• Niemandsland

    22. Juli 2024 in Kirgisien ⋅ ☀️ 4 °C

    Zwischen dem Grenzposten in Kirgisistan und dem tadschikischen Grenzposten liegen 20km Niemandsland und für die Straße zwischen den Grenzposten fühlt sich offensichtlich niemand zuständig. Der Zustand der Straße ist Gegenstand vieler Overlander Foren und von Einheimischen wird man vor der Straße gewarnt.
    Einheimische dürfen die Grenze zum Nachbarland auch nicht passieren und so wird die Strecke überwiegend von Touristen benutzt, die hier in den Pamir Highway einsteigen oder ihn verlassen.
    Die Anmeldeprozedere und notwendigen Formulare sind reichlich kompliziert und man benötigt eine Agentur um auf die entsprechende Liste zu kommen.
    Wir treffen uns hier wieder mit Beate und Ralf, mit denen wir bereits die erste Russland Passage gemacht haben.
    Unser letzter Stellplatz vor der Grenze ist ganz in der Nähe des Grenzposten und wir machen uns am Morgen auf, um die Grenze zu passieren.
    Ralf und Beate hatten das drei Tage vorher schon mal versucht, waren aber nicht auf der richtigen Liste und wurden zurück geschickt.
    Heute verstehen wir, dass die Grenze erst um 13 Uhr öffnet, der Posten nimmt dann aber doch meinen und Karins Ausweis, als ich das vorbereitete Passierschreiben unserer Agentur vorzeige.
    Wenig später dürfen Karin und ich passieren, nicht jedoch Beate und Ralf.
    Wir verstehen das alles nicht, können uns jedoch mit den Posten, die ansonsten sehr freundlich sind, nicht verständigen.
    Über Rufe vereinbaren wir mit Ralf und Beate, uns später auf der tadschikischen Seite zu treffen.
    Wir fahren also weiter auf einer ziemlich zerstörten Straße durch eine atemberaubende Gebirgslandschaft.
    Auf halber Strecke kommen wir an einen kirgisischen Kontrollposten. Hier wird das Fahrzeug und unsere Ausweise kontrolliert.
    Bei der Fahrzeugdurchsuchung wird unsere letzte halbe Flasche Wodka entdeckt und einer der Jungs fragt, ob er mit mir einen Becher trinken darf und ich schenke zwei Becher ein. Meinen Becher trinkt jedoch der Kollege, da ich ja noch fahren muss.
    Das Ganze läuft in einer sehr freundlichen und herzlichen Atmosphäre ab. Ich habe mich nicht genötigt gefühlt (im Gegensatz zu anderen Grenzen) und habe den Wodka gerne spendiert. Die Jungs tun mir leid, abgeschnitten von der Außenwelt, mitten im Gebirge, in baufälligen Barracken für einen Elendslohn.
    Wir schaukeln weiter durchs Gebirge und treffen auch wenig später wieder auf Beate und Ralf, die dann doch kurz nach uns passieren durften.
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