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  • Day 42

    Ausflug nach Seminyak

    October 24, 2019 in Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C

    Da das Eco Serenity nicht nur berühmt für die Nachhaltigkeitskonzepte in Bezug auf die Unterkunft und das Essen sondern ebenfalls für seine Yogalehrer/ - kurse sein sollte, begann mein nächster Morgen um 8 Uhr mit einer "Creative Vinyasa Yoga" Klasse. Für die darauffolgenden 90 Minuten gestaltete unser Lehrer einen Flow, der so ziemlich jeden der Teilnehmer ins Schwitzen brachte. Während im Hintergrund die ganze Zeit entspannte, schöne Musik spielte, wechselten wir meist tänzerisch und kreativer als üblich von einer Asana in die andere und lernten so einige neue Varianten der klassischen Übungen kennen. Ich kam hierbei schon ab und zu körperlich an meine Grenzen und stellte mal wieder fest, wie vielfältig und anstrengend Yoga sein kann aber wie gut es sich im Nachgang anfühlt und wie schnell man sich mit regelmäßigem Üben weiterentwickelt! Obwohl ich nach der Klasse vollkommen erschöpft war (und noch 2 Tage nachher Muskelkater hatte), fühlte ich mich zufrieden und glücklich - so kann ein Tag doch gerne starten.

    Da unsere Unterkunft leider nach unseren ersten drei Nächten ausgebucht war, wir aber noch einen Tag länger bleiben wollten, mussten wir zwangsweise nochmal umziehen. Also packten wir nach dem Frühstück unsere Backpacks, drehten noch eine Runde im Pool, checkten aus, liefen 300m und checkten im neuen Hotel ein - alles kein Problem :).
    Während wir noch warten mussten, dass unser neues Zimmer bezugsfertig ist, aßen wir ein paar Meter weiter in einem schönen Café zu Mittag und checkten anschließend im neuen Hotel ein. Nachdem alle Sachen im Zimmer verstaut waren, riefen wir uns ein Taxi und fuhren schließlich zur Westspitze des benachbarten Strandabschnitts von Seminyak.

    Wir haben uns bewusst für einen Ausflug statt einer Übernachtung in Seminyak entschieden, da man fast sagen kann, dass sich hier das "Touristenballungsgebiet" von Bali befindet - aber genau deshalb wollten wir es zumindest auch einmal sehen bzw. erleben. In dem noch vor 10-15 Jahren eher unbekannten Ort findet man heute alles, was man als Tourist braucht: eine schier unendliche Gastroszene, Gasthäuser, Hotels, Partyhostel, Luxusresorts, viele Shopping-Möglichkeiten und hippe Nachtclubs, Bars und ganz viel Aktivitätenangebote. Besonders "angesagt" ist es hier ebenfalls, sich den täglichen Sonnenuntergang mit einem kühlen Getränk in einem der zahlreichen Beachclubs anzusehen - dies wollten wir uns später natürlich auch nicht nehmen lassen :).

    Am Strand angekommen, nahmen wir unsere Schuhe in die Hand und liefen erstmal schnurstracks Richtung Wasser, um unsere glühenden Füße vom heißen Sand abzulöschen - es war herrlich erfrischend und vor uns lag ca. 10 km endloser Sandstrand. Also schlenderten wir los mit den beeindruckenden Wellen auf unserer rechten und den vielen Restaurants, Beach Clubs und Verkaufsständen auf unserer linken Seite, die Sonne brannte von oben und das kalte Meerwasser kühlte uns von unten...es war einfach nur schön! Einige Zeit und Kilometer weiter erreichten wir das "La Plancha", welches eines der vielen angesagten Beach Bars am Double Six Beach von Seminyak ist. Der Eingang ist überall mit bunt leuchtenden Laternen geschmückt, die sich zusammen mit noch mehr bunten Schirmen bis zum Meer hinunter ziehen. Der ganze Laden ist eigentlich knallbunt und man sucht sich hier einfach einen der zahlreichen Sitzsäcke am Meer aus, bestellt sich selbstverständlich ein (etwas überteuertes) Getränk und wartet auf den Sonnenuntergang. Trotzdem so viele Menschen überall und neben einem saßen, war die Atmosphäre mit den dazugehörigen Beach Tunes aus den Lautsprecherboxen recht entspannt. Wir stürzten uns auch für die entsprechende Abkühlung nochmal in die Wellen, kicherten und freuten uns wie kleine Kinder über jede Welle, die uns immer wieder hochhob und jedes Mal halb die Unterhose wegzog und entspannten dann zufrieden in unseren Sitzsäcken. Als die Sonne dann jedoch langsam unterging, versammelten sich immer mehr Menschen auch vor der Bar - in unserem Sichtfeld - am Strand, so dass wir uns nochmal umsetzten und für den Rest des Untergangs im Sand auf unseren Handtüchern ein paar Männern beim Kicken, spielenden Hunden und zwei Musikern mit Acoustic Gitarren zusahen.

    Nach dem schönen Naturspektakel schlenderten wir noch Richtung Stadtzentrum und stellten schnell fest, dass es uns hier einfach zu viel war - an jeder und ja wirklich jeder Ecke und Straße gibt es Verkaufsstände, Restaurants, Warungs, Bars und vor jedem dieser steht jemand, der einen überzeugen möchte, entweder bei ihm oder ihr zu essen oder Dinge zu kaufen! Man kommt aus dem "No thank you" sagen gar nicht mehr heraus, unhöflich möchte man auch nicht sein aber es ist der helle Wahnsinn, wer hier eigentlich den ganzen Schnulli jemals kaufen soll :)! Wir entschieden uns somit dann doch recht schnell für einen Warung zum Abendessen, um anschließend wieder zurück nach Canggu zu fahren.

    Auf der Heimfahrt sollten wir noch eins der "crazy Bali things" miterleben - da der Verkehr wie bereits angekündigt sehr voll und anstrengend sein kann, entschied unser Taxifahrer den sog. "Shortcut" zu fahren. Die Abkürzung verbindet Batu Balong mit dem Berawa Beach und führt mitten durch die Reisfelder, links und rechts jeweils mit den entsprechenden Gräben. Eigentlich ist es eine Einbahnstraße aber die regulären 20 min mehr über die Hauptstraßen will scheinbar keiner nehmen und somit schiebt sich auf diesem Weg in beide Richtungen alles, was zwei oder vier Räder und große Lust auf ein wenig Adrenalin und Risiko hat. Das Verrückte am Shortcut ist nämlich, dass die Breite der Straße ungefähr 1,5 Autos misst, was wiederum bedeutet, dass hier definitiv keine zwei Autos aneinander vorbeifahren können. Man muss vor allem im Auto wahnsinnig entspannt und sicher sein, dass man sich freiwillig in dieses Abenteuer stürzt aber das scheinen auf Bali ja sowieso alle zu sein. Wir saßen jedenfalls beide durchgehend lachend und mit weit aufgerissenen Augen, teilweise offenem Mund und viel Respekt für unseren Fahrer auf der Rückbank und konnten es mal wieder nicht glauben. Das ganze bei Nacht zu beobachten, war sicher auch noch spektakulärer, weil man so ziemlich null einschätzen konnte, was auf dieser nicht beleuchteten Strecke eigentlich alles passieren kann - unser Fahrer meisterte es jedenfalls mit Bravur aber es soll wohl auch "normal" sein, dass mindestens ein Auto pro Tag im Reisfeld landet... das entsprechende Bild aus dem Internet stell ich hiermit gern zur Veranschaulichung mit in den Blog :).
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