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- Day 25
- Thursday, July 31, 2025 at 9:16 AM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 91 m
NorwayKirkenes69°43’2” N 30°3’22” E
30. Juli

Zeit zum Aufbrechen. Irgendwann muss ich ja doch von hier zurück und das deutlich abgekühlte Wetter ist dabei vielleicht ganz hilfreich. Die Berge hängen in den Wolken und es liegt ein gewisser Dunst überall in der Luft. Trotzdem schaffe ich es, mein Zelt nach einmal abwischen schon wegzupacken. Zum Frühstück schaffe ich all mein Zeug in den Shelter und nachdem ich hier noch ein paar Leute gesprochen habe, breche ich gegen zehn auf. Entlang des Jakobselv fährt es sich heute wie geschmiert, auch wenn bei dem trüben Wetter die Sicht natürlich nicht so brillant ist. Nach einer guten halben Stunde treffe ich am Wegesrand zwei Frauen, eine macht irgendwas im Graben, die andere schreibt etwas auf. Als ich sie interessierterweise befrage, erklären Sie mir, dass der Wasserdurchlauf hier für die Lachse nicht gut geeignet ist und sie dementsprechend vermessen, wie man ihn umbauen kann, um ihre Wanderung flussaufwärts zu vereinfachen. Nach ein paar netten Minuten Plauderei verabschiede mich und wieder kurz später wird es mir in meinen langen Klamotten schon so warm, dass ich auf kurz umbaue. Wir haben Temperaturen zwischen zehn und zwölf Grad und gegen Dreiviertel elf trennen sich die Wege des Flusses und der Straße, folglich auch die Väterchen Russlands und der meinen. Es geht jetzt wieder höher in die Berge und fängt Stück für Stück an zu regnen. Während ich anfangs noch spekuliere, es einfach ohne Regensachen über mich ergehen zu lassen, ziehe ich doch immerhin die Regenjacke über. Kurze Hose, blankes Schienbein und Crocs sind auch bei dem Wetter völlig in Ordnung. Der Regen wird stärker und stärker und insbesondere, als ich wieder die Asphaltstraße erreicht habe, habe ich helle Freude daran, dem großen Schmutzfänger an meinem Vorderrad bei der Arbeit zuzusehen, wenn das Wasser massenweise daran herunter läuft, statt mir um die Füße zu spritzen. Bei einer der Pausen nehme ich aber wohl auch wahr, dass mein Licht schon wieder nicht funktioniert. Für mich der Beweis, dass es eindeutig mit der Nässe zu tun hat und ich mich darum wohl doch irgendwann mal kümmern muss. Bis dahin hoffe ich immer auf schönes Wetter. Ebenso wie um die hintere Bremse, die von Zeit zu Zeit auffällig hörbare Geräusche macht. Da werden wohl ein paar neue Bremsklötze fällig sein. Trotz des strömenden Regens komme ich sehr gut vorwärts und es fällt mir auch recht leicht. So erreiche ich gegen zwei den Grenzübergang Storskog und mache 1 km später an einem, wie es scheint geschlossenen Restaurant, eine Pause. Es sind jetzt nur noch 12 km bis Kirkenes und der Tag ist noch jung. Gegen halb vier erreiche ich den Rand der Stadt, wo ich erst mal im Supermarkt meine Vorräte inklusive ein paar Burger-Paddies zum Ablauf-Preis wieder auffrische. Und dann ist hier auch schon das für mich interessante Sør-Varanger-Museum. Hier ist eine Ausstellung über den zweiten Weltkrieg, ebenso über die Region insgesamt mit Zeichnungen und Bildern aus dem Leben der Sami und das allgemeine. Ein großer Teil ist der oberirdischen Eisenerz-Mine in Bjørnevatn gewidmet. Dass ich nur anderthalb Stunden habe, bis sie schließen, ist nicht dramatisch, die Zeit wird wohl reichen. Nebenbei kann ich meine Sachen trocknen lassen und auch das WLAN hier nutzen, da mein Datenvolumen in diesem Monat schon recht weit runter ist. Da ich den morgigen Tag auch der Stadt hier gewidmet habe, fahre ich hinein, vielleicht kann ich in der Nähe des Hafens einen Platz zum Übernachten finden. Da es weiterhin heftig regnet, lasse ich keinen Shelter oder Ähnliches aus, die Schlafmöglichkeiten zu checken, aber alle Optionen, selbst im Hafenbereich, sind nicht wirklich tauglich. Auf dem Weg durch die überschaubare Innenstadt fallen mir in vielen Straßen Marktstände und Foodtrucks auf, es wird also ab morgen hier eine Art Stadtfest geben. Das ist für meinen geplanten Besuch natürlich gut zu wissen. So mache ich mich wieder auf den Weg zurück aus der Stadt raus hoch an den Punkt zum Museum, von dem aus es noch etwas höher auf die Hügel geht, auf denen Bunkeranlagen sind und von denen aus ich auch einen Blick über einen Teil der Stadt und aufs Meer habe. Nachdem ich nun doch recht lange mit alldem zugebracht habe, schiebe ich schlussendlich das Rad über die weiten rundlichen Felsen und Wanderpfade, bis ich gegen acht hier oben einen kleinen See entdecke, an dem es auch einen Badesteg gibt. Das ist genau der Platz, den ich wollte. Der Regen hört um diese Zeit sogar auf und so kann ich draußen sitzen und auf einer Bank brutzeln. Ein junges Paar, das vorbeikommt und auch mal kurz die Wassertemperatur fühlt, erzählt mir, dass der Platz hier oben sehr beliebt ist zum Baden für die Leute aus der Stadt. Das werde ich morgen früh auf jeden Fall auch tun.Read more
Traveler
Das hilft da auch nicht mehr 😂