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  • Day 152

    Die Seelöwen Valdivias

    April 16, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 15 °C

    Es ist schon dunkel als wir in Valdivia ankommen und es dauert eine Weile, bis wir einen für die Nacht geeigneten Parkplatz gefunden haben.

    Dann laufen wir ins Zentrum und suchen uns etwas zu essen. Es gibt eine ganze Reihe an Foodtrucks, doch als erstes steuern wir den kleinen Stand etwas abseits an. Auf dem Tisch stehen lediglich ein Kartuschengaskocher, eine Pfanne und ein paar Schüsseln. Ohne zu wissen was die ältere Dame verkauft, bestellen wir. Zum ersten Mal kommen wir in den Genuss von Sopaipilla, einer südamerikanischen Teigspezialität. Köstlich! Und anschließend gibt's Berliner mit Puddingcreme.

    Dann riechen wir sie auch schon, die Seelöwen. Obwohl Valdivia nicht direkt am Meer liegt, lebt hier - mitten in der Großstadt am Río Valdivia - eine Seelöwenkolonie. Einzigartig. Diesen Anblick genießen wir eine Zeit lang, bevor wir uns schließlich wieder auf den Rückweg machen.

    Am nächsten Tag kehren wir zurück und besuchen die Feria Fluvial, einen lebhaften Fisch- und Gemüsemarkt. Tagsüber herrscht reges Markttreiben, abends hingegen scheint es - abgesehen von dem leicht fischigen Geruch - als hätte es nie einen Markt gegeben. Über die Abfälle der Fischhändler freuen sich Kormorane, Geier und Seelöwen. Auch wir schlemmen uns durch, kosten Ceviche und kaufen eine Hand voll Chupones - die Frucht einer Bromelienpflanze, die im valdivianischen Dschungel zu finden ist. Mit dem Mund saugt man den süßlich schmeckenden Inhalt heraus. Am Abend kochen wir frische Miesmuscheln in leckerer Weißweinsoße.

    "El jefe" des Parkplatzes auf dem wir über Nacht standen, möchte uns zum Abschied ein Pflänzchen mit auf die Reise geben. Wir wissen aber, dass wir dieses spätestens bei der nächsten Einreise nach Chile an der Grenze wieder abgeben müssten.

    Mitte des 19. Jahrhunderts kamen viele deutsche Einwanderer in die Region und Chiles erste Bierbrauerei (Anwandter) wurde gegründet. Ein Großteil Valdivias, darunter auch die Brauerei, wurde vor rund 60 Jahren vom Chile-Beben, dem mit 9,5 bislang stärksten gemessenen Erdbeben weltweit, zerstört.
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