• Türkei. Küstenstraße D010 🤩🤩🤩

    15–16 mei, Turkije ⋅ ☀️ 13 °C

    Die Nacht war... sagen wir Mal architektonisch herausfordernd. Das Hotel von gestern war eine echte Katastrophe. Nichts funktionierte, die Sauberkeit ließ zu wünschen übrig, und das Gebäude selbst schien mehr Richtung Pisa als Richtung „gerade“ zu tendieren. Beim Treppensteigen hatte ich das Gefühl, der Boden bewegt sich mit – kein Wunder, in einem erdbebengefährdeten Land wie der Türkei. Woran das lag? Man kann nur spekulieren. Vielleicht ein schiefer Baugrund, vielleicht schlechte Statik – egal.

    Aber: das Personal war der Wahnsinn. So freundlich, hilfsbereit und engagiert – als würden sie mit Herzlichkeit gegen den Verfall ankämpfen. Und ganz ehrlich? Es hat funktioniert. Der Service war so gut, dass man das restliche Elend fast vergessen konnte.

    Heute früh ging’s dann raus aus dem Bett, wenn auch nicht ganz ausgeschlafen. Gedanken an einsturzgefährdete Häuser machen eben keinen guten Schlaf. Nach einem kurzen Frühstück habe ich mich dann erst mal in die Remote-Arbeit gestürzt – alles erledigt, Bike gesattelt, und los! Ziel: die berühmte Schwarzmeerküstenstraße D010.

    Und was soll ich sagen? Es war die beste Straße, die ich bisher auf dieser Reise gefahren bin – vielleicht sogar in meinem Leben überhaupt 🤩🤩🤩 Hunderte Kilometer lang zieht sich die Straße in engen Serpentinen entlang der Steilküste, immer mit Blick auf das tiefblaue Schwarze Meer. Die Sonne schien, die Luft war klar, die Straßen fast leer – ein echtes Paradies für Kurvenjunkies. Ich konnte mich so richtig austoben 🏍️

    Die Gegend ist einsam – keine Städte, nur winzige Dörfer. Tankstellen? Selten. Zwischen zwei von ihnen liegen locker 70 bis 90 Kilometer. Zum Glück kein Problem für mich mit meiner 500-Kilometer-Reichweite. Schwieriger wurde es mit der Unterkunft. Je weiter ich fuhr, desto mehr fragte ich mich: Wo zur Hölle soll ich heute schlafen? Kein Zeltplatz in Sicht, keine Hotels, kaum Infrastruktur. Notfalls hätte ich irgendwo geklingelt und auf einen Platz im Garten gehofft – aber die Sprachbarriere wäre ein echtes Hindernis gewesen.

    Und dann, fast wie ein Zeichen: Beim Vorbeifahren blitzte das Wort „Hotel“ an einer kleinen Einfahrt auf. Sofort umgedreht, gefragt – und ja, es gab freie Zimmer! Nach sieben Stunden Fahrt war das wie Weihnachten auf zwei Rädern. Und der Ausblick? Traumhaft. Direkt aufs Meer. Dusche, Bett, Ruhe – Jackpot.

    Heute war ein großartiger Tag. Eine atemberaubende Straße, eine Landschaft wie gemalt und das Gefühl, wirklich angekommen zu sein. Jetzt noch ein gutes Abendessen – und dann: ab ins Bett. Verdient.
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