Uydu
Haritada göster
  • Insel Saaremaa

    21 Temmuz 2018, Estonya ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir starten um kurz nach 8 Uhr, denn um 9.40 Uhr geht unsere Fähre, die wir noch gestern Abend per Internet gebucht haben, nach Saarema bzw. Muhu. Man bekommt einen QR Code per Mail, das wars. Am kleinen Terminal dann die Überraschung, die Schranke geht wie von Geisterhand auf, als wir in der Spur für Vorbuchungen fahren. Wie geht das jetzt? Einzige Erklärung scheint mir das Kennzeichen, das ich eingeben musste, vielleicht wurde das per Kamera identifiziert? Estland scheint technisch hoch entwickelt, der Anspruch auf WLAN ist hier ja sogar in der Verfassung geregelt. Auf dem Schiff gibt es dann auch gleich wieder kostenloses Internet, auch wenn die Fahrt nur 25min dauert.
    Auf der ersten Insel Muhu angekommen steuern wir zuerst den kleinen Ort Liiva an, hier wird jeden Samstag frisches Schwarzbrot gebacken. Bereits auf dem Parkplatz strömt uns der Duft von warmem Brot entgegen. Die Leute schleppen grosse Tüten mit verschiedensten Broten davon. Der Verkauf findet direkt an einer Tür der Backstube statt. Wir erstehen einen grossen Laib Schwarzbrot, das noch fast heiss in die Papiertüte kommt. Jetzt heisst es nur noch durchhalten bis zum mittäglichen Frühstück 😋.
    Wir steuern die Siedlung Koguva mit ihrem Freilichtmuseum an. Eine wunderschön erhaltene Umgebung mit riesigen uralten Bäumen und bemoosten Steinmauern, die die Gebäude umrahmen. Das Spezielle ist, dass einige der alten Gehöfte renoviert und aktuell bewohnt sind. Eine tolle Mischung, die wir so noch nie gesehen haben.
    Eine ältere Dame begrüsst uns und erklärt uns in perfektem Deutsch die Anlage und wie das alles entstanden ist.
    Nach unserem Rundgang fahren wir ein kurzes Stück zum nahegelegenen kleinen Yachthafen und platzieren uns mit Blick auf die glitzernde Ostsee für unsere Mittagspause und können endlich das köstliche Brot geniessen.
    Gut gestärkt fahren wir über den Damm, der Muhu mit Saaremaa verbindet und weiter bis Kuressaare, dem Hauptort der Insel, und machen einen Rundgang durch den Ort, der gerade eine grosse Strassenerneuerung im Zentrum erfährt, sowie der Bischofsburg aus dem Jahre 1381, wo gerade ein Opernfestival stattfindet. Über perfekte Strassen geht es weiter Richtung Westen zum geplanten Übernachtungplatz direkt am Meer, wo leider ein Zettel an der Einfahrt klebt, dass hier heute eine geschlossene Veranstaltung toben wird. Das hatten wir schon gestern Abend, also weiter. Es ist ja auch Wochenende. Wir nehmen den nächsten Platz. Allerdings findet auch hier ein Fest statt, eine Hochzeit im Veranstaltungsgebäude des Campingplatzes. Die Braut läuft von ihrer Unterkunft in einer der Blockhütten im Brautkleid an unserem Stellplatz vorbei, ein lustiges Bild.
    Ein positiver Tagesabschluss an einem traurigen Ort der Geschichte, denn wie wir gerade im Reiseführer lesen, ist dieser Platz "blutgetränkt" von einer erbitterten Schlacht im 2. Weltkrieg. So unterschiedlich kann Geschichte sein...
    Okumaya devam et