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  • Day 1

    Platte hier bin ich!

    April 20, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 18 °C

    Bosnien und Herzegowina - ein Land dessen Existenz mir bis zu einem kurzen Stop-Over zwischen Kroatien und Montenegro quasi nicht bewusst war - und doch habe ich mein Hab und Gut auf 5kg Handgepäck komprimiert und werde dieses Land in mein Herz schließen. Aber warum Bosnien und Herzegowina und nicht ein Land, welches einfacher zu bereisen ist? Vielleicht suche ich einfach ein Abenteuer. Vielleicht will ich etwas machen, was keiner meiner Freunde vorher gemacht hat. Vielleicht will ich aus meiner Komfortzone fliehen. Vielleicht will ich einfach entdecken was unsere Heimat Europa neben Spanien & Co. zu bieten hat. Vielleicht bin ich erschüttert darüber, dass ich nichts über die Geschichte Jugoslawiens weiß. Vielleicht bin ich bereit, bereit um aus dem ‚vielleicht‘ klare Aussagen zu machen, das zu finden was ich suche, um meine Begeisterung für Land und Leute zu teilen, das zu lernen was ich benötige um die Kultur zu verstehen, und die Erfahrungen zu sammeln, die mich nochmal ein kleines Stückchen wachsen lassen. Hier bin ich Bosnien - mit 5kg Gepäck und einem Mordshunger nach Neuem!

    München und Banja Luka trennt nur eine Stunde Flug, ein Katzensprung! Angekommen am Flughafen Banja Lukas, musste ich feststellen, dass das mit Abstand der kleinste Flughafen ist, den ich je gesehen habe. Zwei Toiletten, ein ATM und ein Kiosk. Reicht ja auch. Natürlich gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel um in die Stadt zu kommen. Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als einen Taxifahrer anzusprechen. Überrascht war ich nicht, als ich feststellte, dass er mich nicht verstand und kein Wort Englisch sprach. Kein Problem! Er gab mir sein Handy und ich tippte die Zieladresse ein. Problem gelöst. Überprüfen konnte ich das Getippte aufgrund der kyrillischen Schrift nicht, aber ich schenkte ihm blind mein Vertrauen. Gelandet bin ich in einer Wohngegend, nicht unbedingt wohnlich, nicht unbedingt schön, aber authentisch. Platte - hier bin ich. Die Platte erweist sich allerdings als sehr modern, so gibt es beispielsweise keinen Wohnungsschlüssel, sondern einen Code um die Tür zur Wohnung zu öffnen. Na gut, vier Stellen kann ich mir gerade so merken. Zum Abendbrot gönnte ich mir eine Gyrospita für 1,75€, auf die ich 25 Minuten warte musste, quasi der Mustafas Döner von Banja Luka. Geschmacklich auch wirklich hervorragend. Äußerst vorbildlich haben sie das Fleisch auch abgewogen bevor sie die Pita rollten, sodass die Größen S/M/L auch wirklich Sinn machten. Ob die Bosnier auch so pingelig und genau sind wie die Deutschen? Bis jetzt völlig unklar.
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