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  • Day 58

    Die Stadt Xela und die heißen Quellen

    July 1, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 12 °C

    Wir sind heute morgen aufgewacht und schon ganz gespannt gewesen, was dieser Tag für uns bereithält. Erst einmal sind wir los, um zu frühstücken. Auf unserem Weg zum Café zog eine Parade an uns vorbei. Eine Musikkapelle spielte, Kinder zogen in ihrem Pfadfinder-Kostüm mit (so sahen die Kostüme jedenfalls aus), kleine Grüppchen marschierten mit Plakaten. In einem weißen alten Auto, saß ein Pärchen und winkte den Menschenmassen zu. Wir haben leider keine Ahnung, was die Menschen dort feierten, aber sie hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß. Vielleicht bringen wir ja noch in Erfahrung, was genau bei dem Zug gefeiert wurde.

    Im Café genossen wir erst einmal ausgiebig unser Frühstück. Die Tasse Kaffee tat richtig gut. Ich bestellte mir ein süßes Brot mit Erdbeeren und Toby aß Spiegeleier und Reibeplätzchen.
    So gut haben wir schon lange nicht mehr gefrühstückt. Insgesamt kostete uns das Frühstück auch nur umgerechnet 10 Euro zusammen.

    Wir zogen nach dem Frühstück durch die Stadt über den Marktplatz. Die Gebäude hier in der Stadt sind sehr alt und ähneln z.T. denen in Barcelona. Hier in der Stadt spürt man auf jeden Fall den spanischen Einfluss. Das Flair hier gefällt uns aber sehr gut. Die Menschen genießen hier alles richtig. Um 10 Uhr morgens liefen schon zwei ältere Frauen an uns mit einem großen Eis vorbei. So muss das sein! :D

    Wir wollten den ersten Tag nutzen, um unseren mexikanischen Pesos, die wir noch hatten umzutauschen und eine Prepaidkarte für Guatemala zu kaufen. Beide Versuche scheiterten, da wir keine Ausweispapiere dabei hatten. Also mussten wir nochmal ins Hostel und nochmal los. Leider konnten wir aus technischen Gründen unser Geld hinterher doch nicht tauschen, aber wir wir hielten nach einer Stunde im Claro-Shop unser Handy mit neuer Karte hin den Händen. Jetzt konnte uns wegen der Internetverbindung zum Arbeiten zum Glück erstmal nichts passieren.

    Wir gingen noch an einem kleinen Markt vorbei, um noch etwas zu Mittag zu essen. An einem kleinen Essensstand stoppten wir. Das sah irgendwie lecker aus,was die ältere Frau da zubereitete. Reis mit Bohnen. Wir fragten ganz lieb nach, ob sie auch etwas ohne Fleisch hätte, Und tatsächlich zeigte sie auf ein Stück, das aussah wie Fleisch. „Soja!“ Wow damit haben wir jetzt nicht gerechnet. Ein kleiner Streetfood-Stand in Guatemala bietet Soya Schnitzel an! In Mexiko haben wir tatsächlich wirklich nur Fleisch gesehen. Glücklich setzten wir uns mit unserem Essen auf eine Treppe. Das Soja-Schnitzel war echt richtig gut.

    Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zu den heißen Quellen „Las Fuentes Georginas“ auf. Wir warteten an der Shell-Tankstelle auf ein Chickenbus. Chickenbusse sind Busse mit denen überwiegend die einheimische Bevölkerung fahren. Früher wurden wohl auch Tiere u,a. Hühner in den Bussen transportiert. Daher der Name „Chickenbus“. Keine 2 Minuten mussten wir warten, da kam schon der Chickenbus angefahren. Für umgerechnet 1€ pro Person fuhren wir mit dem Bus nach Zunil. In Zunil fanden wir direkt an der Busstation ein Taxi, dass uns zu den heißen Quellen fuhr. Wir fuhren 20 Minuten durch eine unglaubliche Landschaft. Vulkane ragten in den Himmel, eingehüllt vom Nebel. Wir fuhren vorbei an Feldern vorbei, wo unterschiedliches Gemüse angebaut wurde. Wir vereinbarten mit dem Taxifahrer, dass er uns um halb 6 wieder am selben Ort abholt, denn die Quellen waren recht weit abgelegen, sodass wir keine Möglichkeit hatten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zu fahren.

    Der Besitzer unseres Hostels gab uns einen Geheimtipp, wie wir zu abgelegenen Quellen kommen und den nutzten wir auch. Wir nannten im Restaurant das Codewort und gelangten an einen einsamen Ort, 5 Minuten Fußweg vom Restaurant entfernt. Wir mussten so staunen. Mitten im Dschungel lagen diese heißen Quellen. Das Wasser ist heiß, da es vom umliegenden aktiven Vulkan erhitzt wurde. Unglaublich!! Wir gingen in eines der 5 Becken. Das Wasser war warm. Es hätte aber auch ein wenig wärmer sein können. Nach einiger Zeit kam ein Mann an uns vorbei und sagte uns, dass das Wasser im Becken ganz hinten wohl viel wärmer sei, als das in dem wir saßen. Also packten wir unsere Sachen zusammen und gingen zum anderen Pool. Hier unten in den heißen Quellen waren nur Einheimische. Wahrscheinlich weil die meisten Touristen diesen Ort einfach nicht kannten. Wir gingen in den letzten Pool. Wow das Wasser war so heiß, wie in einem Whirlpool - nein es war noch heißer. Es war so heiß, dass wir immer mal wieder mit dem halben Körper rausmussten, weil wir es sonst nicht ausgehalten hätten. Es tat so gut! Wir genossen die Zeit im natürlichen heißen Pool - mitten im Dschungel - fast alleine. :)

    Auf dem Weg zum Parkplatz sahen wir wundersame Tiere - sie sahen aus wie eine Mischung aus Waschbär und Ameisenbär. Total süß mit den kleinen Knopfaugen. :)

    Pünktlich um halb 6 standen wir an der Straße und der Taxifahrer kam sogar auch pünktlich.
    Er ließ uns wieder am Busplatz in Zunil raus. Hier konnten wir direkt in einen Chickenbus einsteigen. Während der Fahrt kam der Kassierer (ja es gibt einen Busfahrer und einen Kassierer im Bus) zu uns meinte, dass der Bus nicht bis nach Xela fahren würde. Ein nettes älteres Ehepaar sagte zu uns, dass sie auch nach Xela müssen und sie uns zeigen, wo wir aussteigen müssen. Nach 10 Minuten Fahrt wechselten wir gemeinsam mit dem Paar den Bus. In Xela angekommen gingen wir bei dem selben Chinesen etwas essen, wo wir auch am Vortag waren. Das Essen war einfach so lecker und so günstig!

    Nun sitzen wir im Bett und planen noch die nächsten Tage. Morgen früh machen wir eine Vulkanwanderung auf eigene Faust. Wir haben hier in der Umgebung mehrere Vulkane. Einer davon ist aktiv und den wollen wir uns morgen vom Nachbarvulkan anschauen. Eine Eruption kann man am besten bis 10 Uhr sehen, deswegen werden wir morgen zeitig aufstehen, damit wir um 6 Uhr loskönnen. Die Wanderung kann 3-5 Stunden dauern. Mal sehen wie lange wir dafür brauchen werden. ;) Der Gastgeber vom Hostel meinte zu uns, dass man den Vulkan mit Guide aber auch gut alleine besteigen kann. Wir sind gespannt!
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