• Katja Hocke
  • Katja Hocke

Sabbatical 2020

Ein halbes Jahr alles hinter mir lassen. Die Welt ist groß und schön. Let the adventure begin! Weiterlesen
  • Elliot Bay

    18. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 17 °C

    Elliot Bay ist die Empfehlung der netten Kassiererin im Four Square Supermarkt in Russel. Überhaupt sind hier alle Leute super nett und jederzeit zu einem Plausch aufgelegt. Jeder fragt wie es einem geht und woher man kommt.
    Gesagt getan - ich suche online nach einer Bleibe in der Nähe von Elliot Bay und stoße auf The Farm. Mehr dazu in meinem „The Farm Footprint“.

    Heute checken wir den 10 Minuten entfernten Surfspot das erste Mal aus. Ein einsamer Surfer berichtet, dass es die nächsten Tage besser werden soll. Also machen wir uns heute für den mäßigen Surf nicht nass. Aber was für ein Strand!!!! So wunderschön. Ich freue mich drauf dort die nächsten Tage in die Wellen zu springen.
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  • Kühe melken auf The Farm

    18. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 13 °C

    Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht, sind wir zufällig auf „The Farm“ gelandet. Ein echter Kiwi-Bauernhof mit 200 Milchkühen, 60 Pferden, Ziegen, Gänsen, Hühnern, einem Schwein und 9 Hunden. Wir wurden herzlich Willkommen geheißen und aufgefordert uns überall auf dem Hof frei zu bewegen.
    The Farm ist ein Familienbetrieb. Zahlreiche Volunteers, von denen viele ein ganzes Jahr bleiben, helfen den Laden zu schmeißen. Im Gegenzug bekommen die jungen Weltenbummler ein einfaches, entspanntes Leben in einer fröhlichen Gemeinschaft am Busen der Natur. Zu dieser Gemeinschaft sind wir spontan für ein paar Tage gestoßen. Denn ein großes Fest war in Planung und wir wurden herzlich eingeladen mitzufeiern. Da fragen sie definitiv die Richtigen :)

    Aber jetzt erstmal Kühe melken. Mit Gummistiefeln und Regenponcho (gegen den starken Regen und die Kuhscheiße) sind wir zum Stall gewatet um den Beiden, die ihre tägliche Arbeit im Kuhstall verrichten, über die Schulter zu schauen. Von 8 Uhr bis Mittag sind der Deutsche und die Französin jeden Tag mit melken, Kälber füttern und Stall reinigen beschäftigt. Danach haben sie Freizeit.
    Die Kühe stehen erhöht mit den Ärschen zu uns, zu beiden Seiten eines schmalen Ganges, jeweils 15 in einer Reihe. Falls sie ihr Geschäft verrichten müssen, hat man ein Problem :) Rafael erklärt uns, was die farbigen Markierungen der Kühe bedeuten und zeigt uns wie er die Melkmaschinen anlegt. Dann darf ich zwei Kühe melken. Sie lassen es sich artig gefallen. Fertig gemolken, dürfen die Kühe wieder auf die Weide. Am Ende füttern wir noch die süßen Kälber. Auf mich wirkt das alles wie eine sehr tierfreundliche Art der Landwirtschaft.
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  • Midsommar auf The Farm

    19. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 14 °C

    Die Frage warum mitten in Neuseeland ein schwedisches Sommersonnenwende-Fest gefeiert wird, hat sich schnell geklärt. Drei der vier Farmgeschwister sind mit Schwedinnen liiert. Und die dachten sich, was in Skandinavien Spaß macht, funktioniert auch im Kiwiland. Alles sollte ganz genauso sein wir beim Original: Maibaum schmücken, Tänze, Lieder, Spiele und schwedisches Essen. Nur die weißen Nächte ließen sich nicht imitieren.
    Es war eines der schönsten Feste, die ich je erlebt habe. Die urgemütliche Farm war der instagramreife Wohlfühlort für die vielen internationalen Gäste und dazwischen herumwuselnden Hunde. Das absolute Highlight war das fantastische Essen. Jeff the Chef hat ein unglaubliches Menü gezaubert. Am Ende haben alle im Woolshed die Kalorien wieder abgedanct.
    Ich staune darüber, dass der blanke Zufall mich genau zu dem Zeitpunkt an diesen Ort gebracht hat und bin glücklich darüber mit all den wundervollen Menschen eine so fantastische Zeit verbracht zu haben.
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  • Waipu Caves

    21. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 14 °C

    Und nochmal eine Glühwürmchenhöhle. Diesmal ganz naturbelassen und nicht kommerzialisiert. Corona und obendrein Nebensaison tragen dazu bei, dass wir diese recht bekannte Attraktion ganz für uns alleine haben. Weder auf dem Wanderweg noch in der Höhle treffen wir eine Menschenseele. Mit Wasserschuhen waten wir durch das maximal kniehohe Wasser und erkunden die Gänge der Höhle. In der absoluten Finsternis gelingt es mir sogar ein Glühwürmchen von ganz nahmen zu fotografieren. Deutlich sind die wie Perlenketten herabhängenden Fangfäden und der blau glühende Kopf des Wurms zu erkennen.Weiterlesen

  • Coromandel

    22. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir schlängeln uns mit den Straßen die Coromandel Peninsula entlang. Schon die ersten Ausblicke hauen mich von den Socken. Wie herrlich muss es hier erst im Sommer sein? Dann muss die Landschaft regelrecht karibisch aussehen. Auch die Städtchen sind zauberhaft. Coromandel Town wirkt wie eine verschlafene Cowboy-Stadt.Weiterlesen

  • Driving Creek Railway and Potteries

    23. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ ☀️ 16 °C

    Ein gewisser Barry Brickell hatte keine Lust mehr auf sein Dasein als Lehrer. Stattdessen kaufte er 1961 ein Stück Land in Coromandel und folgte seiner Leidenschaft des Töpferns. Außerdem errichtete er eine Eisenbahnstrecke um den Lehm zu transportieren. Irgendwann wollte die Bank ihre Kredite zurück haben und es entstand die Idee, mit der Bahn Touristen zu befördern. Das war bald auch deutlich lukrativer als das Töpfern. Letzes Jahr wurden 50.000 Touris kutschiert! Man fährt durch den dichten Buch, über Brücken, durch Tunnel und sieht Töpferarbeiten am Schienenrand. Am Ende der Strecke gibt es einen Aussichtsturm der, was ich am besten finde, Eyefull Tower heißt ;-) Es ist alles ganz charmant und niedlich.Weiterlesen

  • Cathedral Cove

    24. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 15 °C

    40 Minuten auf und ab. Und Zack! Schon das nächste NZ-Highlight, welches die Menschen in Scharen anzieht und begeistert. Wie toll muss es hier erst im Sommer sein. Man kann hier baden gehen und manchmal sogar surfen!Weiterlesen

  • Hot Water Beach

    24. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 15 °C

    Hier habe ich gar nicht viele Fotos, denn ich war intensiv mit dem Erlebnis selbst beschäftigt. Hot Water Beach ist etwas ganz besonderes. Mit Schaufeln bewaffnet gehen die Menschen selbst an eisig kalten Tagen zum Strand. Dort graben sie sich ein schönes großes Loch und legen sich genüsslich hinein. Wie der Name vermuten lässt, kommt hier heißes Wasser aus der Erde. Es ist so toll in seinem selbstgebuddelten heißen Pool zu liegen, während man auf den wilden Ozean blickt 😍 Aber Vorsicht! Das Ganze funktioniert nur 2 Stunden um Low Tide herum. Wir haben es gerade noch so geschafft ein paar Minuten im heißen Wasser zu entspannen, bevor der eisige Ozean das Becken zerstört und die Badenden kreischend aufspringen.Weiterlesen

  • Hobbiton

    25. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 12 °C

    Endlich!!! Ich habe es nach Hobbiton geschafft. In NZ nicht in Hobbiton gewesen zu sein, ist wie Paris ohne Eiffelturm. Bei meinem ersten Anlauf im März wurde es einen Tag vorher geschlossen. Kurz darauf ist ganz Neuseeland in den Corona-Schlaf gefallen. Im Juni war der Spuk vorbei, der Kampf gegen das Virus als gewonnen erklärt und das Leben ging weitestgehend normal weiter. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass es fast alle Touristen aus dem Land geschwemmt hat.

    In Hobbiton genieße ich den Luxus, in einer kleinen Gruppe durch das Filmset geführt zu werden. Die sanfte Hügellandschaft in welche die niedlichen Hobbit-Häuschen integriert wurden, ist von Peter Jacksons Location Scouts von Hubschrauber aus entdeckt wurden. Der Farmer, welchem das Land gehört, hatte das Glück seines Lebens. Seine Schafe waren aber zu scheu (oder nicht weiß genug) um es in die Filme zu schaffen. Stattdessen wurden extra hübsche Filmschafe verwendet. Und überhaupt wurde auf jedes noch so kleine Detail geachtet. Der Baum oberhalb von Bilbos Haus ist z.B. ein künstliches Stahlgerüst mit Blättern. Für Der Hobbit waren sie schon zu ausgeblichen und jedes Blatt musste einzeln angemalt werden. Für sieben Sekunden Film!!!

    Ich erfahre jede Menge spannende Geschichten rund um die Drehs von Herr der Ringe und Der Hobbit. Aber noch lustiger sind die Stories über die verrückten Fans, die das Set z. B. in voller Hobbit-Montur besuchen.
    Bis auf die Kneipe Green Dragon, in der wir ein Hobbit-Ale genießen, sind die Häuser leider nur Kulissen. Die Innenszenen wurden in einem Studio in Wellington gedreht und existieren jeweils in zwei Größen, einmal für Hobbits und einmal für Zauberer und Menschen.
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  • Ulo‘s Kitchen

    26. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 15 °C

    Ich liebe diesen Laden 😍 Der Style ist so speziell, dass es ihn nicht zweites Mal gibt. Die Deko ist ein Mix aus Surfer-Stuff, dazu ein paar Indianer-Fotos, plus ein bisschen Mexiko und Asien. Alles Designs (Bilder, bemalte Möbel, Platten, Shirts etc.) stehen zum Verkauf und werden von der Tochter der Besitzer angefertigt. In einer Ecke des gemütlichen Raums spielt ein DJ chilliges Bongo-Electro und futtert nebenbei selber eine Lachs-Bowl. Außerdem sind die Kellner extrem nette Surfer-Dudes und by the way ist das asiatisch angehauchte Essen der Hammer!Weiterlesen

  • Flora

    27. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 17 °C

    Die Flora Neuseelands ist einzigartig durch die isolierte Lage der Inseln und sehr vielfältig durch die Ausdehnung über 14 Breitengrade. 85% der Pflanzen sind endemisch, kommen also nur hier vor. Die Besiedlung durch den Menschen begann erst vor 1000 Jahren und hat die Tier-und Pflanzenwelt durch Einschleppung stark verändert. Inzwischen sind ca. die Hälfte aller Pflanzenarten eingeschleppt.

    Ich fotografiere gern die hübschen Blüten und Blätter und erfreue mich daran ohne mich wirklich auszukennen.
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  • Schräge Vögel

    28. Juni 2020 in Neuseeland ⋅ 🌧 14 °C

    In Russel ist es mir gelungen, den Gesang eines Tui einzufangen. Sein eindrucksvolles Repertoire reicht von Flöten über Schnarren und Knacken, alles kann dabei sein. Man hört ihn sowohl auf der Nord- und der Südinsel aber selten bekommt man ihn aus der Nähe zu Gesicht. Er ist schwarz mit im Sonnenlicht violett, blau und grün schillernden Federn und weißem Federbüschel am Hals. Hoffentlich fliegt mir noch einer vor die Linse.
    Die kleinen olivgrünen Vögelchen, die man auf dem Video sieht, sind übrigens Silvereye (auch Wax-eye genannt).
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  • Goodbye Neuseeland

    1. Juli 2020 in Neuseeland ⋅ 🌙 10 °C

    Beim Erschaffen von Neuseeland muss der liebe Gott bekifft gewesen sein. Auf jeden Fall hat er aus den Vollen geschöpft und bekommt von mir für sein Meisterwerk einen Designpreis verliehen. Jeweils 10 von 10 Punkte in den Bewertungskategorien Originalität, Vielfalt und Darstellungsqualität 😃

    Einmal verdaut, dass aus meiner Weltreise nun hauptsächlich eine Neuseelandreise geworden ist, habe ich mich bremsen und von Rhythmus des Landes tragen lassen. Es gibt hier so viele unberührte menschenleere Gegenden, dass man besser einen vollen Tank und einen vollen Magen hat. Einen ganzen Strand für sich alleine haben? Oder wie wärs mit einen ganzen Wald? Hier kein Problem. Bei nur 5 Mio Einwohnern auch kein Wunder. Wenn man aber mal auf einen Kiwi trifft, dann ist sie/er in der Regel warm, nahbar und unkompliziert. Sie machen es einem leicht, sie zu mögen.

    Auf die Frage „Wo wollen Sie leben? In der Stadt oder auf dem Land?“ hätte ich vor meinen 4 Monaten Neuseeland noch voller Überzeugung „In der Stadt“ geantwortet. Doch das Leben nahe der Natur kommt mir nun auf einmal viel erfüllender vor. Morgens aus dem Camper steigen und den Tau im Gras glitzern sehen. Täglich mit den Augen das Meer abtasten um die Qualität der Wellen abzuschätzen. Ausgedehnte Spaziergänge am Strand, wo es immer kleine Schätze zu entdecken gibt. Oh man! Das werde ich alles so vermissen 😢
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  • The End.

    2. Juli 2020 in Neuseeland ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach den ganzen Stressgefühlen vor einer langen Flugreise kommt jetzt, wo ich im Singapur Airlines Flieger sitze, der Abschiedsschmerz hoch. An erster Stelle betrauere ich den Abschied von Neuseeland, welches mir in 4 Monaten! arg ans Herz gewachsen ist. Und dann ist da noch der Abschied von meinem halben Jahr absoluter Freiheit.

    Und wie verrückt sich die Dinge in der Zeit entwickelt haben! Ausgerechnet dann, wenn ich auf große Reise gehe, stellt sich die Welt einmal auf den Kopf. Man kann sich darüber ärgern, dass die großen Pläne einfach so durchkreuzt werden oder das Beste aus der Situation machen. Ich würde sagen, ich habe die Krise wunderbar gemeistert. Statt vor lauter Panik abzubrechen und in den nächstbesten Rückholflieger nach Deutschland zu springen, habe ich mir schnell ein hübsches Plätzchen Erde für den COVID-19-Lockdown gesucht. Sandy's Campground samt seiner bunten Bewohner ist mir in der Zeit zu einer zweiten Heimat geworden.

    Hier eine kurze und ungerechte Zusammenfassung meiner 6 (von geplanten 12) Ländern, die ich besucht habe. Ungerecht, weil natürlich noch viel mehr los war. Aber das sind die Erlebnisse, die mir besonders hängengeblieben sind:

    👉 In Sri Lanka habe ich die Nächte barfuß am Strand durchgetanzt, wurde von Senarath durchs ganze Land chauffiert und vom spirituellen Zauber der ersten Sonnenstrahlen auf dem Gipfel des Adam’s Peak tief berührt.

    👉 In Kuala Lumpur habe ich die frechen Tempeläffchen gefüttert, in einer schicken Rooftot Bar im Blümchenkleidchen Cocktails geschlürft und die krassesten Schmetterlinge und Käfer aus aller Welt bestaunt.

    👉 In Singpur wandelte ich im Glanz futuristischer Architektur, ließ mich von der perfekten Symbiose aus Farben, Formen und Klängen einsaugen und bestaunte exotische Gärten unter riesigen Glaskuppeln.

    👉 In Indonesien bin ich im strömendem Regen mit dem Roller gefahren, habe im türkisesten Wasser kitschige Selfies auf Schaukeln geschossen, und mit Surfcoach Holli Molly Fortschritte auf den Wellen gemacht.

    👉 In Australien habe ich Kopfstand im Sand gemacht, verzückt beobachtet wie ein Känguru-Baby neugierig aus Mamas Beutel schaut und bin mit dem Jeep über den Sand gebrettert.

    👉 In Neuseeland habe ich auf dem Gipfel des Roys Peak weiche Knie bekommen, mich auf meiner bisher längsten Welle komplett stoked gefühlt und im Corona Lockdown das entschleunigte Camperleben genossen und neue Freunde gewonnen.

    Ich werde nun mein Jetlag ausschlafen gehen und mich an meine Lieblingsorte zurückträumen.

    P.S. Kennt zufällig jemand einen Weg ohne heftige Post-Holiday-Depression in den Alltag zurückzukehren? 😆
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    Ende der Reise
    2. Juli 2020