• Tag 77: Pforzheim - Langmartskopfhütte

    19 июля, Германия ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute Morgen ist großes Treiben in Pforzheim, es ist Flohmarkt. Doch als ich an der Enz ankomme, bin ich wieder ganz alleine. Hier fließen Enz und Nagold zusammen. An der Nagold entlang geht es zum Startpunkt des Westwegs, die goldene Pforte. Hier endet auch der GPS Track des westlichen Abschnitts vom NST, ich lade den letzten Track NST Süd. Mein GPS Gerät zeigt mir eine verbleibende Länge von 702 km an. Da steht es schwarz auf weiß, krass.
    Außerdem treffe ich an der Pforte einen anderen Wanderer, der den Westweg läuft. Er meint, am Parkplatz wäre eine Menge los. Das mag erklären, dass in Dobel alles ausgebucht war. Aber auf der Strecke bin ich komplett alleine. Zwischen Pforzheim und Neuenbürg laufe ich an der friedlich dahinplätschernden Enz entlang. Ich stelle mir die Frage: „Will ich, dass der Weg endet?“ Ich komme zu einer zweischneidigen Antwort. Ja klar, ich möchte endlich wieder mehr Zeit mit meiner Liebsten und meiner Familie und Freunden verbringen. Außerdem ist es ja körperlich schon ein wenig fordernd. 😜 Auf der anderen Seite könnte ich ewig so weiter marschieren, nicht auf deutschen Premium-Wohlfühl-Wegen sondern gerne etwas mit mehr Thrill, aber letztes Jahr habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich so etwas viel öfter machen will. Wie immer hat auch diese Frage zwei Seiten.
    Mir kommt ein Wanderer, Jochen aka Gonzo, entgegen und ich sage irgendwas Saloppes. Da dreht er um und sagt, ich begleite dich noch ein Stück. Und als wir dann an ner Hütte vorbei kommen, bietet er mir ein Getränk an. Er organisiert ein 24h Wanderevent für den lokalen Schwarzwaldverein Straubenhardt. Und natürlich interessiert er sich auch für meine große Wanderung. Später an der Schwanner Warte treffe ich ihn noch mal kurz. Davor wird aber das Neuenbürger Schloss erklommen, wieder ins Tal abgestiegen und dann geht es Meter für Meter bergauf zur Warte. Der Anstieg geht weiter bis auf den Heuberg, den höchsten Berg des Enzkreises.
    Da ich heute Abend keine Lust habe, in der Hütte was zu kochen, nutze ich Soulboy‘s Empfehlung und mache in Dobel einen Abstecher zum Imbiss First Kitchen. Der Cajun Burger mit Ananas und Jalapeños war genial, man merkt, dass sie die Saucen selbst machen. Ich hatte nur ein Problem: wie komme ich voll gefressen den Berg hoch?! 😜
    Der Himmel wird immer dunkler, es könnte bald ein Gewitter kommen. Aber auf den nächsten Kilometern komme ich an zahlreichen Hütten vorbei, wo ich mich zur Not unterstellen könnte. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke Richtung Rheinebene, allerdings ist alles ziemlich dunkel und die Sicht dadurch nicht so genial. Kurz vor der Hahnenfalzhütte beginnt es tatsächlich zu tröpfeln, aber ich bleibe optimistisch und lasse das Regenzeug weg. Und tatsächlich wird es nicht stärker und hört auch wieder auf, als ich meine Bleibe für die Nacht erreiche. Schade, die Natur bräuchte es.
    Читать далее