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- Day 6
- Tuesday, September 16, 2025 at 1:58 PM
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 101 m
UzbekistanChiwa41°22’40” N 60°21’25” E
Khiva / Ichan Kala UNESCO Weltkulturerbe
September 16 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 23 °C
Schon beim ersten Blick auf die gewaltigen Lehmwände von Khiva war mir klar: Hier erwartet mich kein gewöhnlicher Stadtspaziergang. Die gewaltigen Mauern, von der Wüstensonne in warmes Ocker getaucht, wirken wie ein Tor in eine andere Epoche. Sobald ich durch eines der Stadttore schritt, hatte ich das Gefühl, in ein lebendiges Museum einzutreten.
Innerhalb der Mauern herrscht eine ganz eigene Atmosphäre. Enge Gassen winden sich zwischen alten Medressen, Karawansereien und Moscheen. Überall tauchen blauglänzende Kacheln auf, die im Sonnenlicht funkeln. Ich blieb schon nach wenigen Metern stehen, um das berühmte Minarett Kalta Minor zu bestaunen – so wuchtig und doch unvollendet, dass es fast wie eine Fata Morgana wirkt. Alles wirkt hier entschleunigt, fast so, als sei die Zeit stehen geblieben.
Es ist kaum zu übersehen, dass Khiva einst eine wichtige Station an der Seidenstraße war. Ich stellte mir vor, wie vor Jahrhunderten Karawanen mit Seide, Gewürzen und Geschichten durch genau diese Gassen gezogen sind. Besonders eindrucksvoll war die Juma-Moschee mit ihren über 200 hölzernen Säulen, jede einzelne kunstvoll geschnitzt. Das kühle Halbdunkel im Inneren bot eine willkommene Pause von der gleißenden Sonne draußen.
So sehr mich Khiva in seinen Bann zog, so sehr merkte ich auch die Schattenseite: die Massen an Touristen. Ganze Reisegruppen schoben sich durch die engen Gassen, oft mit Kopfhörern und Selfiesticks bewaffnet. Manchmal hatte ich Mühe, einen Moment der Ruhe zu finden, ohne in einem Fotohintergrund zu landen. Besonders vor den bekanntesten Bauwerken stauten sich die Menschen wie vor einem Konzert.
Der Höhepunkt meines Rundgangs war der Aufstieg auf die Stadtmauer. Von oben eröffnet sich ein Panorama, das mir den Atem raubte: Ein Meer aus Lehmbauten, durchbrochen von türkisblauen Kuppeln und Minaretten, während dahinter die endlose Wüste beginnt. Von hier oben relativierten sich auch die Touristengruppen – die Menschenmassen verschwanden zu kleinen Punkten in einem grandiosen Bild.Read more




















