welche man am Besten von einem Aussichtspunkt erkennen kann.
Nach einer anschließenden kleine Pause machen wir uns nach einigen Stunden schließlich wieder auf den Rückweg nach Marampata und stellen fest, dass wir heute Morgen schon über 15km gewandert sind. Choquequirao ist tatsächlich sehr weitläufig.
Wieder in der Siedlung angekommen, bauen wir das mittlerweile trockene Zelt ab und essen erst einmal eine Kleinigkeit, bevor wir unsere Rucksäcke schultern und wieder die 1500m runter zum Fluss wandern. Der Abstieg geht uns leicht von der Hand, auch wenn unsere Beine doch schon ein wenig müde sind. Es dauert etwa 2 Stunden.
Am Fluss werden wir wieder von unzähligen Fliegen umzingelt. Wir wissen nur nicht, ob wir Sonnencreme oder Insektenschutz zuerst auftragen sollen, da die Sonne nun gnadenlos herunter brennt.
Wir entscheiden uns für Sonnencreme als Fundament und tragen den Insektenschutz darüber auf. Es scheint zu funktionieren, auf eine chemische Reaktion warten wir zum Glück vergebens.
Da wir hier unser Zelt unter den ganzen Stechfliegen nicht aufbauen möchten, entscheiden wir uns noch die 2km und 500 Höhenmeter zurück bis Chiquisca wandern. Das kurze Stück hat aber es ganz schön in sich.
Die Abstände zwischen den Pausen werden immer kleiner und jeder Schritt schmerzt zunehmend. Mit steigender Höhe wird die Atmung immer schwerer.
Wir stellen fest, was der eigene Körper für eine Powermaschine sein kann, aber dennoch sind die letzten Meter wirklich ein Kampf für uns. Die Muskeln brennen und die Füße weigern sich auch nur noch einen einzigen Schritt vorwärts zu machen. Wir kommen tatsächlich an unsere Grenzen!
Aber wir schaffen es! Völlig fertig kommen wir in Chiquisca an und bauen mit letzten Kräften nur noch unser Zelt auf. Selbst die eiskalte Dusche danach ist uns relativ egal, denn wir sind froh heute keinen Meter mehr wandern zu müssen.
Wir freuen uns auf ein leckeres und günstiges Abendessen und fallen nur noch todmüde ins Zelt.
Wir sind heute über 23km gewandert. Was für ein Tag! ⛰️ 🤠Leia mais
ViajanteMeine Helden!
ViajanteMarina🥰😘