• Tag 73: Sankt Martin - Annweiler

    July 15 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Der heutige Tag war bzgl. Höhenmetern identisch zu gestern. Hatte nicht ganz damit gerechnet, aber gut. Dafür war die Luft heute dicker als gestern. 😊 Es kam mir so vor, als würde eine Dunstglocke über mir sein, die die feuchtwarme Luft über mir hält.
    Gleich zu Beginn kommen dazu die unzähligen Kurven hinauf zum Schwalbenfelsen. Mission geschafft: Wanderer komplett nass. Gut, dass es danach erstmal flach weiter geht. Am Triefenbach führt der Weg idyllisch zum Hilschweiher, frei nach „über 7 Brücken musst du gehen“ im steten Wechsel auf der linken oder rechten Seite. Am Hilschweiler kommt kurzes Pragser Wildsee Gefühl auf, auf dem See treiben ein paar Ruderboote, nur die Berge im Hintergrund fehlen. Ich hoffe, mit diesem Vergleich fluten nicht 1.000 Influencer den See. 😜
    Schon von weitem höre ich, dass an der St. Anna Hütte was los ist. Und tatsächlich stolpere ich in die Wallfahrt. Da ist hier oben einiges los. (https://www.annakapelle.de/wallfahrt.html) Zum Einkehren ist mir zu viel los. Ich genieße die absolut geniale Aussicht von der Kapelle und gehe weiter. Wenig später zweigt der NST vom Pfälzer Weinsteig ab, um der Walddusche in Gleisweiler die Ehre zu erweisen. Ich wähle die andere Variante und bleibe auf dem Weinsteig.
    Die Trifelsblickhütte hält, was sie verspricht. Die Aussicht auf die Burg ist himmlisch. Dahinter stapeln sich unzählige Pfälzer Berge. Ich nehme das übliche und ein älteres Paar lädt mich an ihren Tisch ein. Wir kommen länger ins Gespräch. Sie sind total begeistert von meiner Wanderung. Als ich gehe, höre ich nur im Hintergrund, wie sie anderen Anwesenden davon erzählen. Unweit der Hütte endet Kilometer 2.800. 🥰
    Beide Varianten vereinen sich wieder an der Landauer Hütte. Einmal um den Orensberg führt der Weg zum Orensfels. Dieser Fels ist ein absolutes Muss im Pfälzer Wald, er bietet eine Aussicht auf das Dreigestirn von Burg Trifels, Anebos und Scharfenberg. Alle drei werde ich morgen passieren.
    Die letzten 11 Kilometer haben es dann noch mal in sich. Es geht hinab nach Dernbach. Von da nach Eußerthal, Gräfenhausen und final nach Annweiler. Allerdings befindet sich dazwischen jeweils ein saftiger Anstieg, der auf der anderen Seite auch wieder hinab gestiegen werden muss. An der Holderquelle treffe ich auf eine junge Wandererin. Ich spreche sie an. „No German.“ Auf Englisch kommen wir ins Gespräch. Hailee ist Australierin und wandert gerade den NST inoffiziell. Sie ist vor einigen Tagen in Kirchheimbolanden gestartet und will den Trail bis zum Ende gehen. Wir verlieren uns in Wandertalk. Irgendwann muss ich aber weiter.
    Vom Krappenfelsen hat man noch mal eine geniale Aussicht auf Annweiler mit der hoch darüber aufragenden Burg Trifels. Der Trail führt durch die hübsche Altstadt. Bevor ich zum Naturfreundehaus gehe, gönne ich mir noch eine 40 cm Pizza. Nicht, dass ich heute Nacht noch Hunger bekomme. 😜
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