• 😃😃😃 Ziel erreicht 😃😃😃

    23 Mayıs, Gürcistan ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute war der Tag. Der Tag, auf den ich so lange hingefiebert habe. Der Tag, für den ich Tausende Kilometer durch Wind, Regen, Staub und Sonne gefahren bin. Heute ist mein Kindheitstraum Wirklichkeit geworden!

    Schon als Kind hatte ich diesen Wunsch: Nicht auf einem Ponyhof im Kreis geführt werden, sondern auf einem echten Pferd, draußen, in der Wildnis, in den Bergen – allein, frei, lebendig. Heute wurde genau dieser Traum wahr!

    Früh aufgestanden, gut gefrühstückt – ich wusste, heute brauche ich Kraft. Noch 50 Kilometer mit dem Motorrad bis zum Treffpunkt. Und dann war es soweit: Mein Reitlehrer Turu wartete bereits auf mich, zusammen mit einem Freund. Nach einer kurzen Einweisung wurde das Pferd gesattelt – Draga, ein echtes Arbeitstier, kein Showpferd, sondern robust, erfahren und mit Charakter.

    Bevor es losging, hieß es: erst einmal kennenlernen. Vertrauen aufbauen. Das Tier spüren, es respektieren. Und es war fast magisch – schon nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, Draga und ich verstehen uns. Ich durfte allein reiten, ganz ohne Hilfe. Das erste Mal in meinem Leben – und es fühlte sich so natürlich an, als hätte ich es schon immer gemacht.

    Wir ritten los – erst auf kleinen Bergstraßen, zwischen Autos hindurch, später querfeldein, bergauf, in die Wälder. Das Gelände wurde wilder, die Wege schmaler, das Tempo schneller. Ich habe gelernt, wie man in den Steigbügeln steht, das Gewicht verlagert, die Zügel führt – es erinnerte mich an das Offroad-Fahren auf dem Motorrad. Nur dass es hier keine Maschine war, sondern ein fühlendes Wesen, das mit mir kommunizierte.

    Als wir bergauf galoppierten, spürte ich diese Freiheit, dieses Herzklopfen, das nur echte Träume erzeugen. Der Wind, der Duft der Bäume, das rhythmische Donnern der Hufe – es war unbeschreiblich! Worte reichen nicht!

    Wir machten Pausen, ich lernte, dass Pferde beim Reiten nicht trinken dürfen, wenn sie aufgeheizt sind – aus gesundheitlichen Gründen. Ich lernte nicht nur das Reiten, sondern auch die Verantwortung dafür.

    Unterwegs trafen wir ein sympathisches Pärchen aus Spanien, das auf Teneriffa lebt. Beide sprachen Russisch, Englisch – und sogar Deutsch. Sie hatten vor Jahren in Berlin gearbeitet. Wir teilten Früchte, Getränke, Geschichten – ein schöner Zufall, der diese Reise so besonders macht.

    Später besuchten wir ein kleines Dorf mit einem Outdoor-Museum – alte Werkzeuge, bäuerliches Leben wie früher. Und dann wieder rein in den Wald, zwischen die Bäume, immer weiter in die georgische Wildnis. 20 Kilometer waren es am Ende, zu Pferd. Und ich hätte ewig weiterreiten können.

    Unten angekommen, luden mich Turu und sein Freund zum Essen ein – natürlich Chinkali. Wir sprachen viel über ihre Pläne, Quads, Schneemobile, Offroadtouren. Sie zeigten mir ihre Fahrzeuge, ihre Ideen – gelebter Unternehmergeist mitten in der Natur. Die Zeit verflog.

    Als ich mich verabschiedete, spürte ich: Da ist etwas passiert. Nicht nur der Traum wurde erfüllt – ich bin gewachsen. Ich bin angekommen. Ich habe mir selbst erneut gezeigt, dass man Träume nicht nur träumen, sondern leben kann.

    Zurück in Batumi bezog ich wieder mein vertrautes Hotelzimmer. Und als wäre das Glück heute auf meiner Seite, kam auch noch die Nachricht: Meine neuen Reifen sind angekommen, sie warten bereits in Trabzon. Morgen früh geht’s los – zurück in die Türkei, Richtung Heimat. Die Hälfte der Reise ist nun geschafft.

    Heute lasse ich den Abend ruhig ausklingen. Vielleicht treffe ich noch einmal meine Freunde aus Batumi. Aber selbst wenn nicht – dieser Tag hat mir alles gegeben, was ich gesucht habe!

    Ein Traum ist wahr geworden. Und ich kann nur sagen: Gebt eure Träume nicht auf. Geht los. Reitet los. Es lohnt sich!

    😁
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