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  • Day 94

    250km Schotter und ein Reifenplatzer

    January 7 in Chile ⋅ ⛅ 9 °C

    Weiter geht’s auf der Carretera Austral gen Süden - 250 km auf Schotter! Na dann schauen wir mal, wie das wird!
    Da wir mit viereinhalb Stunden reiner Fahrzeit zu rechnen hatten, frühstückten wir um 7:30 Uhr. Begleitet von Regen und Sonne ging’s zwischen Kuhweiden, Seen und Flüssen mit Farben wie aus dem Traumland weiter.
    Es ist verwunderlich, dass wir KEINE Tiere sehen, also abgesehen von dem Weidevieh. Ein, zwei Vögel, aber das war’s dann auch schon wieder. Es liegt wahrscheinlich an der lauten Schotterstraße.

    Wir folgten dem Río Baker mit seiner absolut einzigartigen türkisen Farbe bis nach Confluencia, wo der Río Neff auf ihn trifft. Ab da ist die Farbe leider nicht mehr so türkis. Im Anschluss fuhren wir nach Cochrain, wo wir einen größeren Einkauf tätigten, um in weiterer Folge den Kühlschrank im neuen Airbnb zu füllen. Die zweite Aufgabe in dieser Stadt war, die Carabineros zu finden und bei ihnen eine Fähre zu reservieren. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir einfach 60 Minuten vorher bei der Fähre sein müssen.

    An einer Bushaltestelle an einem See stoppten wir und trafen wir zwei nette US-Mädls, die mit dem Rad unterwegs waren.
    Wie man auf die Idee kommt, ist mir immer noch ein Rätsel. Das muss einen ja durchschütteln auf so vielen Schotter-Kilometern und die Strapazen bei Regen, Wind und im Zelt! Dafür muss man geboren sein. Sie beschrieben, dass man dadurch total „runter kommt“ da man sich nur auf die nötigsten Bedürfnisse wie essen, trinken und schlafen konzentrieren muss. Worum ich sie auf jeden Fall beneide, ist die Ruhe/die Stille, die wir beim Autofahren leider nie haben. Die tägliche Strecke die sie absolvieren, liegt zwischen 30 und 110km.
    Die Radfahrerinnen haben uns auch erzählt, dass viele Autofahrer stehen bleiben und ihnen Bananen oder sonstiges Essen geben. Manchmal werden sie zum Abendessen bzw. auch zum Übernachten eingeladen.

    Kurz vor der Ankunft in Tortel war es dann soweit. Eines der 1000 Schlaglöcher war zu tief und wir hatten nicht nur einen Reifenplatzer sondern auch eine kaputte Felge. That's life!
    So schnell konnte Papa gar nicht schauen, hatte Michi schon den Reifen gewechselt!

    Caleta Tortel ist ein Dorf auf Pfahlbauten direkt am Beginn der chilenischen Fjorde. Ein liebliches Dörfchen mit einem "Spitzen-Café", wo wir uns gleich ein Mittagessen (um 17 Uhr) in die Figur hauten 😜. Die Essenszeiten verschieben sich deshalb so enorm, weil es bis 23 Uhr hell ist und wir schon langsam die zeitliche Orientierung verlieren. 🤭🫣😴.
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