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- Jour 34
- samedi 9 août 2025 à 18:40
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 146 m
FinlandeInari69°6’11” N 27°11’44” E
9. August

Der Endless Summer nimmt kein Ende. Strahlender Sonnenschein auch an diesem Morgen hier am Ivalojoki, der mich direkt zum Baden einladet. Etwas über die Hälfte rüber auf die andere Seite geschwommen fühle ich, dass die Strömung doch ziemlich stark ist und ich nicht dagegen halten kann. Also geht es wieder zurück, ich lande aber an einer etwas anderen Stelle, als ich gestartet bin. Während des Frühstücks kommen ein paar Leute im Kajak vorbei, sie leben hier in Ivalo und wir unterhalten uns ein bisschen. Gleichzeitig höre ich immer wieder in einige Entfernung aus der Stadt einen Sprecher, der natürlich auf Finnisch irgendwelche Sachen kommentiert. Das wird wohl die Vereidigungszeremonie sein, von der ich gestern gehört habe. Dass ich da heute mal vorbeigucke, versteht sich. Also rolle ich die paar Kilometer in die Stadt zurück, es sind schon viele Leute zu Fuß unterwegs in Richtung des großen Sportgeländes, auf dem ich gerade während der Zeremonie dazustoße. Es sind gut 1000 junge Soldatinnen und Soldaten, die für ihren Wehrdienst vereidigt werden. Dazu Familien, Angehörige und schaulustiges Volk, insgesamt circa 5000 Menschen, wie mir eine Polizistin erzählt. Ein beeindruckendes Szenario. Dabei ist es inzwischen halb zwölf geworden, ich bin noch ohne Frühstück und da das Militär für die Menschenmenge die Feldküche angeworfen hat, bediene ich mich hier eines Tellers vorzüglicher Erbsensuppe und etwas zum Trinken. Gegen zwölf ist der große Akt beendet und ich breche auf, die siebzig Kilometer wieder zurück nach Kaamanen anzutreten. Das Wetter ist prächtig und rückwärts auf einer schon mal gefahrenen Strecke fährt es sich gefühlt immer schneller als hinwärts. Gegen eins am Ukonjärvi halte ich zu einer Pause an und wie ich mit den Füßen im Wasser sitze, sehe ich ein Wassertaxi nicht sehr weit entfernt gerade seinen Liegeplatz verlassen. In der folgenden Stunde sehe oder höre ich es über dem See immer wieder aufsteigen und hoffe, dass es doch bald zurückkommt, um mal nach einem Mitflug fragen zu können. Als das tatsächlich nach einer guten Stunde der Fall ist, erklärt mir der Fluglehrer, dass sein Schüler gerade Übungsflüge mit den Wasserkufen gemacht hat, um eine bestehende Lizenz zu erweitern. Bezüglich meines Wunsches fragt er nach, ob es heute Nachmittag noch weitere Flüge geben wird, muss das aber leider verneinen. Da war ich also nur etwas zu spät, sonst wäre der Ausblick von oben aus seiner Sicht kein Problem gewesen. Gemütlich und mit der einen oder anderen weiteren Pause schnüre ich über den ganzen Nachmittag zurück. Gegen halb sieben erreiche ich wieder den kleinen Campingplatz, auf dem ich mich ab um acht auf den Blues-Abend freue. Draußen auf dem Parkplatz fällt mir schon aus einiger Entfernung ein alter Lada auf, wie ich sie hier hin und wieder mal sehe. Es ist ein estnisches Paar, das hier mit einigen Freunden unterwegs ist, wie sie mir erzählen. Ich richte mich jetzt erst mal häuslich ein, dieses Mal im Zelt direkt unten am Fluss Kaamasjoki. Eine Dusche und ein kleines Mützchen voll Schlaf später bin ich dann in den Räumlichkeiten, wo schon etliches Publikum da ist, während die Band „Dr. Wessel“ spielt. Ich finde mich bei Elina und ihren Freunden ein, so liebenswerte und verrückte Leute aus Nokia. Dass viel von der Musik in finnisch gesungen wird, natürlich auch hier rundherum nur diese für mich völlig unverständliche Sprache gesprochen wird, ändert nichts daran, Stück für Stück ein Teil dieser lustigen Gemeinschaft zu werden. Was ich als erstes lerne: „Kippis!“, das verbindet doch unheimlich schnell. Im Laufe des Abends lerne ich noch eine ganze Reihe von Leuten kennen, Locals und Finnen im Allgemeinen, für die diese Veranstaltung einmal im Jahr ein Highlight ist. Aber auch einen jungen Geistlichen aus Serbien, den ich dank seiner Kippa erst aus Israel wähnte. Ein ziemlich durchgeknallter, der auf einer merkwürdigen Reise ist und jetzt aktuell Richtung Svalbard zielt, dem einzigen Ort der Welt, wo er ohne Visum arbeiten und leben kann, wie er sagt. Eine derjenigen von hier ist Nora, eine junge Künstlerin, mit der ich mich sehr lange und gut unterhalte. Sie ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die mir auf angenehme Art so viel von hier vermitteln kann. Also insgesamt ein wirklich gelungener Abend, der mir bei Rock’n’Roll und Bier die Finnen so viel näher bringt und irgendwann zwischen zwei und drei ein Ende findet, als der Ausschank schließt und sich die wilde Meute auflöst.En savoir plus
Voyageur
Aber vielleicht ist der Zug noch nicht abgefahren
Voyageur
Also im Ernst: Wenn alle sich mal dünne machen, passen da sogar noch mehr drauf
WildeHildeMein Reden! Aber vielleicht haben sich hier schon alle anderen verdünnisiert. Ein Teufelskreis… 🤷♂️
VoyageurUnd sieht im ersten Moment aus wie eine idyllische Insel ...tückisch