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- Oct 17, 2023
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 29 m
- JapanTokyoBunkyō-kuHonkomagomeRikugien35°44’0” N 139°44’47” E
Der Aufenthalt wird alltäglicher
October 17, 2023 in Japan ⋅ ☀️ 25 °C
Bald merke ich, was ich hier in Tokyo gerne mache. Statt in den überfüllten Straßen im Stadtzentrum halte ich mich lieber in den ruhigen japanischen Gärten auf, lese dort in meinem Buch und höre Musik. In einigen Bahnhöfen, Parks oder bei anderen Sehenswürdigkeiten kann man kostenlos Stempel sammeln, die bei Gelegenheit mein Notizbuch verschönern. Im Hostel übe ich ohne großen Erfolg auf der Gitarre und rede gerne mit den Leuten aus dem Hostel. Zum Beispiel mit Alina, die eine ähnliche Vergangenheit hat und sich aktuell in einer ähnlichen Lebensphase befindet.
Essen gehe ich meist in einem der günstigen Restaurants, bei denen man am Eingang an einem altmodischen Automaten bezahlt. Einmal esse ich italienische Nudeln auf japanische Art - mit Sojasoße - was mir nicht sonderlich schmeckt. An einem Vormittag bin ich mit Yuko, der Stadtführerein, im Café und probiere das erste Mal Matchakuchen. Er schmeckt nicht zu süß und nicht zu bitter und hat eine interessante Konsistenz. Yuko ist übrigens in meinem Alter und hat zwei Jobs: sie arbeitet in einem Hotel und an ihren freien Tagen übernimmt sie ab und zu die Free Walking Tour. Sie erzählt mir, dass man in Japan ebenfalls eine 40h Woche mit zwei freien Tagen die Woche hat. Allerdings sind hier unbezahlte Überstunden an der Tagesordnung, es herrschen starke Hierarchien und um dem Chef zu imponieren verlässt man das Büro nicht vor dem Chef. Von den 10 Tagen Jahresurlaub nimmt man meistens nur 5, um an den restlichen wieder ins Büro zu kommen. Jetzt wundert mich nicht mehr, warum morgens und abends in der Metro alle Personen schlafen. Es heißt sogar, dass Japaner wie auf Knopfdruck an der richtigen Haltestelle wieder aus dem Schlaf aufwachen und daher nie ihre Haltestelle verpassen.
Außerdem beginne ich einige Wörter japanisch mit Ayu und auch mit einer App zu lernen, weshalb ich nach kurzer Zeit ein paar grundlegende Dinge verstehe und sagen kann und auch einen längeren Satz hinbekomme. Zu lesen und zu schreiben ist allerdings schwer, da es hier drei verschiedene Schriftsysteme gibt: Katakana, Hiragana und Kanji, die viele Schriftzeichen besitzen.
Abends gibt es öfter Parties mit viel Essen und viel Sake, zu denen Makoto seine japanischen Freunde und seine Familie einlädt. Die Kommunikation ist nicht immer ganz einfach, da viele Japaner nicht gut Englisch sprechen. Als bei einer Party junge Studenten dabei sind, die seit 6 Jahren Englisch bei einem Kanadier lernen, aber trotzdem fast keine Sätze auf Englisch hinbekommen, bin ich schon sehr verwundert. Es gibt aber auch Japaner, die im Ausland waren und daher gut Englisch sprechen. Nach einigen Runden Sake werden alle offener, es wird Gitarre gespielt und dazu gesungen und es herrscht eine schöne, heitere und angetrunkene Stimmung. Auch Spielerunden gibt es jeden Abend. Besonders beliebt ist das Spiel King’s Cup in der harmloseren Variante ohne den King’s Cup. Bei einem Minispiel, bei dem man einen Ball in ein Netz befördern muss, siege ich und muss deswegen fast nichts trinken.Read more