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  • Day 2

    Grün, grüner, Banja Luka.

    April 21, 2019 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 19 °C

    Vorweg ein paar harte Fakten zu Bosnien und Herzegowina: 7x Bosnien ergibt von der Fläche her 1x Deutschland. Mit seinen knapp 4 Millionen Einwohnern hat das Land allerdings genauso viele Einwohner wie allein unsere Hauptstadt. Bosnien und Herzegowina besteht, wie der Name schon verrät, aus zwei Teilen. Bosnien nimmt rund vier Fünftel der Fläche ein und entspricht quasi dem nördlichen Teil des Landes. Herzegowina ist dahingehen der kleinere südliche Teil. Das was mir bis Dato besonders gefällt ist die Währung. In Bosnien und Herzegowina zahlt man mit der konvertiblen Mark bzw. Pfennig. Na, klingelts? Bis zur Einführung des Euros war die Währung Bosniens 1:1 an der deutschen Mark gekoppelt. Heute entspricht 1KM ca. 50cent. Besonders gefällt mir das 5KM Stück, welches mich an das frühere 5DM Stück erinnert, den heißbegehrten Heiermann.

    Mein erster Stop ist Banja Luka, eine nordwestlich gelegene Großstadt - mit 200.000 Einwohnern die zweitgrößte des Landes. Da ich keine Reiseberichte über diese Stadt fand, wusste ich nicht so recht was mich erwarten würde bzw. war mir nicht sicher, ob ich sie überhaupt in meine Reiseplanung miteinbeziehen sollte. Ich tat es - zum Glück! Banja Luka ist unglaublich grün, hat viele Alleen und ist eingebettet in ergrünten Bergen. Die Atmosphäre ist unglaublich friedlich und das Publikum doch sehr jung. Die Platten und zerstörten Häuser sind natürlich nicht zu beschönigen, jedoch hat man das Gefühl die Menschen sind glücklich, zufrieden und leben. Zusammengefasst: Lohnt sich!

    Aufgrund meiner Vorahnung, dass diese Reise im ‚großen Fressen‘ ausartet, beschloss ich den Tag ganz leicht zu beginnen. Ich besuchte das wohl gesündeste Restaurant Banja Lukas ‚Zen‘ und gönnte mir ein hausgemachtes Müsli mit Hafermilch und einem frischen Kartotten-Apfel-Saft - Vegan ahoi! Gestärkt machte ich mich auf dem Weg in die Stadt - ich hatte schließlich einiges auf der Liste! Das Kastell, die Ferhadija Moschee, die Christ Erlöser Kathedrale, den Markt, und ganz wichtig: die Shoppingcenter. Meinen Mittagsstop machte ich bei Kod Muje - DEM Laden um Cevapi zu essen. Es war ein kleines, sehr uriges Ding mit direktem Blick in die Küche, bzw. auf die Küchenzeile mit 2 Fritösen. Englisch sprach man hier nicht, aber zum Glück gab es eine Karte mit Bildern. Das schaff ich! Auch hier konnte man zwischen verschiedenen Größen wählen, was ich ganz angenehm fand, denn so konnte ich die kleinste Größe wählen um natürlich nur zu probieren. Fazit: lecker, aber sehr fettig! Für mein lokales Bier ‚Nektar‘ zahlte ich 2KM und für das Cevapi 3,50KM - das macht in Summe für mein Mittagessen keine 3€! Weiter ging’s! Aufgrund eines Fahrradrennens war die ganze Innenstadt für Autos gesperrt, d.h. die größte Herausforderung lag darin, nicht von einem Fahrradfahrer überfahren zu werden. Spoiler: Geschafft! In der Innenstadt war viel Trubel, alle Geschäfte waren geöffnet, alle Leute auf der Straße. Kinder waren überall! Sowieso hatte ich den Eindruck, dass die Stadt super kinderlieb ist. Zig Spielplätze, Mini-Rummel, ein Karussell hier, eins dort. An jeder Ecke wurde Softeis oder Popcorn verkauft. Man kann es kaum glauben, aber Leute laufen tagsüber tatsächlich mit einer Tüte Popcorn herum. Snack für zwischendurch? Popcorn, klar! Ich verzichtete auf Popcorn und gönnte mir als Nachtisch ein Schokoladen Soufflee - das Beste der Stadt und, das ich je gegessen habe. Allerdings zog es mich für diese Geschmacksexplosion auch in eines der exklusivsten Restaurants der Stadt. Mit knapp fünf Euro für Soufflee und Wasser musste ich ziemlich tief in die Tasche greifen, aber es war jeden Pfennig wert! Anschließend genoss ich das herrliche Wetter. Blauer Himmel, Sonne satt. Ich machte einen Abstecher zum Busbahnhof, denn morgen soll meine Reise weitergehen. Ich wollte mein online Ticket bereits in ein normales Ticket umwandeln, allerdings verstand mich kein Mensch bzw. habe ich niemanden verstehen können. Kurzum: Keine Ahnung ob ich hier morgen wirklich wegkomme. Aber das wird schon! Desweiteren habe ich Deloitte entdeckt. Wer hätte gedacht, dass der Bedarf an Beraterschnöseln auch in Bosnien existent ist. Das was mich nicht überrascht hat, ist die Sache mit dem Müll. Natürlich liegt viel Müll herum, Müll wird in den Fluss geworfen, Müll kommt oft nicht in den Mülleimer. Nun gut, Bosnien hat andere Probleme, ich gebe dem Land 10 Jahre, dann läuft auch das. Nach 15km und vielen neuen Eindrücken von der Natur, den Menschen und dem fantastischen Essen, musste ich feststellen, dass ich am Verbrennen bin. Auch mit 26 ist das mit dem Eincremen noch schwierig!
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