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  • Day 10

    Torres del Paine — Paine Grande-Francés

    November 10, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 33 °C

    Am nächsten Morgen - nachdem wir es geschafft hatten, aus dem warmen Schlafsack zu kriechen und weniger leckeren, dafür jedoch sättigenden Frühstücksbrei mit Wasser zu essen - wanderten wir die Strecke des gestrigen Tages, diesmal im Nieselregen und bei Wind, wieder zurück. Doch auch bei grauem Wetter verlor die gewaltige Natur nicht an Faszination und so wanderten wir beschwingt mit staunenden Augen, erholt und mit neuer Kraft in den Beinen.
    Im Campamento Paine Grande angekommen, suchten wir uns einen Platz vor starken Winden geschützt am Fuße des Berges und schlugen unser Zelt auf. Heute gab es Reis Mexicana gemischt mit Risotto tres quesos für den Feinschmeckergaumen, gekocht in einer gemütlichen Kochhütte des Campingplatzes mit Blick auf schneebedeckte Gipfel und den kristallklaren See. Es gibt wohl schlechtere Orte zu speisen...
    Nach dem Essen und einer wohltuenden heißen Dusche legten wir uns in unsere Schlafsäcke, erfüllt von den traumhaften Bildern des Tages.

    Wir erwachten am nächsten Morgen nach einer stürmischen Nacht. Nach einem Frühstück, das auch am zweiten Tag nicht besser wurde, starteten wir unsere Wanderung.
    Es ging zunächst hoch hinaus, vorbei an einem kleinen See und weiter über Stock und Stein. Wir gingen vorbei an Wasserfällen, Bächen und Flüssen, die rauschend geschmolzenes Eis und Schnee von den Gipfeln der Berge an uns vorbeitrugen. Immer wieder wechselte die Landschaft ihre Gestalt: von abgestorbenen Wäldern, in welchen man beinahe glaubte, die Geister vergangener Ahnen zu spüren; über steinende Seeufer, an die kristallklares türkisblaues Wasser schwappte bis his zu Wäldern, durch die wir unseren Weg kämpfen mussten, so sehr bahnte sich das nicht enden wollende Grün seinen Weg begleitet von Vogelgesängen und dem Geplätscher des Wassers.
    Als wir schon fast an unserem Tagesziel, dem Camp „Francés“ angekommen waren, führte uns der Weg über eine Hängebrücke in ein von Bäumen gerahmtes Flusstal. Hier stellten wir unsere großen Rucksäcke ab und liefen nun um das Gewicht erleichtert nur mit unseren kleinen Rucksäcken bepackt hinauf in Richtung des Aussichtspunktes, um den Gletscher Francés zu bewundern.
    Steil bergauf kletterten wir und konnten unser Glück kaum fassen, diese Naturgewalten sehen zu dürfen. Je höher wir kamen, desto mehr Schönheit konnten wir bestaunen. Das letzte Stück führte uns auf dem Kamm des Berges entlang, der wie eine Allee von Bäumen gesäumt war, bis schließlich, oben angekommen, die Aussicht den Gletscher preisgab. So standen wir da, aßen ein paar Nüsse (also ich) und Trockenfrüchte, sahen auf das ewige Eis und hörten den Donner, als die Eismassen in die Tiefe fielen.
    Nach einer Weile mussten wir uns losreißen, kletterten wieder in die Tiefe, setzten unsere Rucksäcke auf und wanderten das letzte Stück des Tages, noch immer voller Stauen und in Bewunderung versunken.
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