Indonesia
Gerana

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Travelers at this place
    • Day 45

      Citytour, Monkey Forest & Kräutersauna

      October 27, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 34 °C

      Am Sonntag war mein vermutlicher Sonnenstich so schnell wieder weg wie er zuvor gekommen war. Ich fühlte mich zwar noch nicht wieder quietsch lebendig aber zumindest soweit gut, dass wir endlich ein wenig die Stadt erkunden konnten.
      Also liefen wir nach unserem Omelette und Banana Pancake Frühstück mit 180 Grad - Ausblick auf die Reisfelder zunächst einmal los Richtung Norden entlang der grünen Reisterassen. Hier begegneten wir zahlreichen Enten (die später wahrscheinlich auch auf den Speisekarten der Warungs endeten), einer Kuh mit seinem Kälbchen, wie immer einigen Straßenhunden und vielen freundlichen Locals, die sich auf ihren Rollern gekonnt auf dem ca. 50cm breitem Pfad an uns vorbeischlengelten. Nach einigen Minuten ging es dann rechts ab in Richtung eines kleinen Flusses und direkt hinein in den Dschungel! Wenn hier was auf uns wartete, dann war das pure Natur und Ruhe. Wir liefen einige Zeit und größtenteils allein über Stock und Stein und entlang des Flusses, umgeben von riesigen Palmen, Kokosnussbäumen, exotischen Blumen und Pflanzen bis wir schließlich auf dem Parallelweg des unseren landeten und wieder einige Warungs und Gästehäuser passierten. Da die Sonne wie immer ordentlich brannte, begaben wir uns für eine Kaffeepause in den Sweet Orange Warung, den ich bereits in meiner ersten Woche besuchte. Hier gab es zwei Katzen, die im Café umher schlichen und auch ab und an auf den Tischen schliefen - auf unserem machten es sich gleich beide bequem und schauten uns müde an. Als wir sahen, dass eine von ihnen am Bein verletzt war, fragten wir nach dem Grund und man erzählte uns, dass sie wohl in den Reisfeldern mit einer Schlange spielen wollte und gebissen wurde - "eine Schlange in den Reisfeldern - ah ja" - wir sollten dann wohl demnächst wieder eher asphaltierte Straßen aufsuchen... :)!

      Nach der kurzen Pause und ein paar Streicheleinheiten später liefen wir weiter durch die Künstlerstraße und dem sog. Walk of Fame von Ubud Richtung Ubud Palace und der Hauptstraße. In der kleinen Straße namens Jalan Kajeng haben viele Geschäfte und Initiativen aus Ubud ihre Grüße in Stein hinterlassen, manchmal mit Fuß- und Handabdrücken, wie auf dem Walk of Fame in Hollywood. Ein Atelier reiht sich hier ans andere, abgewechselt von ein paar kleinen Warungs, Tempelanlagen, Homestays und Verkaufsstätten. Es war super entspannt hier entlang zu laufen, was schlagartig mit Erreichen der Hauptstraße endete aber das ist der bekannte Kontrast von Ubud, entweder man mag es oder nicht. Wir quetschen uns also auf dem schmalen Gehweg vorbei an anderen Touristen in Richtung des Lotus Cafés und dem Saraswati Tempel. Danach besuchten wir den Ubud Palace - der Palast des letzten Fürsten von Ubud, Tjocorde Gede Agung Sukawati, welcher bis in die 1940er-Jahre als Regierungsgebäude diente. Da heute noch immer Mitglieder der Fürstenfamilie im Puri Saren wohnen, ist der Palast für die Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich aber allein schon der Eingangsbereich raubt einem aufgrund der schönen, detailverliebten Architektur den Atem. Nach dem Palast schlenderten wir noch kurz über den Markt und suchten auch ebenso schnell wieder das Weite. Würden einem die Verkäufer Zeit zum Umschauen geben, würden wir vielleicht auch etwas shoppen aber da man jeden Meter aufs Neue von allen Seiten angequatscht und teilweise auch berührt wird, hatten wir hier nicht all zu viel Lust zum Verweilen. Wir kehrten lieber für ein spätes Mittagessen im Clear Café ein und genossen im Obergeschoss mit Blick auf die belebte Straße unsere Pasta und Dragon Bowl. Im Café gibt es ebenfalls einen Spa, einen Fischteich im Eingangsbereich und viel Platz zum Essen und Entspannen oder auch Arbeiten - hier trifft sich gefühlt jeder Hipster, Digital Nomad und Yogi und wir mittendrin :).

      Da der Nachmittag noch früh war, beschlossen wir den Rest des Tages im Sacred Monkey Forest Sanctuary zu verbringen - dem heiligen Affenwald von Ubud. Tatsächlich strömen jeden Monat über 10.000 Besucher in die heilige Stätte, die sich als eine Art Heiligtum mit Bildungsauftrag versteht. Nach dem Konzept von “Tri Hita Karana”, der “drei Wege um spirituelle und physisches Wohlbefinden zu Erlangen” sollen hier das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur gefördert werden. Und trotz der vielen Touristen ist der Besuch im Monkey Forest Ubud ein wirklich einzigartiges Erlebnis – hier leben über 1.000 Makaken im Wald, die sich meist in Gruppen herumtollen, faulenzen, oder die Touristen ärgern (oder hartnäckig ignorieren). So niedlich die Affen auch sind, ein gewisser Abstand kann nicht schaden, denn die kleinen Kerle sind sehr intelligent und klauen alles, was nicht fest im Rucksack verstaut ist - am beliebtesten sind Brillen, Kameras, Wasserflaschen und natürlich alles gut zu erreichende Essbare. Man dreht also im Wald seine Runden, beobachtet überall die kleinen und großen Affen, streift vorbei an moosigen Bäumen und entlang von eindrucksvollen Statuen und Tempelanlagen. Mit etwas Glück kann man sogar eine religiöse Prozession beobachten, denn die Stätte wird nicht nur von Reisenden besucht, sondern ist auch ein wichtiger religiöser Ort für die Balinesen. Es gibt drei Tempel, deren Inneres für Touristen nicht zugänglich ist. Der größte Haupttempel ist Shiva gewidmet, die beiden anderen Tempel den Gottheiten Brahma und Gangga... was uns gleich mal zu einem kurzen Exkurs führt :) :

      Indonesien ist eines der wenigen Länder, wo mehr als sechs verschiedene Religionen zum größten Teil friedlich zusammen leben. Das liegt auch daran, dass sich die unterschiedlichen Religionen meist in bestimmten Regionen angesiedelt haben - es gibt den traditionellen oder modernisierten Islam, Katholizismus, Protestantismus, Hinduismus und Buddhismus. Auf Bali herrscht generell Religionsfreiheit, wobei sich über 90 % Prozent der Bevölkerung zum Hinduismus bekennen - hier wird diese Religion offiziell „Agama Hindu Dharma“ genannt. Der balinesische Hinduismus beschäftigt sich vor allem mit den Beziehungen zwischen Mensch und Gott, Mensch und Mensch und der Beziehung zwischen der Natur und Mensch. Das wird vor allem in den täglichen Opfergaben und den unzähligen Zeremonien deutlich. Die Balinesen glauben an die Existenz von Göttern (wohnen in den Bergen) und Dämonen (wohnen im Meer) und sehen es als ihre Aufgabe, diese mit Opfergaben zu beschwichtigen und gnädig zu stimmen. Dazu werden kleine Körbchen aus Palmenblättern gebastelt und mit Blüten, Reiskörnern, Süßigkeiten, Gebäck, Früchten etc. bestückt. In der Mitte des Körbchens steckt ein angezündetes Räucherstäbchen. Diese werden dann täglich an Tempeln, Götter- und Dämonenstatuen, Hotels, Schulen, in Taxis, auf Roller, uvm. ausgelegt - die Opfergaben auf dem Boden sind den Dämonen geweiht, die auf den Tempeltischen den Göttern. Oftmals kann man in den Straßen oder Hotels beobachten wie vor allem die Hühner sich sehr schnell über die Reiskörner in den schön ausgelegten Körbchen hermachen... :)!
      Jede Familie hat in der Regel einen eigenen Haustempel, in dem die Götter verehrt werden - je größer der Tempel, desto wohlhabender die Familie. Die bedeutendsten drei Götter (Dreieinigkeit) auf Bali sind Brahma, Vishnu und Shiva. Brahma ist der Erschaffer des Universums und aller lebenden Geschöpfe. Vishnu ist für den Erhalt des Universums zuständig. Er ist Retter vor dem Bösen, den Dämonen und hält somit das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse. Shiva ist der mächtigste und meist verehrteste Gott – der Gott der Zerstörung aber auch der Erneuerer. Er ist ein Gott der Gegensätze – Fruchtbarkeit und Tod, gütig und unheilvoll.

      So sollten wir an diesem Tag zufällig Glück haben und wurden im Monkey Forest Zeugen einer großen Zeremonie - an diesem Tag wurde aus der Quelle im Wald zeremoniell begleitet heiliges Wasser in den Tempel gebracht - die Zeremonie selbst findet angeblich nur zweimal im Jahr statt.
      Generell gilt bei großen Tempelfesten, dass die ganze Familie bzw. Gemeinde mithilft. Die angemessene Kleidung bei Betreten eines Tempels ist selbstverständlich - Frauen tragen bunte Blusen aus Spitze und einen Sarong inklusive Schärpe. Männer tragen einen Sarong mit Schärpe, ein weißes darüber liegendes Hemd und eine nach vorn geknotete Kopfbedeckung. Es werden aufwendige Opfergaben gebastelt, die Männer bereiten aus Schweinefleisch Saté Spieße und andere Speisen zu. Die Frauen tragen die teilweise bis zu 2 Meter hohen Opfergaben auf ihren Köpfen (dem heiligsten Teil des Körpers) zur Tempelanlage,denn nur so werden sie für die Götter angemessen transportiert. Ein Gamelan-Orchester begleitet von Beginn bis Ende jede große Zeremonie. Im Inneren der Tempelanlagen werden die Opfergaben kunstvoll auf den Tempeltischen drapiert. Ein Priester klebt jedem Gläubigen Reiskörner auf die Stirn, denn Reis ist das Symbol für Weisheit. Nachdem den Göttern gehuldigt wurde, können die Balinesen ihre Opfergaben gemeinsam verspeisen. Es wird nichts weggeworfen. Gleichzeitig sind das die einzigen Mahlzeiten, die gemeinsam eingenommen werden. Normalerweise essen die Balinesen immer dann, wenn sie Hunger verspüren und traditionell auch die Frauen mit den Kindern getrennt von ihren Männern.

      Nachdem wir beeindruckt den ersten Teil der Zeremonie und somit den Weg zur heiligen Quelle verfolgten, waren wir ein wenig überflutet mit Eindrücken und entschieden uns, den Rückweg anzutreten - schließlich hatten wir noch gute 45min Fußmarsch bis zu unserer Unterkunft vor uns und noch einen Plan für den Abend: Kräutersauna und Lagerfeuer im benachbarten Hotel.
      Das Dragonfly Village bietet viermal die Woche auch externen Gästen für drei Stunden den Zugang zu einer Kräutersauna an und da die Unterkunft nicht weit von unserer lag, wollten wir uns dies nicht entgehen lassen. Nach einem ereignisreichen Tag bietet dies doch die perfekte Entspannung!
      Somit verbrachten wir den Abend mit mehreren Saunagängen (bzw. war diese eher eine Dampfbad aber trotzdem sehr schön) bekamen zu Beginn ein Bodypeeling - wir wählten Kaffee und Meersalz - und entspannten zwischendrin mit Ingwertee im Salzwasserpool und am Lagerfeuer - über uns der Sternenhimmel und um uns herum einzig und allein Reisfelder und zirpende Zikaden... wie könnte dieser Tag nur besser enden.
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    • Day 7

      Peng Empu Wasserfall

      May 4, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

      Dies ist einer der wenigen Wasserfälle, der nicht von Touris überrannt wird☝🏼

      Klein, idyllisch gelegen, relativ kurze Anfahrt von Ubud aus. Und wir waren fast ganz alleine.
      Der Abstieg ist okay, ein Paar Stufen kraxeln, aber es lohnt sich. Und oben haben wir uns erstmal ausgeruht und eine frische Kokosnuss getrunken😋Read more

    You might also know this place by the following names:

    Gerana

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