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- Päivä 182
- keskiviikko 31. heinäkuuta 2024 klo 19.40
- 🌧 11 °C
- Korkeus: 761 m
RuotsiServejaure65°58’28” N 15°40’41” E
31. Juli

Nach einer trockenen Nacht halte ich am Morgen noch mal eine Andacht mit Matthieu, wir frühstücken zusammen und ich breche gegen neun auf. Die Wettervorhersage in der Hütte meldet Regen für den späten Nachmittag, der aber nur bis um halb elf auf sich warten lässt. Allerdings ist es nur ein Ansatz von Niesel, der die ganze Zeit in der Luft liegt, nicht Fisch und nicht Fleisch. Nach gut anderthalb Stunden komme ich über einen kleinen Berg runter zum See Vuoddage, er ist total zerklüftet mit vielen kleinen Inseln, mit verschiedenen Brücken ist der Weg durch den See geführt. Direkt Richtung Norden schließt sich daran der See Tärnasjön an, dem ich die meiste Zeit des Tages heute folgen werde. Bevor ich aber die Brücken überqueren, nehme ich an einem Shelter Platz und mache die erste Pause. Kurz darauf gesellt sich ein Herr zu mir, ein 72-jähriger Amerikaner, der auf jedem Kontinent gelebt und gearbeitet hat und auch gewandert ist. Für mich sehr erfreulich, ich bin mal nicht derjenige, der erzählt. Es ist äußerst interessant, ihm zuzuhören, als er über seine Touren und auch die verschiedensten Arbeitsplätze berichtet, die er so hatte.
Der Weg ist heute ziemlich flach, also geht es relativ gut vorwärts. Irgendwann nach dem Mittag treffe ich meine asiatischen Wanderfreunde von gestern wieder und lerne kurz darauf noch Emma und Olav kennen, ein junges schwedisches Paar, das hier auch für ein paar Tage unterwegs ist. Und als besonders tough zeigt sich ein kleines schwedisches Mädel, das hier auf dem Pfad mit Vater und Onkel unterwegs ist. Gegen halb vier erreiche ich die Tärnasjö Fjällstuga, alle haben von der Sauna hier geschwärmt, die am späten Nachmittag angefeuert ist. Ich habe 100 mal drüber nachgedacht, aber den Tag jetzt schon hier zu beenden, ist mir doch zu früh. Und so mache ich eine längere Pause, lerne noch zwei deutsche Wanderer kennen und lasse einen kräftigen Regenschauer durchziehen. Gegen halb fünf hat es sich etwas beruhigt und ich nutze die Chance, noch mal aufzubrechen, bevor ich am Ende doch hier versauere. In der Stuga hing eine Karte aus, die das Höhenprofil von Hemavan bis nach Ammarnäs zeigt. Ich weiß inzwischen ziemlich genau, warum ich solche Sachen ebenso wie Wettervorhersagen nicht mag: Sie implizieren gewisse Erwartungshaltungen oder auch Ängste, die meistens völlig unbegründet sind. Ähnlich sah das auch aus: Von 600 m.ü.M. zieht es sich über circa 1100 m, das klingt werweißwieviel, am Ende ist es ein etwas umfangreicherer Spaziergang.
Bis zur nächsten Hütte sind es noch 14 km, das ist mir doch zu weit und so gehe ich einfach, solange es das Wetter hergibt und ich Lust habe. Kurz nach sieben lande ich nach gut 24 km heute unweit eines Bachs in ziemlich flacher Landschaft, die von Strauchwerk bedeckt ist. Gerade noch zur richtigen Zeit, bevor Regen und Wind heftig werden, baue ich das Zelt eilig auf und mache es mir bequem. Heute gilt mein Augenmerk besonders den Stellen am Zelt, die ich als undicht erkannt habe. Mal sehen, wie akut dieses Thema tatsächlich ist.
Nach dem Essen offenbart ein letzter Blick nach draußen, es hat sich alles neblig zugezogen und der Wind peitscht Regen übers Land.Lue lisää