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- Day 236
- Sunday, September 29, 2019 at 4:09 PM
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 1,184 m
CanadaCentral Coast Regional District52°24’35” N 126°35’33” W
4 Mile Ridge via Saloompt Bluffs

'4 Mile Ridge via Saloompt Bluffs' ist eine schwierige Wanderung in Hagensborg, Bella Coola Valley, BC mit vielen Aussichtspunkten und Blick über das Bella Coola Valley mit einem natürlichen Pool, der im Sommer zum schwimmen einlädt. (Diese Info hab ich geschrieben, da ich ansonsten nichts gefunden habe.)
Distanz: 10+ km (hab vergessen die App auszuschalten - ups)
Höhenmeter: 1291 hm
Zeit: ca. 7 Stunden (inkl. 2,5 Stunden Pause)
Anreise: Auto
6:27. Wie immer um diese Zeit wache ich auf, bevor der Wecker klingelt. Neuer Tag, neue Touris. Ich weise alle ein und um 7:45 ist wieder alles still, bis zur Rückkehr der Tour. Heute ist eine Deutsche an Board, die allen das Leben schwer macht. Sie ist mit Abstand die unentspannteste Person, die mir hier in meiner Zeit begegnet ist. Ich komm mir fast vor wie zurück in München 🤪
Ich will eine Wanderung machen, kann aber erst nach Rückkehr der Tour starten. Zur Sicherheit frage ich nochmal beim Spezialisten, der die Wanderwege anlegt und pflegt, ob ich die Tour an einem Nachmittag machen kann. Er meint, das sollte kein Problem sein, zur Sicherheit kann ich ja meine Stirnlampe einpacken. Was ich allerdings erst im Nachhinein begreife: ich meine mit der Tour die komplette Tour 'Mile Ridge via Saloompt Bluffs', er dagegen schreibt nur was von den Pools.
Ich komme noch später los als geplant und starte meine Wanderung um 12:45. Naja, also um 12:50 - mir fällt unterwesgs auf, dass ich meine Kamera vergessen habe und so laufe ich nochmal zurück zum Auto. Ich war zum Glück noch nicht weit. Den Weg bis zum Aussichtspunkt bin ich schon mal gelaufen. Daher spar ich mir das Fotomachen und bin nach 1 Stunde und 5 Minuten oben. Kurze Pause und es geht weiter. Als ich nach einer guten halben Stunde bei den Pools ankomme, laden diese tatsächlich zu einer Badepause ein - wenn es nur nicht so kalt wäre! Ich laufe weiter. Es geht auf und ab, bis ich am Grat ankomm. Irgenwie schon etwas unheimlich. Aber ich bin ja nicht die erste, die hier langläuft. Auf der anderen Seite geht es dann nochmal fast senkrecht den Berg hinauf. Oh Mann! Ich muss doch auch noch zurück! Neugierig bin ich trotzdem. Bis 16 Uhr geh ich noch weiter, das sind noch 15 Minuten. Ich erhöhe nochmal mein Tempo. Oben angekommen erwartet mich nochmal ein wunderschöner Blick über das Tal. Von hier aus gibt es keinen richtigen Weg mehr. Man läuft einfach in den Felsenzwischenräumen. Das wird mir jetzt aber zu viel. Ich sehe, dass es wohl tatsächlich nur noch ein paar Meter bis nach oben sind. Aber es ist auch schon 10 nach 4 und eigentlich wollte ich um 4 mit einem Bier in der Hand in der Sonne sitzen - falls überhaupt noch Sonne da ist. Hier in Bella Coola geht die Sonne im Moment um 19 Uhr unter. Davor verschwindet sie aber schon hinter den Bergen. Hier ist es schon jetzt ziemlich duster. Also mache ich kehrt. Eine Stunde später, um 17:19 sitze ich dann - im Schatten - und genieße den Blick auf den Nusatsum (2.575 m), Schoolhouse Mountain (2.400m) und die Berge und Gletscher dahinter. Obwohl ich weder Socken noch richtig warme Kleidung dabei habe und meine Schuhe (und Füße) komplett durchnäßt sind, beschließe ich, den Sonnenuntergang hier oben anzusehen. Stirnlampe hab ich ohnehin einstecken und die paar steilen, matschigen und anderen etwas anspruchsvolleren Stellen und Flußläufe machen das Ganze erst interessant (oder?). Um meine Beine & Füße zu wärmen, schlüpfe ich in meinen Packraft-Rucksack, den ich glücklicherweise für diese Tour gewählt habe. Zusammen mit Mütze, Handschuhen und Jacke (natürlich alles Merino) lässt es sich die 2 Stunden ganz gut aushalten. Und es rentiert sich. Immer wieder stehe ich zwar kurz vor einer Panikattacke - ich glaub, ich pack das nicht. Es ist jetzt ja schon ganz finster im Wald. Und ich bin doch noch nie Nachts durch den Wald gelaufen. Was mache ich, wenn ich einem Bären begegne? Oder einem Wolf oder Puma? - kann mich jedoch jedes Mal zusammenreißen und den Ausblick genießen. Um 19:20 finde ich, dass ich genug Schönheit aufgesogen habe. Der Himmel hat zwischenzeitlich ein wunderschönes lila-blau angenommen. Ich mache mich auf den Heimweg. Obwohl es schon fast komplett finster ist, renne ich erst mal ohne Stirnlampe los. Umrisse kann ich noch erkennen und für was übe ich denn die ganze Zeit, mich im Dunkeln zurechtzufinden, wenn ich es dann nicht nutze? Eine gute halbe Stunde später schalte ich dann aber die Lampe ein, damit ich auch die ein oder andere Markierung erkennen kann. Der Weg ist zwar schmal, aber (meist) gut zu erkennen. Nur zwei Mal komme ich etwas ab und rutsche auch nur einmal aus. Gute 40 Minuten später komme ich in völliger Dunkelheit ohne das Aufeinandertreffen auf irgendwelche Tiere bei meinem Van an. 20 Minuten Heimfahrt, Dusche, Bett. Eigentlich wollte ich mir einen Burger machen und ein Feuer. Das muss wohl bis morgen warten.
Was für eine grandiose Tour!Read more