• 24. Mai

    May 24, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 16 °C

    Am Morgen um fünf ist der Himmel bedeckt, ich rechne irgendwann demnächst mit Regen beziehungsweise auch Gewitter, da seit nunmehr vier Wochen tolles Sommerwetter ist. Aber um sieben rum ist der Himmel auch wieder blau, lediglich ein paar Wolken ziehen vorbei und da werde ich mich nicht beschweren.
    Da ich heute mit meinen Arbeitskollegen eine Frühstückskonferenz geplant habe, lasse ich das Frühstück hier im Zelt mal ausfallen und werde das nachher abhalten. Es ist für einen Morgen doch recht mückig und es zieht sich weiter auf staubigen Wegen auf den Skiloipen entlang des Vasaloppsleden. Es läuft sich teilweise wie direkt am Sandstrand.
    Da mir die Mücken mehr und mehr auch beim Laufen zu schaffen machen und ich ständig mit dem Hut um mich schlagen muss, ziehe ich bei der ersten Pause heute Jonas‘ Joker, das altbewährte Mittel Nordic Summer und werde mal schauen, was die Plagen dazu sagen.
    Nach einer sehr angenehmen Frühstücksrunde mit Talk rund um das wichtigste Eichsfelder Gut, nämlich frisch geschlachtetes Gehacktes und sogar on top noch einer Abschluss-Präsentation unseres Auszubildenden Lorenz ziehe ich um zwölf weiter und kann jetzt schon sagen, dass ich im großen Ganzen vor den Mücken Ruhe habe. Der Weg zieht sich in Kürze auf den Hökberget, knapp 400m hoch, von dem aus ich eine tolle Sicht zurück auf den Siljan und im Voraus auf den Österdalälven habe, der zwar ein Fluss ist, aber der in der Ausdehnung wie ein See erscheint. Auf dem Weg hoch auf den Berg und später noch mal unten in einem Slogbod treffe ich zwei junge Mädels. Es ist, wie sollte es anders sein, deutsches studentisches Jungvolk. Monika und Michelle sind als Austausch-Studentinnen in Uppsala und machen gerade das beste, was man in der freien Zeit tun kann: einen Trip auf eigene Faust durch Schweden. Es ist eine sehr angenehme, lange Pause, in der wir uns über alles wichtige dieses Lebens unterhalten. Gegen vier ziehe ich weiter bei bestem Wetter und aktuell auch völlig ohne Mücken. Am Nachmittag steigen immer mehr dicke Quellwolken auf, dementsprechend bin ich schon wieder gedanklich auf Gewitter eingestellt, aber nix da, die lösen sich später wieder auf und es bleibt alles beim alten. Das Skiareal aus Mora heraus dünnt sich langsam aus, seit ich über den Berg gestiegen bin, sind die Wege gefühlt wieder echte Wanderwege.
    Ich bin seit dem letzten Gespräch kaum eine halbe Stunde gegangen, da kommt in Gopshus Sonja mit ihrer Tochter Ida daher, ich höre sie Deutsch sprechen und natürlich kann ich da nicht einfach weitergehen. Kurz darauf sitzen wir zusammen mit ihrem Mann Bram in der gemütlichen Gaststube ihres Bed&Breakfast-Hauses, dass sie seit Ende letzten Jahres betreiben. Bei einem Schnitzel, lokalem Bier und guten Gesprächen ist es auch hier einfach viel zu schön, einfach weiterzugehen.
    Gegen sieben raffe ich mich dann doch auf, ich habe noch gut 10 km zu laufen und während ich der untergehenden Sonne hinterhergehe, reizen mich die Moskitos förmlich bis aufs Blut, so dass ich doch heute schon genervterweise das Moskitonetz überziehe. Dass diese Entwicklung innerhalb von nur zwei Tagen so massiv voranschreitet, hätte ich nicht erwartet.
    Gegen halb zehn komme ich am Oxbergssjön an einem Slogbod vorbei und nachdem ich hier nochmal ein kurzes Bad genommen habe, beende ich den Tag voll und ganz zufrieden.
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