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  • Day 372

    Islas flotantes de los Uros

    November 22, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 16 °C

    Morgens buchen wir bei Yordi eine private, authentische Tour zu den Uros Inseln und wenig später sitzen wir schon im Boot. Die Uros sind ein indigenes Volk, das auf ca. 120 schwimmenden Inseln im Titicacasee lebt, welcher der größte See Südamerikas und der höchste kommerziell schiffbare See weltweit (3.812m ü.NN.). Ursprünglich dienten die Inseln der Verteidigung, da sie im Falle einer Bedrohung einfach verlegt werden konnten.

    Zuerst fahren wir nach Suma Marka, was so viel bedeutet wie "schöner Ort". Das ist die Insel von Yordi und seiner Familie. Rosa und Melinda erzählen uns zunächst auf Spanisch (untereinander wird auch hier Aymara gesprochen), wie die Inseln gebaut werden - nämlich alles (Inseln, Häuser, Boote) aus Totora Wurzeln und Schilf. In der Regenzeit werden die Wurzelblöcke aus dem See heraus gestochen und später mit Eukalyptuskeilen und Seilen zu sogenannten Khili-Paletten zusammengebunden. Sobald sich die Wurzeln miteinander verbunden haben, werden über einen Monat lang jeden Tag Schichten aus Totoraschilf darauf gelegt. Und selbst wenn die Insel einmal fertig ist, muss alle paar Wochen ausgebessert und nachgelegt werden, da das Schilf schnell verrottet.

    Anschließend dürfen wir eine kleine Hütte betreten, viel mehr als eine Matratze liegt nicht darin. Seit 10 Jahren erst hat jede Hütte ihr eigenes kleines Solarpanel, vorher gab es keinen Strom. Total faszinierend einen Einblick in die so naturnahe Lebensweise der Uros zu bekommen, wobei die meisten mittlerweile hauptsächlich auf dem Festland wohnen. Fürs Foto dürfen wir noch schnell in eine typische Tracht schlüpfen und danach fahren wir mit dem "Mercedes Benz" weiter zu einer zweiten Insel, die Touri-Insel. Wahrscheinlich Pflicht-Stopp für alle Touren. Wir essen frittierten Fisch und Queso Frito, bevor es mit dem Motorboot anschließend nach etwas mehr als 3 Stunden auch schon wieder zurück geht. Derzeit fehlt dem Titicacasee einiges an Wasser, da es in den letzten Regenzeiten viel zu wenig regnete und auch die Wasserqualität verschlechtert sich zunehmend. Der einst heilige See leidet stark unter Verschmutzung. Bereits zum zweiten Mal wurde der See dieses Jahr zum "Bedrohten See des Jahres" gewählt.

    In Puno gönnen wir uns nach den drei Wochen, in denen wir zum Teil zu dritt im Bus, im Zelt oder einer günstigen Unterkunft geschlafen haben, mal ein anständiges Hotelzimmer. Unseren letzten gemeinsamen Abend zelebrieren wir in der Positive Bar, wo viel gute und überraschenderweise auch viel deutsche Musik gespielt wird. Und dann ist es so weit: nach drei Wochen, die wie im Flug vergingen, trennen sich unsere Wege wieder. Wir bringen Phia in Juliaca zum Flughafen, bevor es für uns noch ein letztes Mal nach Bolivien geht.
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