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- Day 83
- Tuesday, July 22, 2025 at 10:56 PM
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 841 m
GermanySchonach im Schwarzwald48°8’26” N 8°12’36” E
Tag 80: Freiersberg - Schonach

Ich laufe stoisch vor mich hin. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet, damit ich nirgends ausrutsche. Die Haut meiner Hände ist aufgeweicht, als hätte ich drei Stunden gebadet. Der Regen trommelt auf meine Kapuze. Ich laufe nicht mehr auf Pfaden, sondern in kleinen Bächen, die den Weg hinab laufen. Dabei hatte heute Morgen alles so optimistisch begonnen.
Thomas hatte recherchiert, dass der kleine Regenschauer noch durch muss, dann ist es erst mal geschafft. Als ich aus dem Auto aussteige, nieselt es nur schwach. Als ich am Harkhof vorbei komme, ist es tatsächlich komplett trocken. Doch wenig später fängt es richtig an und regnet heftig. Da fragt man sich dann doch mehrmals, warum man sich das freiwillig antut. 😜 Fragt mich bitte nicht, wie oft ich heute die Regenjacke aus- und wieder angezogen habe. Fotos mit dem Handy sahen teilweise wie verlaufene Aquarellbilder aus. Deshalb kommt immer wieder die Kamera aus der Tasche und zig mal wieder rein.
Am Spitzfelsen oberhalb von Hausach hat man eine hübsche Sicht auf die Stadt mit der Burg Husen darüber. Thomas hatte mich auch vorgewarnt, dass es der Anstieg hinter Hausach in sich hat. Und tatsächlich wird der heutige Tag einer der anstrengendsten der bisherigen Tour, etwas mehr als 1.800 Höhenmeter kommen auf die Uhr. Unter anderem der wirklich steile Anstieg von Hausach auf den Farrenkopf, teilweise geht es da ohne Kurven auf den Berg hoch. Bis zum heutigen Ziel kommen noch weitere dieser Anstiege dazu.
Am Huberfelsen befindet sich der Mittelpunkt des Westwegs, von da sind es in beide Richtungen 123 km. Hier war ich schon mal vor einigen Jahren, als ich den Zweitälersteig gewandert bin. Kurz vor dem Felsen erreiche ich Zielmarke 3.100. Nach einem weiteren steilen Anstieg auf den Karlstein werde ich oben zumindest mit einer genialen Aussicht und etwas Sonne, ja richtig gelesen, entlohnt. Tatsächlich klart es ein wenig auf. Die nächsten Kilometer zur Wilhelmshöhe geben mir dann auch eine der Antworten, warum ich freiwillig bei jedem Wetter mehrere Wochen am Stück wandere: der hübsche Wald wird durchsetzt von moosbewachsenen Bäumen, einfach idyllisch. Und es gibt einen süßen Getränkebrunnen. Kurz vor dem Ende kommt mir Daniel, mein heutiger Trail Angel entgegen. Da ich keinen Empfang hatte, konnte ich ihm nicht wie versprochen Bescheid sagen. Der Abend ist sehr kurzweilig. In den ersten 5 Minuten haben wir zahlreiche Trails identifiziert, die wir beide mögen und so gingen uns die Themen nie aus. 🥰
Der heutige Tag hat mich wieder vieles gelehrt, aber vor allem eins: ich bin körperlich und mental so stark, dass mich nichts mehr vom Erreichen des Ziels abbringen kann. Grenzstein 147 mache dich bereit.Read more
Traveler
👍👍👍Was für ein Foto- einfach großartig. Kompliment wie du allem trotzt, aber so ist es, wenn man ein klares Ziel hat. Natürlich ist es wichtig, dass der Körper mitmacht, aber sehr entscheidend ist der Geist. 3100 km, die km verrinnen nur so, Gratulation 🍺
JRonTourSo sehr Regen auch nervt, die Stimmungen danach sind genial
Traveler
Eine Halbzeitmarkierung auf dem Westweg? Ist die neu? 🤔
JRonTourKann schon sein, vom letzten Mal hatte ich sie auch nicht in Erinnerung
Traveler
🤩