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- Day 208
- Monday, August 26, 2024 at 6:13 PM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 570 m
Sweden67°19’9” N 16°41’30” E
26. August

So, nächster Versuch an diesem Morgen. Um sechs aufgestanden will ich das Zelt abwischen, um es dann trocken wegzupacken. Als ich soweit bin und die Sturmleinen abgenommen habe, fängt es natürlich in diesem Moment wieder an, leicht zu regnen. Dank des starken Windes gibt es jetzt kein Zurück mehr und so geht das Ganze seinen sozialistischen Gang wie schon die letzten Tage. Immerhin brauche ich es alles heute nur in die Hütte rein zu schaffen, schließlich kann ich da drin frühstücken und dann in Ruhe packen. Kaum dass ich die ersten Sachen rein geschafft hab, kommen zwei neue Gäste, es sind Anne und Freya, zwei junge Mädels aus Deutschland, die gerade zweieinhalb Wochen Sarek hinter sich haben. Es ist sehr angenehm, mit Ihnen zusammen zu frühstücken, sie laden mich sogar zum Frühstück ein samt frischen, selbst gepflückten Heidelbeeren. Dabei wird es dann auch schon mal neun, bis ich zu Jerd, der Hüttenwartin rübergehe und mein bestelltes Fladenbrot abhole. Auch bei ihr dauert die Unterhaltung etwas länger und so wird es am Ende halb elf, bis ich bei ziemlich windigem und bis dahin sehr wechselhaftem Wetter aufbreche. Die Mädels hatten mir gleich empfohlen, die Crocs anzulassen, da kurz nach den Hütten schon zwei Flussquerungen anstehen. Die sind schnell gemacht und ab dann geht es ohne Regensachen, dafür aber mal wieder mit Solarpanel auf dem Rucksack Richtung Staloluokta. Das ist ein kleines Sami Dorf in gut 17 km Entfernung, in dem es neben der Fjällstation mit Sauna auch geräucherten Saibling, selbst gebackenes Brot und Kuchen gibt. Der Wind ist kalt, die Sicht klar und die Sonne strahlt immer mal zwischen den Wolken durch. Dadurch ist Padjelanta heute so schön und freundlich, wie es alle Leute immer gesagt haben. Die sanften Berge, die ganzen Bäche und Flüsse, die Seen, die Rentiere, das Grün, all das macht einen besonderen Reiz. Eine Zeit lang liegen eine ganze Menge schneeweiße Steine, so genannte Milchquarze umher. Schon aus einigen Kilometern Entfernung habe ich die weißen Punkte gesehen und konnte überhaupt nicht einschätzen, was das sein soll. Als ich eine Pause mache, kommen ein paar Rentiere immer näher zu mir, ich kann gut beobachten, wie sie meine Witterung aufnehmen und etwas neugierig bis auf 15 Meter an mich rankommen, dann aber entspannt weiterziehen. Es läuft sich leicht auf und ab in dieser so schöne Landschaft, im Laufe des Tages werde ich gute 300 Höhenmeter abwärts gelaufen sein. Gegen halb zwei mache ich eine längere Pause und krame das Fladenbrot heraus, dass bis dahin noch übrig ist. Es ist sehr lecker, auch ohne irgendwas dazu. Die Anzahl der Wanderer auf diesem Weg ist recht überschaubar, es werden wohl vielleicht zehn Leute im Laufe des Tages sein, die mir entgegenkommen. Gegen drei am Nachmittag hat es sich soweit zugezogen, dass es wieder langsam beginnt zu nieseln. Der Weg hat sich jetzt an den See Gieddávrre angenähert, hier geht es eine ganze Zeit lang durch recht dichtes Weidengestrüpp. Viel interessanter und schon fast vom letzten Schlafplatz aus sichtbar ist ein viel größerer See, der Virihaure. Er ist so wunderschön türkisfarben und über 20 km lang. An seinem westlichen Ende liegt Staloluokta, das ich gegen halb fünf erreiche. Nachdem ich mich in der Fjällstation erkundigt habe, zahle ich für den Zeltplatz auf der anderen Seite des Flusses am See, kann dafür wieder die Küche, den Trockenraum und dergleichen nutzen. Für den Abend melde ich mich für die Sauna an. Bis dahin will ich noch das Zelt aufbauen, solange es momentan noch trocken ist, im See baden, was zum Essen kochen und die kleine Kirche hier im Ort besuchen. Doch bevor ich zu alldem komme, treffe ich draußen vor dem Haus auf das deutsche Ehepaar, dass ich schon in Kvikkjokk angetroffen habe. Sie hatten sich hierher fliegen lassen und werden morgen wieder den Rückflug antreten. Die Unterhaltung dauert natürlich auch wieder etwas länger, und so muss ich mich sputen, im Gemeinschaftsraum mit dem Essen fertig zu werden, um dann um acht die Sauna zu besuchen. Danach sitze ich noch eine Zeit im Gemeinschaftsraum, komme mit allen möglichen Leuten ins Gespräch, um irgendwann nach um zehn runter zum See zu gehen und den Tag zu beenden.Read more
Traveler
Folge gespannt deinen berichten über den Padjelanta, den ich nächstes Jahr, wenn ich meinen Weg von Ammarnäs fortsetze, auch folgen werde. Danke dafür. Übrigens war ein Mittelfussknochen bei mir gebrochen. da war es kein Wunder, dass ich nicht gut laufen konnte und eine gute Entscheidung, die Tour abzubrechen. 😉
WildeHildeHej Christiane. Oh wow, das klingt ja doch nach einem umfangreicheren Thema, wenn es gebrochen ist. Wünsche dir beste Genesung und dass du den Rest im nächsten Jahr machen kannst. Hab vielen Dank für diese tolle Wunderkiste, es war gestern wie ein Weihnachtsabend mit Geschenke auspacken. ☺️