• Tag 42: Dillenburg - Breitscheid

    June 14 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Irgendwie hatte ich mir gedacht, heute wird ein wenig lockerer. Da hab ich wohl die Rechnung ohne diese verdammte Hitze gemacht. 🙈 Nach einem Spanisch angehauchten Frühstück machte ich mich auf den Weg. Sobald ich das Gebäude verließ, hatte ich das Gefühl gegen eine Wand zu laufen.
    In Dillenburg befindet sich das hessische Landgestüt. Heute ist es die zentrale Vorbereitungs- und Prüfungsstätte für den Beruf „Pferdewirt“ in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Wieder was gelernt. Von Dillenburg nach Herborn wechsle ich auf den Lahn-Dill-Bergland-Pfad. Meist verläuft er durch hübschen Wald, bietet aber immer wieder schöne Aussichten. Als ich mich nach Niederscheld den Berg hoch kämpfe, treffe ich drei Personen, die gerade eine nicht endemische Pflanze händisch entfernen. Und da ist er wieder der Moment: „Wohin soll es gehen?“ „Nach Oberstdorf“ Scheinbar gibt es hier nen Ort, der auch so heißt. „Ne Rundtour?“ - „Nein, Oberstdorf im Süden.“ Wieder werde ich Botschafter für den Nord-Süd-Trail. Was mich freut: so langsam komme ich sprachlich in heimatliche Regionen.
    Kurz vor Herborn ist mein Wasser leer. Es ist gerade Mittag und brütend heiß. Die Stadt gefällt mir außerordentlich gut. Am ersten Brunnen spiele ich wieder Kamel und fülle auch noch meine Flaschen auf. Es gibt vier Kugeln Eis! 🥰 Danach kann es weiter gehen. Die nächsten Tage ist der Westerwaldsteig mein Zuhause. Ich mache noch einen kleinen Abstecher zum Turm Dillblick. Noch bin ich fit. Aber ich verbrate unnötig Ressourcen, weil ich einmal ne Abzweigung übersehe, der GPS Track aber anders führt. Dort existiert aber irgendwann kein Weg mehr, also wieder ein paar hundert Meter zurück. 🙈
    Über Uckersdorf und Erdbach geht es dann noch nach Breitscheid. Ähnlich zu gestern in stetem Auf und Ab. Warum der Weg dann manchmal noch solche Schlenker macht, leuchtet mir nicht ein. 🤷‍♂️ Mein Kopf glüht vor Anstrengung. Am Friedhof erfrische ich mich und sammle noch mal ein wenig Kraft. So langsam zieht das angekündigte Unwetter auf. Als ich vor Breitscheid den Wald verlasse, ist der Himmel schwarz, keine schöne Farbe. Es zieht ein Unwetterwind auf. Mir wird klar, wenn es jetzt los geht, willst du nicht draußen sein. Da ist es mir egal, dass der Weg offiziell noch 2-3 Kurven über die Felder zieht. Ich nehme meine Beine in die Hand und gehe auf kürzestem Weg zur Unterkunft. Und tatsächlich geht es danach auch sehr bald los. Aber zumindest komme ich so zu meinem ersten Regenbogen. 🌈
    Read more