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  • Day 50

    Hualien

    April 26, 2023 in Taiwan ⋅ 🌧 20 °C

    Heute klingelte der Wecket um 7:00Uhr, denn wir wollten wandern gehen. Das Hotel bot ein Frühstück a la Taiwan an. Reis, Tofu, Bohnen und allerlei an warmen Gerichten. Auf der anderen Seite stand ein Toaster mit vier süßen Aufstrichen. Nagut. Wir stärkten uns und fuhren los in den Taroko Nationalpark. Es regnete und in den Bergen hingen die Wolken sehr tief. Puh. Lohnt sich das, wenn man nichts sehen kann? Wir waren nicht so überzeugt die Wanderung unter diesen Umständen zu machen und waren für Plan B. Aber wir hatten keinen. Also hieß es doch wandern. Wir machten den Shakadang Trail, ein wunderschöner, einfacher Wanderweg, der spektakuläre Aussichten in die Schlucht und auf die umliegenden Felswände offenbart. Taroko ist auch bekannt als Marmorabbaugebiet.
    Die riesigen Marmorfelsen sind einfach beeindruckend! Wir waren 2,5 Stunden unterwegs und sehr froh, dass wir keinen Plan B hatten. Trotz Regen und Wolkendecke war es einfach toll.
    Wir fuhren weiter durch den Nationalpark und bestaunten die Kulisse. Ein Wasserfall hier, ein Tempel da. Atemberaubend.
    Wir suchten eine Mittagsmöglichkeit auf dem Weg zurück in die Stadt. Das was wir zuvor rausgesucht hatten, war geschlossen. Hartnäckig wie Claudia ist, rief sie an und kurze Zeit später saßen wir in einem Wohnzimmer. Links von uns ein In-House Friseur, rechts eine Karaoke-Station, hinter uns die Couch und wir am großen Tisch in der Mitte. Es war super merkwürdig. Und später auch herzzerreißend. Der Mann, der auch das Essen vorbereitete, schrieb uns auf Papier auf gutem Englisch, dass er nach seiner Erkrankung nicht mehr reden kann. Hinter seiner Maske erkannte man auch, dass er krank war. Er schrieb, dass er Lehrer ist und man spürte, dass er sich freute, dass wir da waren. Er machte ein Video von uns, welches er sofort hochlud.
    Zum Essen gab es eine Suppe, Reis mit (interessantem) Schwein und Apfelstückchen zum Nachtisch. Es war super viel und abgesehen vom Fleisch auch lecker, wir zahlten insgesamt auch nur 6€. Verrückt. Wir waren anschließend ein bisschen betrübt. Das Schicksal ist manchmal echt ein Arschloch.
    Auf dem Rückweg hielten wir beim Carrefour. Beim Aussteigen schreckten wir plötzlich zusammen. Unsere Herzen rutschen uns in die Hose, der ganze Körper vibrierte - ein Lärm vom Feinsten. Und wieder kam der Gedanke: Die Chinesen kommen. Ich sag das als Witz, aber innerlich schlummert natürlich dieses Unbehagen bezüglich der politischen Situation. Es waren nicht die Chinesen. Keine 100m vom Carrefourparkplatz starteten zwei Militärflugzeuge der Klasse F16. Halleluja. Kurz zuvor fuhren vier Panzer vor uns, aber mit Soldaten an den Waffen. Also diese Militärpräsenz kenne ich so gar nicht, in Deutschland gibt es sicher auch viele Orte, wo man das tagtäglich sieht. Ich bin das nicht gewohnt und daher finde ich das richtig scheiße, weil ich sofort an Krieg und Gefahr denke. Naja, unsere Shopping-Tour im Carrefour war erfolgreich, denn es gab Ananas. Die Ananas ist Taiwan ist einfach phänomenal. Perfektion! Eigentlich war sie nicht erfolgreich, denn wir waren auf der Suche nach Maqaw-Pfeffer, den es dort nicht gab. Ananas als Trost war aber super! Wir schlenderte nochmals durch Hualien. Ohne Regen ist es einfach so viel angenehmer. Wir aßen Nudeln mit einer Sesamsoße, allerdings nur zur Hälfte, denn wir brauchten noch Platz für die Baozis. Hier bräuchte man 3 Mägen um all das zu essen, was man möchte. Wir nahmen den Rest natürlich mit. Wir klapperten alle Mochi-Läden ab, probierten uns durch und deckten uns ein. Unsere Rucksäcke werden platzen. Und dann besuchten wir nochmals den Night Market. Zum letzten Mal auf unserer Reise. Richtig traurig. Hier fanden wir zwar den Maqaw Pfeffer, aber er schmeckte uns nicht. Zu künstlich. Zum letzten Mal aßen wir die Süßkartoffel-Bällchen und machten uns auf den Weg zu den Baozis. Heute konnten wir nicht im Restaurant essen, anscheinend boten sie das gestern nur aufgrund des Regens an. Egal. Dann zum mitnehmen, bitte. Wir gingen zurück ins Hotel und verschlungen unsere Ausbeute. Yummi. In der Bar von gestern ließen wir den Abend mit Bier & Cocktail ausklingen.
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