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  • Day 9

    Abenteuerliche Abfahrt ins Vinschgau

    September 9, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach Nauders ging es weiter zum Reschensee mit grandiose Abfahrt ins Etschtal. Bei Gefällen bis zu 20% macht das Radfahren besonders Spaß, den man braucht fast gar nicht zu tun. Nur die Bremsen betätigen. Und wie das immer so ist auf so einer Reise: Ausgerechnet unsere Bremsen wollten da heute nicht mitmachen. Am Reschensee merkte Matthias schon, dass die Bremsen auf beiden Seiten irgendwie nicht mehr richtig zupackten. Und das ausgerechnet in der Mittagszeit, wo der einzige Radladen im Ort Reschen am See geschlossen hatte. Wir diskutierten kurz, ob man nicht mit den Füßen das schwere Tandem bremsen könne. Aber Jutta fand die Idee nicht gut, schon wieder neue Schuhe für Matthias zu kaufen. Also gingen wir gezwungenermaßen an die Fehlersuche. Erst hatte uns das Handbuch der Bremse von Magura in die Irre geführt: Es solle eine Druckpunktverstellung geben, die aber bei unseren Bremsgriffen nicht montiert war. Matthias versuchte zwar, die irgendwie doch einzustellen, aber das funktionierte nicht. Schließlich hat Matthias sich seinen Ingenieursfähigkeiten besonnen: Wie funktioniert so eine Hydralikbremse eigentlich? Durch einen Hebel wird Druck auf die Leitung aufgebaut, in der Öl den Druck an die Bremsbeläge weiter gibt. Und genau diesen Hebel konnte man durch Verstellen der Griffweiteneinstellung an dem Bremshebel vergrößern. Da muss man aber erst mal drauf kommen, dass die Griffweite auch den Bremspunkt beeinflusst. Das stand nämlich nicht so im Handbuch. Glücklich und stolz konnten wir die anschließende rasante Abfahrt entlang des Etsch richtig genießen.

    Unten im Tal haben wir in dem kleinem Dorf Sponding an der Etsch einen talentierten Fahrradmechaniker namens Andi kennengelernt. Der hat uns sicherheitshalber die Bremsflüssigkeit wieder aufgefüllt und entlüftet. Als Dank haben wir ihm dann gleich zwei Radtrikots abgekauft, um dieses Erlebnis nie wieder zu vergessen. Andi und Matthias waren auch sonst auf der gleichen Wellenlänge: Matthias hat erst mal gelernt, wie man richtig eine Bremse entlüftet. Und Andi hat sich die Alarmanlage gemerkt, die wir unter den Sättel verbaut hatten. Schließlich fand Andi besonders den roten Kasten am Rahmen interessant, in dem Matthias den selbstgebauten Radcomputer untergebracht hatte. Andi verglich sie mit einer Blackbox eines Flugzeugs, was Matthias sehr passend findet. In Analogie dazu heißt die bei uns jetzt nur noch Redbox. Nur gut das es bei unserer Reise heute keinen Unfall gab und die Redbox nicht geborgen werden musste...
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