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- Day 215
- Monday, September 2, 2024 at 10:32 PM
- ⛅ 8 °C
- Altitude: 849 m
NorwayGautelisvatnet68°2’20” N 17°50’16” E
2. September

Es ist September geworden, ein echter Herbst-Monat mit wunderbarem Herbstwetter. Der beginnt auch heute morgen trocken, allerdings mit ziemlich starkem Wind. Das macht das Runternehmen des Zeltes ein wenig flatteriger, gleichzeitig muss ich aber auch keine Sekunde an Feuchtigkeit denken. Von um acht bis um halb elf frühstücken wir zusammen beziehungsweise unterhalten uns noch und dann breche ich nach einer herzlichen Verabschiedung heute nach Norwegen auf. Der Weg führt eigentlich nordöstlich um den Hukejaure und auch den Vanasjávri herum, es gibt aber einen alten Pfad, den ich auf der südwestlichen Seite nehme und mir damit ein paar Kilometer spare. Der Preis dafür ist einmal am Durchfluss zum nächsten See, dem Vannaksvatnet an der Grenze nach Norwegen zu furten. Jonas hatte sich angeboten, mich zumindest die drei Kilometer auf unserem See mit dem Kanu zu bringen, aber bei dem starken Wind heute früh lassen wir das mal lieber. Auch wenn ich als Boxer mit Sicherheit keine gute Figur machen würde, bin ich heute Rocky. Es geht den ganzen Tag durch Stein- und Gerölllandschaft, also ziemlich rockigem Untergrund. Richtung zwölf sehe ich vom weiten schon den riesengroßen Grenzstein leuchten, da die ganze Oberseite gelb markiert ist. Es ist der Ivarstenen, Riksrøys 259, den ich um 12:05 Uhr ins Nachbarland passiere und an dem mich ein Rentierbulle aus dem gelobten Land verabschiedet. Ich gehe noch ein Stück weiter am See entlang, mache dann Pause und da es hier guten Empfang gibt, füttere ich mal wieder die Pinguine, glücklicherweise sehe ich bei all der Spielerei auch mal in die Karte um zu sehen, ich muss doch etwas zurück und direkt beim Grenzverlauf zwischen den zwei Seen jetzt furten. Das ist bei höchstens kniehohem Wasser ohne Probleme möglich, das Umbauen des Schuhwerks dauert hier am längsten. Von hier aus geht es ohne Pfad einfach auf Richtung weiter, um später den eigentlichen Pfad wiederzufinden, auf dem ich ohne Abkürzung hergekommen wäre. Noch bevor ich den finde, begrüßt mich auf norwegischer Seite ebenso ein Rentierbulle, er wirkt noch etwas prachtvoller und erinnert mich tatsächlich an den Weihnachtsmann und die Rentiere, die den Schlitten ziehen. Bei beiden heute ist mir aufgefallen, dass sie recht wenig scheu sind und obwohl ich sie anspreche und auch langsam weiter auf sie zugehe, sie nicht so hastig wegrennen, wie es sonst immer der Fall ist. Schön für mich, dann kann ich zumindestens ein gescheites Foto machen. Auf dieser Seite der Seen ist das Gelände ähnlich, es ist ein bisschen mehr Sumpf und Grasland dabei, trotzdem bleibt es den ganzen Tag recht steinig. Es zieht sich über einen langen sonnenbeschienenen Hang hoch an den See Vuolip Čoarvejávri. Die Farben, die durch die kräftige Sonne noch deutlicher zur Geltung kommen, verändern sich gefühlt jetzt mit jedem Tag und werden immer intensiver. Unter anderem die Heidelbeer-Pflanzen, deren Blätter inzwischen rot werden und natürlich reife, kräftige Früchte tragen. Völlig unerwartet treffe ich heute noch einmal auf ein kleines Jortron-Feld. Seit gut zwei Wochen sehe ich die Pflanzen nur noch ohne Früchte, da sie überreif sind und abfallen. Warum genau dieses eine kleine Feld heute noch hier ist, an dem ich sogar noch ein paar wenige nicht so sehr überreife Früchte finde, ist mir nicht klar, freut mich aber umso mehr. Es werden wohl für dieses Jahr die letzten sein. Oben am See angekommen ist es heute den ganzen Nachmittag über so, dass ich dank des guten Wetters und trotz des Windes die ganze Zeit das Gefühl habe, ich möchte jetzt genau hier mein Zelt hinstellen. Es sind so unzählig viele tolle Plätze, die hier hoch oben im Fjäll zwischen 800 und 1000 m.ü.M. einladen zum Bleiben und Übernachten. Aber irgendwie muss ich ja schon auch weiterkommen und deshalb habe ich mir als Ziel heute die Gautelishytta ausgesucht. Da es den ganzen Tag ein ziemliches Auf und Ab ist, zieht es sich hin und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich das Zelt aufstelle oder in der Hütte übernachte. Gegen halb fünf überquere ich noch eine Hängebrücke, sie ist über den Ablauf aus dem See gespannt und gefühlt die wackeligste, die ich bisher hatte. Die seitlichen Geländer sind nicht sonderlich hoch und sollte man hierauf tatsächlich ins Straucheln kommen, habe ich davon keine gute Vorstellung. Um kurz vor sechs sehe ich unten am See schon aus einiger Entfernung die Hütte, und ich sehe auch, dass der Schornstein qualmt, also jemand vor Ort ist. Punkt sechs treffe ich auf Christoph, er kam aus der anderen Richtung und hat Feuer gemacht, weil er seine Sachen gewaschen hat. Wir sind die einzigen, die hier in der Hütte übernachten, unterhalten uns und beschließen dann gegen halb neun diesen prächtigen Herbsttag.Read more
Traveler
Der König der Elche 😌
Traveler
was für eine Landschaft 😍😍😍😍😍! Diese Bilder strahlen eine so unglaubliche Ruhe aus. Wie muss sich das in „echt“ anfühlen frag ich mich…..??!! Alles Liebe Dir weiterhin, auf das viele Schutzengel ein Auge auf Dich haben 🥹und einen guten Job machen 🙏
Traveler
Mega Foto 🤩