Satellite
Show on map
  • Day 49

    Kashba statt Gemüsehändler

    February 11 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

    Am späten Vormittag sind wir etwas durch das alte Dörfchen Amezrou mit seinen Palmengärten gewandert, haben danach etwas gechillt und gegen Nachmittag haben wir uns aufgemacht und wollten eigentlich zum Gemüsehändler. Gestern hatte uns ein Camper berichtet, dass es in Amezrou einen alten Stadtteil mit engen, verwinkelten und überbauten Gässchen und einigen traditionellen Handwerkern sowie eine Synagoge gibt, was alles einen Besuch wert sei.
    Also schauten wir danach, haben aber außer einer langen Mauer mit einigen Einfahrten nichts entdecken können. Aber wie immer kam dann der freundliche Führer, der bereitwillig seine Heimat zeigt und erklärt. Über eine Stunde ging es dann durch enge und engere Gässchen, oft derart überbaut, dass man kaum etwas sehen konnte. Er erklärte uns die Bauweise, die verschiedenen Regenrinnen, sowohl von den flachen Dächern wie am Boden, die verschiedenen Baumaterialien, die Holzarten für die verschiedenen Bauteile, führte uns zu einem Schmied, einem Schreiner und einem Kunsthandwerker, ließ uns die Synagoge aufsperren und erklärte und erklärte.
    Und dann kam, was kommen musste: die große Handelsstation, zunächst Antiquitäten im Obergeschoss, dann im Erdgeschoss in jeweils anderen Räumen, Schmuck, Bekleidung und natürlich Teppiche. Und was kommt spätestens beim Teppich, richtig, der Tee.
    Und beim Tee dann nach dem Smalltalk der Beginn eines Verkaufsgespräches. Da Birgit ein befüllbares Kissen suchte, das man auch als Läufer benutzen kann, konzentrierte sich die Auswahl dann statt auf teure Berber auf denselben.
    Dann kam der Handel. Angebot 1.200 Dirham, 120 Euro. Oh nee, maximal 250, geht gar nicht, mindestens 1000, na ja so dringend ist es auch nicht, 270, prima Qualität, alles Handarbeit aber weil Birgit so nett ist 800, so wichtig ist das nicht, 300, dann musste ich mit ihm in sein Büro, was ich denn bezahlen würde, er gibt mir den Teppich als Geschenk für meine Frau für 600, nein, die macht das schon selbst und ich habe damit nichts zu tun, oh je, wieder zurück, letztes Angebot, dann setzt er aber zu und nur weil Frau so lieb und nett ist 500 Dirham. So ging es dann noch ein kleines Weilchen und der Teppich wechselte für 400 Dirham den Eigentümer. Der Händler hat zwar gejammert, aber noch ein Geschäft gemacht.
    Wir hatten über eine Stunde sehr informative Stadtführung, einen prima Tee, eine lustige Verhandlung und einen Teppich, den Birgit, wie wir vergleichend im Internet feststellten, zu einem guten Preis gekauft hat für 40 Euro.
    Aber Gemüse hatten wir nicht.
    Read more